Schönfußröhrling, Caloboletus calopus

SCHÖNFUSSRÖHRLINGE SIND GIFTIG | IN TEILEN DEUTSCHLANDS SELTEN ZU FINDEN

Bezeichnung

Schönfußröhrling, Dickfußröhrling, Dickfuß, Bunter Gallenröhrling, Hantling, Bitterpilz, Bitterschwammerl, Caloboletus calopus

Synonyme

Boletus calopus, Boletus terreus, Suillus terreus, Dictyopus calopus, Tubiporus calopus

Gattung

Caloboletus, Schönfußröhrlinge

Diese Art finden

Der Schönfußröhrling ist ein Symbiosepilz, der nährstoffarme, saure Böden bevorzugt. Am häufigsten findet man den Schönfußröhrling im Nadelwald. Etwas seltener sind auch Funde im Nadelmischwald möglich.

Der Schönfußröhrling gehört bei uns in Oberbayern überwiegend zu den typischen Sommerpilzen und kann daher vor allem in den Sommermonaten (Juni, Juli, August) gefunden werden. Seltener erscheint die Art aber auch noch im Herbst und Spätherbst.

Die Verbreitung des Schönfußröhrlings ist auf den deutschsprachigen Raum bezogen sehr unterschiedlich. In manchen Regionen ist die Art ein regelrechter Massenpilz. Bei uns in Oberbayern kann man dem Schönfußröhrling zwar durchaus ein bis zweimal pro Pilzjahr begegnen, hier ist die Art aber alles andere als ein Massenpilz. Andernorts ist der Schönfußröhrling dagegen eine echte Seltenheit.



Beschreibung

Der Schönfußröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu sechzehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann hellgräulich, gräulich oder auch hellbraungräulich gefärbt sein. Die Hutoberseite fällt samtig und uregelmäßig gewellt aus. Die Huthaut steht am Hutrand außerdem gerne über.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Schönfußröhrling hellgelblich bis kräftig gelblich gefärbte Röhren. Auf Druck verfärben sich die Röhren bläulich. Vor allem bei jungen Fruchtkörpern sind die Röhrenmündungen so fein, dass man diese kaum sehen kann. Die Röhren sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Schönfußröhrlings ist nicht nur namensgebend, sondern - wie der Name "Schönfuß"-Röhrling schon andeutet - wunderschön. Der Stiel besitzt nämlich einen wunderschönen Farbverlauf von leuchtend gelblich an der Stielspitze zu Rot an der Stielbasis. Mit das wichtigste Merkmal ist dabei auch das feine Stielnetz, das man vor allem an der Stielspitze (also direkt an den Röhren) immer sehr gut erkennen kann. Der Stiel des Schönfußröhrlings besitzt außerdem eine dickfüßige, keulige Form, die der Art auch den Namen "Dickfußröhrling" eingebracht hat.

Das Fleisch des Schönfußröhrlings ist weißgelblich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung sofort hellbläulich. Die bläuliche Verfärbung lässt sich bei den Schönfußröhrlingen am besten mit "Himmelblau" umschreiben. Das Fleisch ist fest und die vergleichsweise dickfleischigen Fruchtkörper wären dementsprechend sehr ergiebig.

Allerdings besitzt der Schönfußröhrling nicht nur einen etwas unangenehm säuerlichen Geruch, sondern auch einen teilweise schon fast extrem bitteren Geschmack. Der in Literatur ab und zu beschrieben leicht bitterliche, fast milde Geschmack ist uns bei unseren Funden bisher nie untergekommen.

Essbarkeit

Der Schönfußröhrling schmeckt in der Regel (ähnlich dem Gallenröhrling oder auch dem Wurzelnden Bitterröhrling, Caloboletus radicans) sehr bitter und ist somit generell nicht als Speisepilz geeignet. Ungefähr 1-2% der Bevölkerung kann diesen bitteren Geschmack aber nicht wahrnehmen.

Der Verzehr des Schönfußröhrlings kann außerdem zu schweren Magen-Darm-Störungen führen, weshalb die Art nicht nur als „ungenießbar“, sondern sogar als „schwach giftig“  einzustufen ist.

Es gibt aber durchaus Berichte über Personen die Schönfußröhrlinge für Speisezwecke gesammelt und die Art ohne Probleme verzehrt haben. Das soll aber keines Falls eine „Einladung“ zum Selbstversuch sein.

Viele Verwechslungspartner

Die Liste der potentiellen Verwechslungspartnern ist im Vergleich zu anderen Arten sehr lang. Zumindest theoretisch kann der Schönfußröhrling mit den verschiedensten Arten verwechselt werden. Wenn man aber auf die folgenden Merkmale achtet, dann kann man den Schönfußröhrling eigentlich kaum mit anderen Arten verwechseln:

  • Vergleichsweise heller, gräulich bis graubräunlich gefärbter Hut
  • Gelbe Röhren, die sich auf Druck kräftig bläulich verfärben
  • Dicker, keuliger Stiel mit deutlicher Netzzeichnung und einem wunderschönen Farbverlauf von gelblich an der Stielspitze zu Rot an der Stielbasis
  • Wunderschöne, himmelblaue Verfärbung im Schnittbild
  • Bittere Geschmacksprobe