Brauner Filzröhrling, Braune Ziegenlippe, Xerocomus ferrugineus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Samtige Ziegenlippe, Xerocomus lanatus
- Essbar: Echte Ziegenlippe, Xerocomus subtomentosus
- Essbar: Bereifter Rotfußröhrling, Xerocomellus pruinatus
- Essbar: Echter Rotfußröhrling, Xerocomellus chrysenteron
- Essbar: Blutroter Filzröhrling, Hortiboletus rubellus
- Essbar: Maronenröhrling, Imleria badia
- Essbar: Gehämmerter Röhrling, Hemileccinum depilatum
- Essbar: Eichenfilzröhrling, Hortiboletus engelii
- Essbar: Falscher Rotfußröhrling, Xerocomellus porosporus
- Giftig: Schönfußröhrling, Caloboletus calopus
Diese Art finden
Der Braune Filzröhrling ist ein Symbiosepilz und bei uns in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern mit Abstand die häufigste Art aus der Gattung der Filzröhrlinge. Wir finden den Braunen Filzröhrling überwiegend in Nadel- und Nadelmischwäldern. Der Symbiosepartner dürfte dort überwiegend die Fichte sein.
Finden kann man den Braunen Filzröhrling vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Meist kommt es pro Pilzjahr zu mehreren Wachstumsschüben der Art, die sich dann über den Sommer, den Herbst und Spätherbst verteilen. Am häufigsten war die Art bei uns in den letzten Jahren aber tatsächlich meist um den Monatswechsel Oktober / November herum, also eher zum Finale der Hauptsaison.
Rotfußröhrling oder Filzröhrling?
Da auch Filzröhrlinge (wie die Ziegenlippe) einen leicht rötlich gefärbten Stiel haben können, tun sich viele Sammler schwer Rotfußröhrlinge und Filzröhrlinge auseinander zu halten. Die einfachste Unterscheidungsmöglichkeit ist aus unserer Sicht die deutlich rötlich gefärbte Schicht unter der Huthaut (Subkutis) der Rotfußröhrlinge, die bei Filzröhrlingen nie so deutlich ausgeprägt bzw. nie so kräftig rot gefärbt ist, wie bei den Rotfußröhrlingen.
Beschreibung
Der Braune Filzröhrling erreicht bei guten Wuchsbedingungen einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Im Regelfall spielt sich der Hutdurchmesser aber eher zwischen fünf und zehn Zentimetern ab. Die Hutoberseite ist grauolivbräunlich gefärbt und filzig. Unter der Huthaut befindet sich eine dezent rosalich gefärbte Farbschicht.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Braunen Filzröhrling leuchtend gelblich bis schmutzig gelblich gefärbte Röhren. Die Röhren sind ausgebuchtet am Stiel angewachsenen und können auf Druck schwach blauen. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.
Der Stiel des Braunen Filzröhrlings erreicht eine Länge von maximal zehn und einen Durchmesser von maximal vier Zentimetern. Der Stiel ist meist hellbraungelblich bis rotbräunlich gefärbt und besitzt eine rotbräunliche Netzzeichnung. Der Stiel fällt nicht selten etwas verdreht, lang und vergleichsweise schlank aus. Die Stielbasis ist oft etwas verdickt und meist auch etwas heller gefärbt als der Rest des Stiels.
Der Braune Filzröhrling besitzt jung festes & vergleichsweise helles, weißgelbliches Fleisch. Das Fleisch besitzt einen unbedeutenden, pilzigen Geruch und eine milde Geschmacksprobe.
Ziegenlippen / Filzröhrlinge im Vergleich:
Die "Echte Ziegenlippe" (Xerocomus subtomentosus)
- Kann in Laub- und Nadelwald gefunden werden
- besitzt einen vergleichsweise hellen Stiel
- hellgebliches Hutfleisch mit Übergang zu braunrötlichem Stielfleisch
- kann vor allem im Schnittbild beim Übergang vom Hut zum Stiel deutlich blauen
- keine gelben Basismyzelfädenn
Die "Braune Ziegenlippe" (Xerocomus ferrugineus)
- Ein typischer Nadel- & Nadelmischwaldbewohner (gern Fichte)
- besitzt einen deutlich dunkleren Stiel gerne mit Netzzeichnung
- weißliches bis hellweißgelbliches Fleisch ohne braunrötliches Stielfleisch
- falls überhaupt vorhanden: Blauen im Schnittbild maximal sehr dezent
- gelbe Basismyzelfäden
Die "Samtige Ziegenlippe" (Xerocomus lanatus)
- Ein typischer Laub- & Laubmischwaldbewohner (gern Buche / Eiche)
- besitzt eine Netzzeichnung von der Stielspitze bis zur Stielmtte
- besitzt häufig einen leichten Schwefelgeruch
Alle drei Arten sind essbar und unterscheiden sich in ihrer Wertigkeit als Speisepilz kaum bis gar nicht.
Es gibt aber noch weitere Ziegenlippen-Arten wie zum Beispiel Purpurbraune Ziegenlippe (Xerocomus silwoodensis) und Gelbliche Ziegenlippe (Xerocomus chrysonemus), die aber als selten bis sehr selten beschrieben werden, kaum gefunden werden und deswegen für den reinen Speisepilzsammler in der Regel keine Rolle spielen.
Speisewert
Der Braune Filzröhrling ist ein guter und kaum mit gifitgen Arten zu verwechselnder Speisepilz. Man sollte sich aber (wie bei allen Rotfuß- und Filzröhrlingen) auf möglichst junge, frische Fruchtkörper beschränken. Mit zunehmendem Alter setzen diese Artengruppen nicht nur gerne Schimmel an, sondern verlieren beim Altern leider auch schnell den tollen Speisewert, den die Arten jung durchaus noch besitzen können.