Gilbender Raukopf, Cystinarius rubicundulus

DER GILBENDE RAUKOPF WIRD IN DER REGEL ALS POTENTIELL TÖDLICH GIFTIG BESCHRIEBEN

Bezeichnung

Gilbender Raukopf, Zinnoberfaseriger Raukopf, Gilbender Dickfuß, Zinnoberfaseriger Dickfuß, Cystinarius rubicundulus

Gattung

Cystinarius, Schleierlingsverwandte

Verwechslung

Diese Art finden

Der Gilbende Raukopf ist ein Symbiosepilz. Zum typischen Fundort gibt es unterschiedliche Angaben. Am häufigsten scheint die Art in höheren Lagen bei Fichten gefunden zu werden, aber auch bei Kiefer & Rotbuche wurde die Art bereits gefunden und kartiert. Finden kann man den Gilbenden Raukopf vom Sommer bis in den Herbst hinein. Wir haben unseren bisher einzigen Fund der Art in einem Bergnadelwald mit Fichten im September gemacht.

Meist wird der Gilbende Raukopf als vergleichsweise selten beschrieben. Auffällig ist, dass die Art vor allem in Baden-Württemberg sehr häufig kartiert wurde. In anderen Bundesländern scheint die Art entweder maximal zerstreut, oder teilweise sogar gar nicht vorzukommen. Der Gilbende Raukopf befindet sich aus diesem Grund auf der Roten Liste bedrohter Arten (Status: RLG - Gefährdung unbekannten Ausmaßes).

Giftigkeit

Der Gilbende Raukopf sollte sicherheitshalber als potentiell tödlich giftig betrachtet und beschrieben werden. Auf Grund der Seltenheit der Art ist aber weitestgehend unklar, welche Giftstoffe in welchen Konzentrationen enthalten sind. Es ist aber anzunehmen, dass die Art (so wie viele andere Rauköpfe) Orellanine und ähnliche Giftstoffe enthält, die vor allem Leber & Nieren angreifen und zerstören können. Zusammengefasst: Eine wunderschöne Art, mit der aber definitiv nicht zu spaßen ist.



Beschreibung

Der Gilbende Raukopf erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. De Hutoberseite ist ockergelblich bis orangebräunlich gefärbt und fällt matt bzw. rau aus. Bei genauer Betrachtung kann die Huthaut minimal geschuppt wirken. Jung fällt die Hutform halbkugelig aus. Sobald der Gilbende Raukopf aufschirmt fällt der Hutrand unregelmäßig gebogen aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gilbenden Raukopf ockerbräunlich gefärbte Lamellen, die sich mit zunehmendem Alter etwas dunkler bräunlich verfärben. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen. Alt wirken die einzelnen Schneiden gezahnt. Das Sporenpulver ist zimtbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Gilbenden Raukopfs fällt für einen Raukopf vergleichsweise dick und wuchtig aus. Der Stiel ist grundsätzlich weißbräunlich gefärbt und häufig gelb oder orange gefleckt. Vor allem an Druckstellen beginnt die Art nahezu sofort stark zu gilben. Die Stielbasis kann zwar leicht verdickt ausfallen, ist aber nie knollig.

Das Fleisch der Gilbenden Rauköpfe ist weißlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung sofort und intensiv gelblich. Später geht dieses gelb dann in ein orangerot über. Das Fleisch ist vergleichsweise weich und faserig. Die Art besitzt einen unbedeutend pilzigen Geruch und soll eine bittere Geschmacksprobe besitzen. Auf Grund der wahrscheinlich vorhandenen starken Giftigkeit, sollte die Geschmacksprobe unbedingt vermieden werden.

Die Huthaut und die Lamellen verfärben sich mit Kalilauge relativ dunkel: Schwarzrotbräunlich. Das gelbe Fleisch verfärbt sich unter Kalilauge orangebräunlich.

Synonyme

Cortinarius rubicundulus, Flammula rubicundula, Agaricus rubicundulus