Eichenfilzröhrling, Hortiboletus engelii

DER EICHENFILZRÖHRLING IST ESSBAR | TYPISCHER EICHENBEGLEITER & PARK- / GARTENFILZRÖHRLING

Bezeichnung

Eichenfilzröhrling, Eichengartenfilzröhrling, Eichengartenröhrling, Eichenröhrling, Eichenparkröhrling, Hortiboletus engelii

Gattung

Hortiboletus, Gartenfilzröhrlinge, Filzröhrlinge

Diese Art finden

Der Eichenfilzröhrling ist ein Symbiosepilz der nur bei Laubholz gefunden werden kann. Der bevorzugte Symbiosepartner dürfte die Eiche sein. Ebenfalls erscheinen können soll die Art aber zum Beispiel auch bei Hasel, Buche, Hainbuche und anderen Laubhölzern.

Neben dem Erscheinen bei Eiche typisch ist auch das Erscheinen auf parkähnlichen Flächen oder Waldwegen bzw. Waldrändern typisch. Typische Habitate sind Friedhöfe, Badeseen, Stadtparks, Gärten oder auch mal Parkplätze mit passendem Baumbestand. Finden kann man den Eichenfilzröhrling insgesamt vom Sommer bis in den Herbst hinein. Hauptsaison dürfte Art von August bis Oktober haben. Je nach Region kann die Art vergleichsweise selten sein.

Nachdem wir den Eichenfilzröhrling über Jahre vergeblich in unserer Region gesucht hatten, zeigte sich die Art im Pilzjahr 2023 gleich in mehreren verschiedenen Habitaten. Einmal an einem Badesee, einmal am Parkplatz am Waldrand und einmal mitten im Wald auf einem Waldweg im Gras.

Speisewert und Verwendbarkeit

Jung wäre der Eichenfilzröhrling ein guter und brauchbarer Mischpilz. In Regionen, in denen die Art wirklich selten ist, sollte die Art aber besser geschont werden und im Habitat verbleiben. 

Wie alle Filz- und Rotfußröhrlinge ist aber leider auch der Eichenfilzröhrling extrem schimmelanfällig. Man sollte sich deshalb besonders in diesen beiden Gattungen ohne Ausnahmen auf junge, frisch gewachsene Fruchtkörper beschränken.

Wie immer gilt: Sobald ein Fruchtkörper ganz oder auch nur teilweise Schimmelschäden zeigt, darf der Fund nicht mehr im Speisepilzkorb landen. Es droht sonst eine Vergiftung durch Toxine, die bei der Zersetzung der alten, schimmeligen Fruchtkörper entstehen.



Beschreibung

Der Eichenfilzröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich variabel. Es sind verschiedene graubräunliche über rotbräunliche bis zu dunkelbräunlichen Farben möglich. Die Hutoberfläche fällt filzig aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Eichenfilzröhrling jung leuchtend gelblich gefärbte Röhren. Die Röhren sind vergleichsweise eckig geformt und können sich auf Druck oder bei Verletzung leicht hellblaugrünlich verfärben. Das Sporenpulver ist zimtbräunlich gefärbt.

Der Stiel der Eichenfilzröhrlinge erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von maximal zwei Zentimetern. Der Stiel besitzt nie eine Netzzeichnung, ist dabei aber farblich sehr variabel. Von überwiegend rötlichen Tönen bis zu manchmal mehr gelblichen Farben ist hier alles möglich. Der Stiel kann tatsächlich typisch rotfußröhrlingsartig, oder auch mal eher ziegenlippenartig wirken.

Genau diese Variabilität macht den Eichenfilzröhrling - abgesehen vom Schnittbild - so schwer bestimmbar. Im Schnittbild zeigt sich nämlich vor allem an der Stielbasis rötlich punktiertes / gefärbtes Stielfleisch. Über dieses Merkmal ist die Art in der Regel sehr einfach und ohne Restzweifel zu erkennen.

Insgesamt ist das Fleisch des Eichenfilzröhrlings gelblich gefärbt und kann vor allem im Hutbereich und im Übergangsbereich vom Hut zum Stiel etwas blauen. An der Basis ist das Fleisch wie beschrieben rötlich bis orangerötlich punktiert bzw. gefärbt.

Der Eichenfilzröhrling besitzt einen leicht säuerlich-pilzigen, aber angenehmen Geruch und eine milde Geschmacksprobe.

Kernmerkmal

Das absolute Kernmerkmal des Eichenfilzröhrlings ist das an der Stielbasis rötlich gefärbte Stielfleisch. Der Eichenfilzröhrling ist damit wieder ein perfektes Beispiel dafür, warum Filzröhrlinge zur Bestimmung immer komplett entnommen werden sollten und ein Filzröhrling ohne Schnittbild meist nicht sicher auf Artebene zu bestimmen ist. Fehlt ein Schnittbild, oder wurde die Stielbasis beim Ernten abgeschnitten, dann fehlt eines der wichtigsten Merkmale der Art und der Eichenfilzröhrling kann nicht mehr wirklich sicher bestimmt werden.

Synonyme

Xerocomus engelii, Xerocomus declivitatum, Xerocomellus engelii, Boletus engelii, Boletus declivitatum, Boletus subtomentosus subsp. declivitatum