Gallenröhrling, Bitterling, Bitterpilz, Tylopilus felleus

GALLENRÖHRLINGE SIND UNGENIESSBAR | BITTERER GESCHMACK | UNZUREICHEND GEGART AUCH GIFTIG

Bezeichnung

Gallenröhrling, Bitterling, Bitterröhrling, Bitterschwammal, Bitterschwammerl, Bitterpilz, Rosspilz, Galli, Tylopilus felleus

Synonyme

Tylopilus alutarius, Tylopilus felleus var. alutarius, Tylopilus felleus var. uliginosu, Boletus felleus, Boletus felleus var. alutarius, Boletus alutarius, Suillus felleus, Suillus alutarius, Rhodoporus felleus, Dictyopus felleus

Gattung

Tylopilus, Gallenröhrlinge

Diese Art finden

Der Gallenröhrling ist ein Symbiosepilz und typischer Nadelwaldbewohner. Die bevorzugten Symbiosepartner dürften die Fichte, Tanne und Kiefer sein. Wir finden den Gallenröhrling vor allem bei Fichte auf sauren Böden. Hauptsaison hat der Gallenröhrling vom Sommer bis in den Herbst hinein. Insgesamt finden kann man die Art von frühestens Juni bis spätesten November. Besonders häufig zu finden ist der Gallenröhrling gerne innerhalb von eher trockenen & heißen Witterungsphasen.

Der Gallenröhrling ist uns in den letzten Jahren immer wieder durch extrem schwankendes Wachstum aufgefallen. In manchen Jahren lassen sich Tausende Fruchtkörper der Art in eigentlich jedem Nadel- und Nadelmischwald und das über einen extrem langen Zeitraum von Juni bis November finden (so zum Beispiel 2021 & 2023). In anderen Jahren kann man "froh" sein, wenn sich die Art im September und Oktober wenigstens vereinzelt blicken lässt (z. B. 2022).



Beschreibung

Der Gallenröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern. Die Hutoberseite besitzt meist eine typische eher hellbräunliche bis gelbbräunliche Farbgebung. Seltener gehen die Hutfarben auch mal ins dunkel- oder sogar rotbraune. Obwohl die Hutfarben dann doch etwas variabel ausfallen: Normalerweise ist die Art mit etwas Übung alleine an der Hutfarbe als Gallenröhrling oder zumindest "gallenröhrlingsverdächtig" zu erkennen.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gallenröhrling jung weißliche, aber meist schon rosastichige Röhren. Mit zunehmendem Alter verfärben sich die Röhren erst rosaweißlich. Sehr alte Fruchtkörper können auch mal komplett rosalich gefärbte Röhren besitzen. Die Röhren fallen mit zunehmendem Alter außerdem vergleichsweise grobporig aus. Das Sporenpulver der Gallenröhrlinge ist rosa gefärbt.

Der Gallenröhrling besitzt einen hellbräunlich gefärbten Stiel. Der Stiel ist in der Regel von einem dunklen, grobmaschigen Netz überzogen. Direkt unter den Röhren kann das Stielnetz aber immer wieder auch mal etwas heller ausfallen. Charakteristisch ist außerdem die etwas schwammig wirkende Konsistenz, die vor allem im direkten Vergleich zu den verschiedenen Steinpilzarten extrem auffällt.

Das Fleisch der Gallenröhrlinge ist weißlich gefärbt und kann sich bei Verletzung selten fleckig türkis, grünbläulich oder auch mal rosa verfärben. In den aller meisten Fällen dürfte aber keine Verfärbung stattfinden. Vor allem ein sauberes, durchgehendes Blauen (im direkten Vergleich zum Schönfußröhrling oder Wurzelnden Bitterröhrling) findet auf keinen Fall statt.

Der Gallenröhrling besitzt einen typischen, säuerlich-pilzigen Geruch und eine bittere Geschmacksprobe.

Speisewert / Verwendbarkeit

Gallenröhrlinge besitzen einen extrem unangenehm bitteren Geschmack. Ungefähr 1-2% der Bevölkerung kann diesen bitteren Geschmack aber nicht wahrnehmen. Auch wenn man den bitteren Geschmack nicht wahrnehmen kann, raten wir vom Verzehr des Gallenröhrlings ab. Es gibt Berichte von Vergiftungssymptomen mit Bauchkoliken, Erbrechen, Durchfall, Schwindel, erhöhtem Blutdruck & Hitzegefühl. Der Gallenröhrling enthält unter anderem eine geringe Menge des hitzeinstabilen Giftstoffs „Bufotenin“. Es ist anzunehmen, dass die Vergiftungssymptome durch unzureichend gegarte Fruchtkörper der Art zurückzuführen sind.

Kernmerkmale

Der Gallenröhrling gehört zwar zu den vergleichsweise einfach zu bestimmenden Arten, dennoch gibt es hier immer wieder Unsicherheiten & Verwechslungen mit typischen Speisepilzen. Es kommt in der Hauptsaison eigentlich fast schon mehrmals täglich vor, dass in Pilzforen körbeweise Gallenröhrlinge als Steinpilze präsentiert werden. Anbei deshalb kurz und prägnant die Kernmerkmale des Gallenröhrlings:

  • Habitat Nadel- oder Nadelmischwald
  • Meist hellbräunliche & gelbbräunliche (seltener rot- oder dunkelbräunliche) Hutfarben
  • Meist deutlich sichtbares, dunkles, grobmaschiges Stielnetz (Achtung: Direkt unter den Röhren kann das Stielnetz auch mal hell ausfallen)
  • Jung weiß & rosastichige & im Alter generell rosaweißlich gefärbte Röhren
  • Bittere Geschmacksprobe (Geschmacksprobe: Ein Stück kauen & ausspucken / "ablecken", so wie es oft empfohlen wird, reicht oft nicht, um den bitteren Geschmack wahrzunehmen)