Hochgerippte Becherlorchel, Hochgerippter Becherling, Helvella acetabulum

DIE HOCHGERIPPTE BECHERLORCHEL IST GUT DURCHGEGART ESSBAR | ROH STARK GIFTIG

Bezeichnung

Hochgerippte Becherlorchel, Hochgerippte Lorchel, Hochgerippter Becherling, Pfannenförmiger Becherpilz, Pokal-Rippenbecherling, Helvella acetabulum

Synonyme

Acetabula vulgaris, Acetabula acetabulum, Acetabula barlae, Peziza acetabulum, Octospora acetabulum, Aleuria acetabulum, Paxina acetabulum, Paxina barlae, Macroscyphus acetabuliforme, Phleboscyphus acetabulum, Phleboscyphus vulgaris

Gattung

Helvella, Lorcheln

Diese Art finden

Die Hochgerippte Becherlorchel ist ein Folgezersetzer, der in der Regel als typischer Frühlings- und Frühsommerpilz beschrieben wird, seltener aber durchaus auch im Herbst gefunden werden kann. Die Art ist vergleichsweise weit verbreitet und wird dementsprechend häufig gefunden.

Die Hochgerippte Becherlorchel scheint insgesamt eher parkähnliche Flächen wie Friedhöfe, Badeseen oder Gärten zu bevorzugen. Aber auch in Laub-, Nadel- und Mischwäldern soll die Art gerne erscheinen. Auf parkähnlichen Flächen scheint die Art eine Vorliebe für Gebüsche zu haben und erscheint dann gerne vor oder sogar im Gebüsch bei Hasel.

Auch bei Pappel soll die Hochgerippte Becherlorchel häufig und gerne erscheinen. Fruchtkörper bildet die Art dabei meist auf vergrabenem Totholz. Kalkreiche Böden scheint die Hochgerippte Becherlorchel dabei zu bevorzugen.



Beschreibung

Die Hochgerippte Becherlorchel erreicht einen Durchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Der Fruchtkörper kann gelbbräunlich, hellbräunlich, graubräunlich oder auch mal dunkelbräunlich gefärbt sein. Die Fruchtkörper sind jung becherförmig und wirken auf den ersten Blick oft wie ein ungestielter Becherling, der auf dem Boden wächst.

Mit zunehmendem Alter bzw. Wachstum erhebt sich das becherförmige Kopfteil der Hochgerippten Becherlorchel vom Boden und der typische, gerippte Stiel wird sichtbar. Oft wirkt das Kopfteil dabei Außen dann wie mit Adern durchzogen. Die Außenseite des Kopfteils besitzt häufig eine samtig wirkende Struktur.

Der Stiel der Hochgerippten Becherlorchel ist meist etwas heller gefärbt als das Kopfteil und kräftig gerippt. Der Stiel geht über die einzelnen Rippen dann im Prinzip nahtlos in das becherförmige Kopfteil über. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Die Hochgerippte Becherlorchel besitzt cremeweißlich bis hellbräunlich gefärbtes Fleisch, das zwar schon die typische wachsartig-brüchige Konsistenz der Morcheln, Verpeln und Lorcheln besitzt, aber dann doch eine Spur zäher ausfällt.

Die Hochgerippte Becherlorchel besitzt einen unbedeutenden, schwach erdigen Geruch und einen milden Geschmack. Geschmacksproben sollten auf Grund der starken Giftigkeit im rohen Zustand unbedingt vermieden werden.

Speisewert und Verwendbarkeit

Die Hochgerippte Becherlorchel wird in der Regel als essbar beschrieben, soll aber eine eher unangenehme Konsistenz besitzen. Außerdem enthalten die verschiedenen Lorchel-Arten den Giftstoff Gyromitrin, der zwar durch ausreichendes erhitzen oder trocknen weitestgehend zerstört werden kann, von dem aber durchaus (auch bei korrekter Zubereitung) Rückstände in den Fruchtkörpern verbleiben können.

Wir sammeln gyromitrinhaltige Arten deshalb generell nicht mehr für Speisezwecke und würden auch generell empfehlen gyromitrinhaltige Arten (unabhängig von der Stärke des Gyromitringehalts) zu meiden.