Orangefuchsiger Raukopf, Cortinarius orellanus

DER ORANGEFUCHSIGE RAUKOPF IST TÖDLICH GIFTIG | GREIFT LEBER UND NIEREN AN!

Bezeichnung

Orangefuchsiger Raukopf, Orangefuchsiger Schleierling, Cortinarius orellanus

Gattung

Cortinarius, Schleierlinge

Diese Art finden

Den Orangefuchsigen Raukopf findet man im Laub- oder Mischwald. Es handelt sich um einen Symbiosepilz, der gerne bei Buche oder Eiche erscheint. Die Fruchtkörper der Orangefuchsigen Rauköpfe erscheinen vom Sommer bis in den späten Herbst hinein.

Giftigkeit

Der Orangefuchsige Raukopf enthält (wie auch der Spitzgebuckelte Raukopf) Giftstoffe, die das Orellanus-Syndrom auslösen. Dabei kommt es zu extremer Mundtrockenheit in Verbindung mit einem extremen Durstgefühl. Der Harnstoffspiegel im Körper steigt an und Organe, vor allem die Leber und die Nieren, werden geschädigt oder gar zerstört.

Wird der Orangefuchsige Raukopf verzehrt, so kann im Ernstfall oft nur noch eine Nieren- oder Lebertransplantation das Leben retten. Vor allem auch die extrem lange Latenzzeit von bis zu 14 Tagen macht diese Art sehr, sehr gefährlich. Wer denkt bei Beschwerden heute schon daran, dass er vor zwei Wochen eine Pilzmahlzeit auf den Teller hatte.



Beschreibung

Der Orangefuchsige Raukopf erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu 8 Zentimetern. Er ist gelbbräunlich bis rotbräunlich gefärbt, die Hutmitte ist leicht gebuckelt. Die Hutoberfläche ist faserig und bei trockener Witterung nie schmierig.

Die Lamellen des Orangefuchsigen Raukopfs ist gelbräunlich bis zimtbräunlich gefärbt und ausgebuchtet am Stiel angeheftet. Die Lamellen besitzen deutlich sichtbare Zwischenlamellen. Das Sporenpulver ist rotbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Orangefuchsigen Raukopfs ist gelbbräunlich bis rotbräunlich gefärbt. Im Gegensatz zum Spitzgebuckelten Raukopf ist der Stiel aber glatt und nicht genattert. Der Stiel kann relativ voll ausfallen und wirkt samtig.

Das Fleisch des Orangefuchsigen Raukopfs ist im Stielbereich gelblich und im Hutbereich rotbräunlich gefärbt. Der Geschmack wird in der Literatur als mild beschrieben. Geschmacksproben sind bei dieser Art unbedingt zu unterlassen, da selbst kleine Mengen Leber- und Nierenschäden verursachen können. Der Geruch erinnert an Rettich.

Raukopf vs. Hautkopf

Wer sich bei der Bestimmung eines Fundes in diese Richtung (Hautkopf / Raukopf) unsicher ist, der kann mit dem folgenden Test zumindest überprüfen, ob es sich um einen "Hautkopf" oder "Raukopf" handelt.

Man nimmt ein weißes Tuch, legt ein Stück des Fundes auf das Tuch und beträufelt es mit hochprozentigem, klarem Alkohol. Verfärbt sich das Tuch, dann handelt es sich um einen "Hautkopf". Verfärbt sich das Tuch nicht, dann handelt es sich um einen "Raukopf".

Grund für dieses Verhalten ist, dass Hautköpfe alkohollösliche Farbstoffe besitzen und Rauköpfe nicht.

Trompetenpfifferlinge

In der Literatur finden sich immer wieder Hinweise, dass Orangefuchsige Rauköpfe gerne bei, oder sogar unter essbaren Trompetenpfifferlinge, Craterellus tubaeformis erscheinen können.

Auch uns ist das bei unseren Pilzwanderungen (vor allem im Spätherbst) aufgefallen. Oft stehen die Orangefuchsigen Rauköpfe dabei direkt bei den Trompetenpfifferlingen. Beim Sammeln von Trompetenpfifferlingen ist also unbedingt große Vorsicht geboten.

Auch wenn eine Verwechslung der beiden Arten aus unserer Sicht eigentlich fast unmöglich ist, so möchten wir mit dem folgenden direkten Vergleich der beiden Arten die Sinne (vor allem auch von etwas ungeübteren Sammlern) schärfen. Eine Unachtsamkeit könnte in diesem Fall wirklich schwerwiegende, lebensgefährlich oder sogar tödliche Folgen haben!

Synonyme

Cortinarius rutilans, Dermocybe orellana