Gelbfüßiger Hexenröhrling, Neoboletus xanthopus
Bezeichnung
Verwechslung
- Essbar: Flockenstieliger Hexenröhrling, Neoboletus erythropus
- Essbar: Netzstieliger Hexenröhrling, Suillellus luridus
- Essbar: Rubinroter Zwergröhrling, Chalciporus rubinus
- Essbar: Stattlicher Rotfußröhrling, Xerocomellus pruinatus
- Essbar: Rotfußröhrling, Xerocomellus Chrysenteron
- Essbar: Kurznetziger Hexenröhrling, Suillellus mendax
- Giftig: Wurzelnder Bitterröhrling, Caloboletus radicans
- Giftig: Satansröhrling, Rubroboletus satanas
- Giftig: Schönfußröhrling, Caloboletus calopus
- Kein Speisepilz: Schwarzblauender Röhrling, Cyanoboletus pulverulentus
Diese Art finden
Der Gelbfüßige Hexenröhrling oder kurz "Eichen-Flocki" ist ein Symbiosepilz, der nur in Kombination mit Laubholz zu finden ist. Der bevorzugte Symbiosepartner scheint die Eiche zu sein. Wie auch der "normale Flockenstieliger Hexenröhrling, Neoboletus erythropus", kann auch der "Eichen-Flocki" bereits ab Mai erscheinen.
Gerade im Mischwald kann es schwierig sein den "Nadelwald-Flocki" und den "Laubwald-Flocki" zu unterscheiden, da beide Arten ein fast identisches Aussehen besitzen. Für den reinen Speisepilzsammler spielt die Unterscheidung der beiden Arten aber eine untergeordnete oder auch gar keine Rolle, da sich die Arten auch beim Speisewert nicht unterscheiden.
Speisewert
Der "Gelbfüßige Hexenröhrling" unterscheidet sich beim Speisewert nicht vom Flockenstieligen Hexenröhrling.
Auch wenn das Aussehen des Gelbfüßigen & Flockenstieligen Hexenröhrlings viele Pilzsammler am Anfang abschreckt und es auch viele Pilzmythen in die Richtung „blauende Arten sind giftig“ gibt, so ist auch die beiden Hexenröhrlinge eine der besten, ergiebigsten und wohl auch beliebtesten Speisepilze überhaupt.
In einigen Gegenden sind die beiden Hexenröhrlinge sogar beliebter als die verschiedenen Steinpilz-Arten. Alleine auf Grund des tollen Aromas und der Ergiebigkeit der stattlichen Fruchtkörper sind der Gelbfüßige und Flockenstielige Hexenröhrling eine tolle Ergänzung in fast jedem Pilzgericht!
Ebenfalls in Bezug auf den Speisewert haben beide Arten weitere Vorteile und auch einen kleinen Nachteil gegenüber den Steinpilzen.
Bei den Steinpilzen handelt es sich nämlich um eine der wenigen Artengruppen, die roh verträglich sind. Gerade bei den bei uns im deutschsprachigen Raum heimischen Arten ist das wirklich eine Seltenheit. Fast alle essbaren Wildpilze bei uns sind roh giftig oder unzureichend gegart zumindest sehr unverträglich. Gelbfüßige & Flockenstielige Hexenröhrlinge sind dazu im Gegensatz zwar roh giftig, dafür aber deutlich, deutlich seltener wurmstichtig als die verschiedenen Steinpilzarten wie zum Beispiel der Fichtensteinpilz oder auch der Sommersteinpilz.
Durch die Fixierung vieler Sammler auf Steinpilz, Maronenröhrling und Pfifferling bleiben Gelbfüßige & Flockenstielige Hexenröhrlinge (vermutlich durch die etwas abschreckenden Farben) häufig im Wald und unterliegen dementsprechend einem viel geringeren Sammeldruck, sind also nicht selten deutlich häufiger zu finden als zum Beispiel Steinpilze.
Beschreibung
Der Gelbfüßige Hexenröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern. Die Hutoberseite kann dunkelbräunlich, bräunlich, hellbräunlich, oder auch gelbbräunlich ausfallen. Die Hutoberseite wirkt samtig. Jung fällt die Hutform noch halbkugelig aus, später polsterförmig.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gelbfüßigen Hexenröhrling rot gefärbte Röhren, wobei der Röhrenboden gelb und die Röhrenmündungen rötlich ausfallen. Die Röhren sind außerdem ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.
Der Stiel des Gelbfüßigen Hexenröhrlings erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von bis zu vier Zentimetern. Der Stiel ist vor allem jung relativ bauchig, kann je nach Wuchsbedingungen seltener aber auch mal vergleichsweise lang und dünn ausfallen. Der Stiel selbst ist gelblich gefärbt. Auf dem Stiel befinden sich kleine gelbliche und rötliche Flöckchen.
Das Fleisch des Gelbfüßigen Hexenröhrlings leuchtend gelblich gefärbt und verfärbt sich innerhalb von wenigen Sekunden schwarzbläulich. Der Name Gelbfüßiger Hexenröhrling kommt von der Eigenschafft, dass das blauen nicht selten einen kleinen Teil der Stielbasis auslässt.
Der Gelbfüßige Hexenröhrling besitzt einen angenehm pilzigen, aber unauffälligen Geruch. Die Geschmacksprobe fällt mild aus. Wie fast alle bei uns heimischen, essbaren Wildpilze ist auch der Gelbfüßige Hexenröhrling roh stark unverträglich, weshalb Geschmacksproben immer ausgespuckt werden müssen und nie geschluckt werden sollten.
Sequenzierung
Früher wurden Gelbfüßige und Flockenstielige Hexenröhrling nicht unterschieden. Es wurden mittels Sequenzierung aber herausgefunden, dass sich der Gelbfüßige und Flockenstielige Hexenröhrling genetisch stark unterscheiden, weshalb die Arten in Neoboletus erythropus und Neoboletus xanthopus getrennt wurden.
Synonyme
Boletus xanthopus, Sutorius xanthopus, Tubiporus xanthopus