Trompetenpfifferling, Craterellus tubaeformis
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Krause Kraterelle, Pseudocraterellus undulatus
- Essbar: Herbsttrompete, Totentrompete, Craterellus cornucopioides
- Essbar: Grauer Pfifferling, Cantharellus cinereus
- Essbar: Starkriechender Trompetenpfifferling, Cratarellus lutescens
- Giftig: Gallertkäppchen, Leotia lubrica
- Tödlich giftig: Orangefuchsiger Raukopf, Cortinarius orellanus
Diese Art finden
Der Trompetenpfifferling ist ein weit verbreiteter Symbiosepilz, der keine großen Ansprüche an den Symbiosepartner stellt. Die Art kann deshalb in den verschiedensten Waldarten gefunden werden. Bei uns in Oberbayern finden wir Trompetenpfifferlinge am häufigsten in Nadel- und Nadelmischwäldern.
Gefunden werden können Trompetenpfifferlinge in der Regel vom Juni bis mindestens zum Februar, oder sogar März des Folgejahres. Wichtig dabei ist, dass Funde nach den ersten harten Frösten im Dezember nicht mehr für Speisezwecke verwendet werden sollten. Hauptsaison haben Trompetenpfifferlinge meist vom September bis weit in den November hinein.
In den meisten Jahren sind Trompetenpfifferlinge echte Massenpilze. Selbst Funde mit mehreren Tausend Fruchtkörpern pro Fundort sind dabei keine Seltenheit und kommen regelmäßig vor. Bei uns in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern gibt es mehrere Habitate in denen solche Funde (mit ganz wenigen Ausnahmen) eigentlich jährlich möglich sind.
Was Trompetenpfifferlinge überhaupt nicht mögen ist anhaltende Hitze & Trockenheit. Es kommt hier immer wieder vor, dass nach einer Regenperiode im Juni / Juli ein erster fulminanter Wachstumsschub stattfindet, der dann aber von einer heißen und trockenen Witterung direkt wieder abgewürgt wird. Erst, wenn es dann im in Richtung Herbst wieder ergiebige Regenfälle gibt fangen die Trompetenpfifferlinge wieder an Fruchtkörper zu bilden.
Speisewert & Verwendbarkeit
Trompetenpfifferlinge sind gute Mischpilze, die aber leider nicht an das tolle Aroma von "Echten Pfifferlingen" herankommen. Durch das massenhafte Auftreten sammeln wir Trompetenpfifferlinge dennoch immer wieder gerne für verschiedene Mischpilzgerichte. Für Einzelgerichte ist das Aroma der frischen Trompetenpfifferlinge fast eine Spur zu schwach.
Trompetenpfifferlinge sind dafür aber die perfekten Trockenpilze. Durch die große Masse an Fruchtkörpern pro Fundort kann man sich ohne schlechtes Wissen hier und da ein kleines Körbchen füllen und die Fruchtkörper anschließend trocknen.
Die getrockneten Fruchtkörper können dann gemahlen werden und geben dann ein tolles Würzpulver ab. Die gemahlenen Trompetenpfifferlinge lassen sich dann zum Beispiel mit Majoran, Oregano und Salz zu einem tollen Würzpulver verarbeiten. Mit etwas Salz, 250 Gramm weicher Butter und einem gehäuften Esslöffel des Trompetenpfifferlingspulvers lässt sich eine leckere Pilzbutter herstellen.
Beschreibung
Trompetenpfifferlinge erreichen einen maximalen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite ist gelbbräunlich gefärbt, kann je nach Standort aber mal mehr gelblich oder auch mehr bräunlich ausfallen. Überständige und ausgetrocknete Fruchtkörper können aber auch eher graubräunliche Hutfarben besitzen. Die Hutmitte fällt gefurcht aus und die Huthaut kann filzig wirken.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Trompetenpfifferling keine Lamellen, sondern Leisten. Die Leisten sind jung gelbgräulich bis gelbbräunlich gefärbt und nehmen im Alter dann eher gräuliche Farben an. Die Leisten gabeln sich mehrfach und laufen weit am Stiel herab. Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.
Die Trompetenpfifferlinge erreichen beim Stiel eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von unter einem Zentimeter. Der Stiel kann gelblich, gelbbräunlich oder auch nur bräunlich gefärbt ausfallen. Der Stiel ist dabei relativ schlank, besitzt eine faserige Konsistenz und ist immer hohl. Oft wirkt der Stiel zur Stielbasis hin etwas heller als an der Stielspitze.
Das Fleisch der Trompetenpfifferlinge ist relativ dünn, faserig und überwiegend gelblich bis gelbbräunlich gefärbt. Der Geruch fällt pilzig mit schwacher obstartiger Komponente aus. Die Geschmacksprobe fällt angenehm pilzig aus.
Trompetenpfifferlinge sind kene Pfifferlinge
Streng genommen sind Trompetenpfifferlinge eigentlich keine Pfifferlinge. Korrekter wäre die Bezeichnung "Trompetenkraterelle". Trompetenpfifferlinge befinden sich zwar wie auch die verschiedenen Pfifferlingsarten in in der Gattung der Leistlinge, die Leistlinge werden aber in die Artengruppen der Pfifferlinge und der Kraterellen unterteilt.
Die Pfifferlinge (Cantharellus) mit den mehr oder weniger gelblich bis orangegelblich gefärbten Arten wie zum Beispiel:
- Echter Pfifferling, Cantharellus cibarius
- Blasser Pfifferling, Cantharellus pallens
- Violettschuppiger Pfifferling, Cantharellus amethysteus
- Samtiger Pfifferling, Cantharellus friesii
Die Kraterellen (Craterellus) mit den kaum bis gar nicht gelblich bis orangegelblich gefärbten Arten wie zum Beispiel:
Gelbstieliger Trompetenpfifferling
Es gibt vom Trompetenpfifferling (Trompetenpfifferling, Craterellus tubaeformis) auch eine gelbstielige Variante (Gelbstieliger Trompetenpfifferling, Craterellus tubaeformis var. lutescens). Bis auf etwas unterschiedliche Stielfarben unterscheiden sich die beiden Variationen weder beim Speisewert, noch bei der Größe und auch nicht bei den Habitatsansprüchen. Wir unterscheiden die beiden Varianten deshalb nicht.