Bocksdickfuß, Cortinarius camphoratus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Violetter Rötelritterling, Lepista nuda
- Essbar: Lavendelfarbener Rötelritterling, Lepista glaucocana
- Essbar: Lilastieliger Rötelritterling, Lepista saeva
- Essbar: Schleiereule, Blaugestiefelter Schleimkopf, Cortinarius praestans
- Essbar: Dunkelvioletter Sschleierling, Cortinarius violaceus
- Essbar: Blauer Schleimfuß, Cortinarius salor
- Ungenießbar: Blauer Klumpfuß, Cortinarius caerulescens
- Ungenießbar: Weißvioletter Dickfuß, Cortinarius alboviolaceus
- Ungenießbar: Erdigriechender Schleimkopf, Cortinarius variicolor
- Giftig: Lila Dickfuß, Cortinarius traganus
Diese Art finden
Der Bocksdickfuß ist ein Symbiosepilz und erscheint typischerweise im Nadelwald. Die Art bevorzugt die Fichte und die Tanne als Symbiosepartner und erscheint gerne auf feuchten, moosigen Böden. Der Bocksdickfuß ist sicherlich einer der häufigsten Schleierlinge überhaupt, der dementsprechend weit verbreitet gefunden werden kann. Finden kann man die Art insgesamt vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison hat die Art vor allem im September und Oktober.
Giftigkeit
Der Bocksdickfuß besitzt nicht nur einen extrem widerlichen Geruch und Geschmack - die Art ist außerdem als Giftpilz zu beschreiben. Beim Verzehr des Bocksdickfußes würden Magen-Darm-Störungen, Sehstörungen, Kreislaufprobleme und Schwindel drohen. Bleibende Schäden oder Todesfälle sind aber nicht zu erwarten.
Durch den widerlichen Geruch und Geschmack kann der Bocksdicksfuß aber insgesamt wohl kaum aus Versehen, zum Beispiel durch Verwechslungen mit dem Violetten Rötelritterling, verzehrt werden. Es geht deshalb aus meiner Erfahrung heraus maximal eine geringe Gefahr von der Art aus.
Beschreibung
Der Bocksdickfuß erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu fünfzehn Zentimetern. Die Hutfarbe fällt sehr variabel aus und kann (von weißlich über hellviolett bis zu lilablau) in fast allen weißvioletten Farbschattierungen daherkommen. Die Hutoberseite fällt hygrophan aus, die Hutfarbe variiert also je nach Feuchtigkeitsgehalt des Fruchtkörpers. Die Hutmitte verfärbt sich mit zunehmendem Alter gelbbräunlich.
Die Lamellen des Bocksdickfußes sind bei jungen Exemplaren violett gefärbt und erinnern stark an die Lamellen des Violetten Rötelritterlings. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und verfärben sich im Alter rostbräunlich. Das Sporenpulver ist rostbräunlich gefärbt.
Der Stiel des Bocksdickfußes ist fällt meist stämmig aus und ist blassviolett gefärbt. Bei ganz jungen Fruchtkörpern ist ein weißlich bis weißviolett gefärbtes Velum sichtbar. Im Alter kann der Stiel mit rostbräunlichem Sporenpulver behaftet sein. Die Stielbasis fällt oft keulig verdickt aus.
Der Bocksdickfuß besitzt grundsätzlich blassviolettes Fleisch. An der Stielbasis kann das Fleisch aber auch rostbräunlich verfärbt ausfallen. Der Bocksdickfuß wäre auf Grund seiner Festfleischigkeit extrem ergiebig, allerdings schreckt alleine schon der wirklich extrem widerliche Geruch nach Ziege ab. Der Bocksdickfuß ist für mich persönlich eine der am schlimmsten riechenden Arten überhaupt. Auch die Geschmacksprobe soll laut der Literatur extrem widerlich ausfallen.
Violetter Rötelritterling
Der Bocksdickfuß ist einer der typischen Verwechslungspartner des essbaren Violetten Rötelritterlings. Vor allem der reine Blick auf die Lamellen junger Fruchtkörper zeigt die extreme Ähnlichkeit der beiden Arten. Die folgenden Merkmale des Bocksdickfußes machen die beiden Arten aber aus unserer Sicht unverwechselbar:
- Der extreme Gestank des Bocksdickfußes nach Ziege
- Das (vor allem bei jungen Exemplaren sichtbare) Velum des Bocksdickfußes
- Das rostbräunliche Sporenpulver des Bocksdickfußes
Synonyme
Cortinarius hircinus, Cortinarius amethystinus, Cortinarius amethystinus var. camphoratus, Cortinarius camphoratus subsp. lutescens, Cortinarius camphoratus var. lutescens, Cortinarius hircinus var. hydrophilus, Cortinarius camphoratus var. mediosporus, Cortinarius camphoratus var. brunneotinctus, Sphaerotrachys camphoratum, Phlegmacium camphoratum, Gomphos hircinus, Gomphos camphoratus, Inoloma camphoratum, Inoloma hircinum, Rozites camphoratus, Agaricus amethystinus, Agaricus camphoratus, Agaricus subviolascens, Agaricus hircinus