Filziger Gelbfuß, Chroogomphus helveticus

DER FILZIGE GELBFUSS IST ESSBAR | GUTER BIS SEHR GUTER SPEISEPILZ

Bezeichnung

Filziger Gelbfuß, Chroogomphus helveticus

Gattung

Chroogomphus, Gelbfüße, Schmierlinge

Diese Art finden

Der Filzige Gelbfuß ist ein Symbiosepilz, der im Nadel- und Nadelmischwald erscheint. Die Art bevorzugt die Fichte als Symbiospartner, soll seltener aber auch bei zweinadligen Kiefern erscheinen können.

Finden kann man den Filzigen Gelbfuß vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison hat die Art meist im September und Oktober. Insgesamt wird die Art als vergleichsweise selten beschrieben.

Bei uns, in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern, kennen wir nur ein Habitat des Filzigen Gelbfußes und auch dort sind leider nur alle paar Jahre Funde der Art möglich.

Auffällig ist, dass die Art in nassen Sommern (wie z. B. 2021) oft nahezu komplett zu fehlen scheint, in heißen und / oder trockenen Sommern und dann nasserem Herbst (wie z. B. 2022), dann aber umso häufiger zu finden ist. Auch in der Literatur finden sich immer wieder Hinweise darauf, dass der Filzige Gelbfuß gerade nach trockenen Sommern häufiger zu finden sein soll.

Speisewert

Der Filzige Gelbfuß ähnelt im Speisewert sehr dem Violetten Rötelritterling, Lepista nuda. Geschmack und Konsistenz der zubereiteten Pilze sind sich teilweise sehr ähnlich. Leider ist der Filzige Gelbfuß aber nicht ansatzweise so ergiebig, wie der Violette Rötelritterling. Der Filzige Gelbfuß bildet in der Regel nämlich leider deutlich kleinere Fruchtkörper aus. In Regionen, in denen der Filzige Gelbfuß selten ist, sollte die Art außerdem geschont werden und im Habitat verbleiben.



Beschreibung

Der Filzige Gelbfuß erreicht in der Regel einen Hutdurchmesser von vier bis sechs Zentimetern. Bei besonders guten Wuchsbedingungen sind seltener aber auch Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern möglich. Die Hutoberseite fällt namensgebend filzig-schuppig und bei feuchter Witterung auch etwas schmierig aus. Farblich bewegt sich der Filzige Gelbfuß immer irgendwo zwischen gelbbräunlich und orangebräunlich. Der Hutrand fällt lange eingerollt aus und kann mit Velumresten behangen sein.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Filzigen Gelbfuß gelborangebräunlich bis bis rotbräunlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas herab. Die Lamellen sind, wie für Gelbfüße allgemein typisch, vergleichsweise dick und stehen zusätzlich weit voneinander entfernt. Außerdem lassen sich die Lamellen sehr leicht vom Hutfleisch lösen. Das Sporenpulver ist violettschwärzlich gefärbt.

Der Stiel des Filzigen Gelbfußes erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen maximalen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Der Stiel ist ebenfalls gelbbräunlich bis orangebräunlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung rötlich ("rötend"). Der Stiel ist voll und besitzt eine feste Konsistenz. Oft schaut nur ein kleiner Teil des Stiels aus dem Boden heraus und der größte Teil des Stiels offenbart sich erst beim Entnehmen des Fruchtkörpers.

Der Filzige Gelbfuß festes und gelborange gefärbtes Fleisch, das bei Verletzung rötet. Unter Kalilauge Verfärbt sich das Fleisch außerdem umgehend weinrötlich. Der Geruch und die Geschmacksprobe fallen angenehm süßlich / pilzig aus.

Farbe

Wer den Filzigen Gelbfuß das erste Mal zubereitet, der sollte sich auf einen Farbwechsel bei der Zubereitung gefasst machen. Der Filzige Gelbfuß verfärbt sich beim Kochen nämlich dunkelviolett.

Synonyme

Gomphidius helveticus