Wurzelnder Bitterröhrling, Caloboletus radicans

WURZELNDE BITTERRÖHRLINGE SIND GIFTIG | GELTEN IN EINIGEN LÄNDERN ALS SPEISEPILZ

Bezeichnung

Wurzelnder Bitterröhrling, Gelbstieliger Bitterling, Bitterschwammerl, Caloboletus radicans

Synonyme

Boletus radicans, Boletus auricomus, Boletus albidus, Boletus amarus, Boletus vitellinus, Boletus pachypus, Boletus sanguineipes, Suillus amarus, Suillus radicans, Xerocomus radicans, Tubiporus pachypus, Dictyopus pachypus, Versipellis radicans

Gattung

Caloboletus, Schönfußröhrlinge

Diese Art finden

Der Wurzelnde Bitterröhrling ist ein Symbiosepilz, der außschließlich in Kombination mit Laubhölzern gefunden werden kann. Besonders gerne geht die Art ein Symbiose mit Linden und Eichen ein. Aber auch bei Buchen kann der Wurzelnde Bitterröhrling gefunden werden. Die Art scheint außerdem kalkreiche Böden zu bevorzugen.

Wurzelnde Bitterröhrlinge sind bei uns in Oberbayern eigentlich typische Hochsommerpilze, die auch mit sehr heißer, trockener Witterung zurechtkommen. Finden kann man die Art deshalb vor allem im Zeitraum Juni bis September. Funde bis in den Oktober sind bei uns in der Region die absolute Ausnahme, aber auch nicht komplett auszuschließen.

Der Wurzelnde Bitterröhrling wird als selten oder zumindest regional selten beschrieben und befindet sich deshalb in Deutschland auf der Roten Liste bedrohter Arten (Status "RL-G" - Gefährdung unbekannten Ausmaßes).



Beschreibung

Der Wurzelnde Bitterröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu dreißig Zentimetern. Die Hutoberseite ist dabei je nach Alter und Witterung mal eher gräulich und mal eher graubräunlich gefärbt. Insgesamt fällt der Hut polsterartig geformt aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Wurzelnden Bitterröhrling zitronen- bis olivgelblich gefärbte Röhren, die sich bei Verletzung, oder auf Druck schnell intensiv dunkelbläulich verfärben. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt. 

Der Stiel des Wurzelnden Bitterröhrlings ist ebenfalls gelblich gefärbt und besitzt vor allem im Alter ein deutlich sichtbares, gelbbräunliches Netz. Besonders bei ganz jungen Fruchtkörpern kann dieses Stielnetz so dezent ausfallen, dass es kaum sichtbar ist. Auf Druck verfärbt sich der Stiel bräunlich bis rotbräunlich. Charakteristisch ist die wurzelartige, zugespitzte Stielbasis. Zur Stielbasis hin kann der Wurzelnde Bitterröhrling auch etwas rosa bis rötlich verfärbt ausfallen.

Der Wurzelnde Bitterröhrling besitzt weißliches bis blassgelbiches Fleisch, das bei Verletzung intensiv zu Blauen beginnt. Diese bläuliche Verfärbung kann vergleichsweise Variabel ausfallen. Von intensiv himmelblau (v. a. bei jungen Fruchtkörpern und ausreichend Feuchtigkeit) zu sehr dezentem Blauen (bei alten & sehr trockenen Fruchtkörpern). Im Gegensatz zu vielen anderen großen Röhrlingen besitzt der Wurzelnde Bitterröhrling eher eine schwammige statt feste Konsistenz.

Der Geruch des Wurzelnden Bitterröhrlings fällt eher unangenehm chemisch aus und kann ganz dezent an Jod erinnern. Die Geschmacksprobe fällt unangenehm bitterlich aus.

Speisewert & Verwendbarkeit

Alleine schon auf Grund des bitteren Geschmacks kommt der Wurzelnden Bitterröhrlinge nicht als Speisepilz in Frage. Da es auch Berichte von Vergiftungserscheinungen nach dem Verzehr von Wurzelnden Bitterröhrlingen gibt ist die Art aus unserer Sicht außerdem als giftig und nicht nur als ungenießbar einzustufen.

Geschmacksprobe

Die Geschmacksprobe bietet eine sichere Unterscheidungsmöglichkeit zwischen bitteren (oft ungenießbaren, oder sogar giftigen) und essbaren Röhrlingen. Bei einer Geschmacksprobe wird ein kleines Stück vom Hut inklusive Röhren roh probiert, eine halbe Minute gut durchgekaut und dann ausgespuckt. Wird bei diesem Test kein bitterer Geschmack festgestellt können ungenießbare oder giftige Arten wie der Wurzelnde Bitterröhrlinge oder auch der Schönfuß- bzw. Gallenröhrling ausgeschlossen werden. Wichtig: Die Geschmacksprobe sollte auch bei mildem Geschmack unbedingt ausgespuckt werden. Auch die meisten essbaren Röhrlinge sind roh giftig bzw. zumindest stark unverträglich.