Hasenröhrling, Gyroporus castaneus

HASENRÖHRLINGE SIND ESSBAR ABER SELTEN | SOLLTEN GESCHONT WERDEN

Bezeichnung

Hasenröhrling, Zimtröhrling, Blassporröhrling, Gyroporus castaneus

Synonyme

Lecuobolites fulvidus, Leucobolites castaneus, Boletus castaneus, Boletus fulvidus, Boletus testaceus, Suillus fulvidus

Gattung

Gyroporus, Blasssporröhrlinge

Diese Art finden

Verschiedene Autoren beschreiben den Hasenröhrling als Laubwaldpilz, den man vor allem bei Eichen und Hasel finden kann.

Unsere Funde aus den Pilzjahren 2017 und 2019 wurden aber allesamt im Nadelwald gemacht. Auch andere Funde aus unserer Region beschränkten sich auf Nadelwälder, weshalb wir davon ausgehen, dass der Hasenröhrling nicht unbedingt an Laubbäume gebunden ist. Erst im Jahr 2022 gab es für uns dann auch endlich einen ersten Fund im Laub- bzw. Buchenmischwald.

Die Fruchtkörper erscheinen vom Sommer bis in den Herbst hinein. Die Hasenröhrlinge können sowohl in kleinen Gruppen, als auch als Einzelexemplare erscheinen.



Beschreibung

Der Hasenröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist kastanienbräunlich bis zimtbräunlich gefärbt und etwas uneben. Je nach Witterung kann der Hut aber auch etwas ausbleichen und dementsprechend heller ausfallen. Die Huthaut fällt außerdem etwas filzig aus. Die Hutmitte ist oft etwas gebuckelt.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Hasenröhrling weißlich bis weißgelblich gefärbte Röhren, die sich sehr leicht vom Hutfleisch lösen lassen. Das Sporenpulver der Hasenröhrlinge ist hellgelblich gefärbt.

Mit das wichtigste Merkmale bei den Hasenröhrlingen ist der kammerartig hohle Stiel. Bei ausgewachsenen Fruchtkörpern kann der Stiel des Hasenröhrlings seltener auch komplett hohl ausfallen. Der Stiel erreicht eine maximale Länge von bis zu acht und einen Durchmesser von maximal zwei Zentimetern. Der Stiel ist zwar wie der Hut ebenfalls bräunlich gefärbt, allerdings fällt der Stiel dann meist doch noch etwas heller aus als der Hut. Das Stielfleisch ist außerdem relativ brüchig. Es ist hier nicht immer einfach ein "schönes" Schnittbild anzufertigen, da der Stiel beim Versuch ihn zu schneiden gerne abbricht.

Das Fleisch der Hasenröhrlinge ist weißlich bis weißgelblich gefärbt und für einen Röhrling sehr brüchig. Das Fleisch verfärbt sich im Gegensatz zu den verschiedenen Kornblumenröhrlingen bei Verletzung nicht. Der Geruch fällt angenehm pilzig aus. Auch die Geschmacksprobe fällt angenehm pilzig-nussig aus.

Hasenröhrlinge sind selten

Der Hasenröhrling ist in Deutschland (zumindest regional) selten und deshalb schonenswert. Wir selbst haben vom Hasenröhrling bisher nur vier Fruchtkörper finden können (verteilt auf die Pilzjahre 2017 und 2019).

Wenn man den Hasenröhrling erst nach der Ernte des Fruchtkörpers als solchen erkennt, sollte man zumindest überlegen den Hasenröhrling zum aussporen im Wald zu lassen.

Hasenröhrlinge 2019

Nachdem wir vom Hasenröhrling in Deutschland eigentlich relativ wenig hören, waren wir 2019 von Fundberichten aus fast ganz Deutschland etwas überrascht. Nachdem wir diese Art im Pilzjahr 2017 mit einem Einzelexemplar als Erstfund hatten und von uns 2018 nicht ein Fruchtkörper dieser Art gefunden wurde, gab es auch bei uns 2019 mehrere Funde des Hasenröhrlings.

Es kann also durchaus vorkommen, dass der Hasenröhrling einige Jahre überhaupt nicht erscheint und dann plötzlich vermehrt auftritt, um dann wieder eine Pause einzulegen. Die Art scheint also definitiv deutlich stärker als andere Arten von bestimmten Witterungsverhältnissen zu profitieren.

Zimtröhrling

Neben dem Namen Hasenröhrling trägt diese Art auch den Namen Zimtröhrling. Diesen Namen hat sich der Zimtröhrling durch seine teilweise wirklich perfekt an Zimt erinnernde Hutfarbe vollkommen verdient.