Violetter Rötelritterling, Lepista nuda
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Lilastieliger Rötelritterling, Lepista saeva
- Essbar: Lavendelfarbener Rötelritterling, Lepista glaucocana
- Essbar: Blauer Schleimfuß, Cortinarius salor
- Essbar: Schmutziger Rötelritterling, Lepista sordida
- Essbar: Horngrauer Rötelritterling, Lepista panaeolus
- Essbar: Dunkelvioletter Schleierling, Cortinarius violaceus
- Ungenießbar: Blauer Klumpfuß, Cortinarius caerulescens
- Ungenießbar: Weißvioletter Dickfuß, Cortinarius alboviolaceus
- Giftig: Bocksdickfuß, Cortinarius camphoratus
- Giftig: Lila Dickfuß, Cortinarius traganus
Diese Art finden
Der Violette Rötelritterling ist ein Folgezersetzer und kann überwiegend in Laub- und Laubmischwäldern gefunden werden. Funde in Nadel- und Nadelmischwäldern, oder sogar Auwäldern sind aber alles andere als ausgeschlossen und kommen immer wieder vor. Gerade im Herbst und Spätherbst gehört der Violette Rötelritterling eigentlich fast jedes Jahr zu den Massenpilzen.
Auch wenn die Hauptsaison beim Violetten Rötelritterling meist im Oktober und November liegt, so ist die Art definitiv nicht nur ein Herbst- und Spätherbstpilz. Die Art kann bei passenden Bedingungen tatsächlich fast ganzjährig gefunden werden und zeigt oft gerade auch im Frühling immer wieder frisches Wachstum. So konnten wir die Art, nach einem extrem milden Start in den Winter, sogar schon im Januar finden und auch im März 2020 konnten wir frische Violette Rötelritterlinge finden.
Speisewert
Violette Rötelritterlinge werden allgemein als gute bis sehr gute Speisepilze beschrieben. Violette Rötelritterlinge sind häufig zu finden, bilden meist große und ergiebige Fruchtkörper aus und sind dementsprechend ergiebig. Allerdings sagt der typische "Rötelritterlingsgeschmack" nicht jedem zu und auch die Angst vor einer Verwechslung mit sehr ähnlichen, giftigen Schleierlingen schreckt viele Sammler ab. Wir sammeln den Violetten Rötelritterling immer wieder gerne. Der Violette Rötelritterling ist in der Naturheilkunde für eine blutdruckstabilisierende Wirkung bekannt.
Beschreibung
Violette Rötelritterlinge erreichen einen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich variabel und kann lila, lilaviolett, braunviolett, rosaviolett oder grauviolett gefärbt sein. Die Hutoberseite fällt bei trockener Witterung matt und bei feuchter Witterung etwas glänzend aus. DIe Huthaut ist glatt und der Hutrand fällt lange eingerollt aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Violetten Rötelritterling ebenfalls immer irgendwie violett gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind dabei in der Regel eine Spur heller gefärbt als der Hut. Die Lamellen sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen und lassen sich leicht vom Hutfleisch lösen.
Das rosaweißlich gefärbte Sporenpulver der Violetten Rötelritterlinge ist ein wichtigste Unterscheidungsmerkmal zu ansonsten teilweise sehr ähnlich gefärbten Schleierlingen, wie zum Beispiel dem Bocksdickfuß mit rostbräunlichem Sporenpulver.
Der Stiel der Violetten Rötelritterlinge erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Der Stiel ist oft nochmal eine Spur heller gefärbt als Hut und Lamellen und fällt faserig aus. Die Oberfläche kann außerdem etwas rau / flockig ausfallen. Vor allem zur Stielbasis hin fällt der Stiel gerne etwas keulig verdickt aus.
Das Fleisch der Violetten Rötelritterlinge ist violett bis violettweißlich gefärbt. Gerade in der Mitte des Stielbereiches ist das Fleisch häufig heller, fast komplett weißlich, gefärbt und wirkt dann fast etwas wie Watte. Der Violette Rötelritterling besitzt einen süßlichen, fruchtigen, würzigen und relativ einzigartigen Geruch. Der Geschmack fällt angenehm pilzig / würzig / süßlich aus.
Roh wirkt das Fleisch der Violetten Rötelritterlinge blutzersetzend, weshalb Geschmacksproben roher Fruchtkörper vermieden werden sollten.
Violette Schleierlinge aus der Gattung Cortinarius
Besondere Vorsicht beim Sammeln von Violetten Rötelritterlingen ist vor giftigen Arten aus der Gattung der Schleierlinge geboten. Besonders ähnlich fallen zum Beispiel der giftige Bocksdickfuß, oder auch der ebenfalls giftige Lila Dickfuß aus.
Aber auch andere essbare / ungiftige Arten wie der Dunkelviolette Schleierling, der Blaue Schleimfuß, der Erdigriechende Schleimkopf, der Weißviolette Dickfuß, der Blaue Klumpfuß und weitere ähnlich gefärbte Arten werden immer wieder für Violette Rötelritterlinge gehalten.
Anbei deshalb die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale auf einen Blick. Violette Rötelritterlinge bzw. Rötelritterlinge allgemein haben NIE:
- Einen Schleier, der die Lamellen ganz oder teilweise verdeckt
- Rostbräunliches Sporenpulver
- Safrangelbes / braungelbliches Fleisch
- Einen unangenehmen, stinkenden Geruch nach Ziege / verbranntem Horn
Rötelritterlinge allgemein
Der Violette Rötelritterling gehört, wie der Name schon andeutet, zu den Rötelritterlingen. Die Artabgrenzung zwischen den einzelnen Arten aus der Gattung der Rötelritterlinge ist dabei häufig nicht einfach. Alle Rötelritterlinge werden in der Literatur aber durchgängig als Speisepilz beschrieben, weshalb eine Verwechslung untereinander keine große Rolle spielt. Einen besonders großen Speisewert besitzen folgende Arten aus der Gattung der Rötelritterlinge:
- Lilastieliger Rötelritterling, Lepista saeva
- Lavendelfarbener Rötelritterling, Lepista glaucocana
- Violetter Rötelritterling, Lepista nuda
Ebenfalls essbar, aber geschmacklich nicht ganz so toll ausfallen sollen der Schmutzige Rötelritterling, Lepista sordida & der Horngraue Rötelritterling, Lepista panaeolus. Diese beiden Arten konnten wir selbst aber leider noch nicht finden, weshalb wir den Geschmack dieser Arten bisher nicht selbst beurteilen konnten.
Synonyme
Clitocybe nuda, Clitocybe tyrianthina, Tricholoma nudum, Cortinarius nudus, Cortinarius bicolor, Omphalia tyrianthina, Collybia lilacea, Gyrophila nuda, Rhodopaxillus nudus, Paxillus nudus, Agaricus tyrianthinus, Agaricus bulbosus, Agaricus nudus