Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel, Dissingia leucomelaena
Bezeichnung
Synonyme
Helvella leucomelaena, Acetabula leucomelaena, Acetabula percevalii, Acetabula sulcata, Acetabula leucomelaena var. helenae, Acetabula leucomelaena var. percevalii, Acetabula leucomelaena var. semihypogaea, Aleuria sulcata, Aleuria leucomelaena, Aleuria leucomelaena var. sulcata, Peziza leucomela, Peziza leucomelaena, Peziza percevalii, Peziza sulcata, Peziza ciborium var. major, Paxina leucomelaena, Paxina sulcata, Geopyxis percevalii
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Hochgerippte Becherlorchel, Helvella acetabulum
- Essbar: Scheibchenlorchel, Gyromitra ancilis
- Essbar: Morchelbecherling, Disciotis venosa
- Essbar: Langstielige Becherlorchel, Helvella macropus
- Ungenießbar: Rippenstielige Lorchel, Helvella solitaria
- Ungenießbar: Schwarzbraune Becherlorchel, Helvella aestivalis
- Ungenießbar: Blasiger Becherling, Peziza versiculosa
- Ungenießbar: Scharbockskrautbecherling, Botryotinia ficariarum
- Ungenießbar: Anemonenbecherling, Dumontinia tuberosa
- Giftig: Kleine Becherlorchel, Dissingia confusa
Diese Art finden
Die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel ist zwar ein Folgezersetzer, aber dennoch gerne in der Nähe von Kiefer und Fichte zu finden. Die Art bevorzugt sandige, kalkhaltige Böden und erscheint besonders gerne in und um Kiesgruben.
Die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel ist ein typischer Frühlings- bzw. Frühsommerpilz und hat vor allem um den Monatswechsel April / Mai Hauptsaison. Insgesamt finden kann man die Art vor allem von April bis Juni.
Unser Erstfund der Schwarzweißen Rippen-Becherlorchel stammt aus einer stillgelegten Kiesgrube von der Landesgrenze Deutschland (Burghausen) / Österreich (Braunau) Anfang Mai. Es handelte sich dabei um ein moosig-kiesiges Plateau mit vielen jungen Kiefern.
Beschreibung
Die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel bildet sehr unscheinbare, bis zu vier Zentimeter große, dünnfleischige Fruchtkörper aus. Die Fruchtkörper sind becher- bis pokalartig geformt und besitzen verschiedene weiße, graue, dunkelgraue und schwarze Farben.
Die Farben sind dabei außen und im Stielbereich des Fruchtkörpers tendenziell heller / mehr weißlich oder weißgräulich gefärbt. Außen an der Spitze der Fruchtkörper ist die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel meist mehr gräulich und innen dazu vergleichsweise sehr dunkel, dunkelgräulich bis schwärzlich gefärbt.
Oft wirkt die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel einfach nur wie ein aus dem Boden wachsender Becherling. Der längsgerippte, weißlich gefärbte Stiel sitzt nämlich oft so tief im Boden, dass davon nichts zu sehen ist.
Das Fleisch Schwarzweißen Rippen-Becherlorchel besitzt die typische, wachsartige Konsistenz der Morcheln, Verpeln & Lorcheln. Das Fleisch fällt insgesamt zäh und doch sehr brüchig aus. Das Fleisch ist weißlich gefärbt.
Das Sporenpulver ist weiß gefärbt. Erreichen die Fruchtkörper Sporenreife, dann reicht es aus, die Fruchtkörper etwas anzupusten und schon setzt die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel einen dichten Sporennebel frei.
Speisewert und Verwendbarkeit
Die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel wäre, wie alle gyromitrinhaltigen Arten, theoretisch durch ausreichendes Trocknen oder erhitzen verträglich zu machen. Allerdings droht bei falscher Zubereitung (z. B. nicht ausreichendes Erhitzen) direkt eine schwere Vergiftung. Hinzu kommt, dass die Schwarzweiße Rippen-Becherlorchel als selten beschrieben wird und zudem nur sehr kleine, zierliche Fruchtkörper ausbildet. Ich persönlich sammle gyromitrinhaltige Arten, unabhängig von der Höhe des gyromitringehalts in den Fruchtkörpern, grundsätzlich nicht für Speisezwecke.