Schildförmige Scheibchenlorchel, Gyromitra parma

DIE SCHILDFÖRMIGE LORCHEL IST GUT DURCHGEGART ESSBAR | ROH STARK GIFTIG | GYROMITRINHALTIG

Bezeichnung

Schildförmige Scheibchenlorchel, Schildförmige Lorchel, Laubholz Scheibchenlorchel, Laubholz Scheibenlorchel, Schildförmige Scheibenlorchel, Auwald-Scheibchenlorchel, Auwald-Scheibenlorchel, Gyromitra parma

Verwechslung

Diese Art finden

Die Schildförmige Scheibchenlorchel ist ein Folgezersetzer und erscheint auf morschen Laubholzstümpfen, gerne Pappel, Esche, Ahorn und Erle. Die Schildförmige Scheibchenlorchel erscheint dabei vom Frühling bis in den späten Herbst hinein und wird in der Regel als sehr selten beschrieben. Sie befindet sich außerdem mit dem Status "RLR - extrem selten" auf der Roten Liste bedrohter Arten.

Auch bei uns, in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern, ist die Schildförmige Scheibchenlorchel deutlich, deutlich seltener als die Nadelholz-Scheibchenlorchel. Während wir die Scheibchenlorchel auf Nadelholz über Jahre hinweg konstant & regelmäßig in größeren Mengen und das in den verschiedensten Wäldern finden konnten, klappte es bei der Schildförmigen Scheibchenlorchel in all den Jahren nur mit einem einzigen Fund.

Speisewert & Verwendbarkeit

Die Schildförmige Scheibchenlorchel ist zwar roh stark giftig, ausreichend gegart wäre die Scheibchenlorchel aber ein hervorragender, mild schmeckender Speisepilz. Auf Grund der bereits beschriebenen Seltenheit sollte die Schildförmige Scheibchenlorchel aus unserer Sicht aber unbedingt geschont werden und im Habitat verbleiben.

Wie viele Lorcheln enthält auch die Schildförmige Scheibchenlorchel den hitzeinstabilen Giftstoff Gyromitrin, der durch Erhitzen zumindest theoretisch vollständig zerstört werden kann. Da eine zu geringe Garzeit bei entsprechenden Mengen schnell gefährlich werden kann und auch nicht wirklich klar ist, ob nicht doch Gyromitrinrückstände in korrekt Zubereiteten Lorcheln verbleiben sind wir dazu übergegangen eigentlich alle Arten mit Gyromitrin in den Fruchtkörpern zu meiden. Wir würden deshalb auch die Schildförmige Scheibchenlorchel nicht für Speisezwecke sammeln. Mit Arten wie den Morchelbecherlingen, Speise- und Spitzmorcheln und den Verpeln stehen zur gleichen Zeit außerdem eine Vielzahl an unkritischen und vor allem nicht gyromitrinhaltigen Arten zur Verfügung.



Beschreibung

Die Schildförmige Scheibchenlorchel bildet bis zu fünfzehn Zentimeter große Fruchtkörper aus. Jung sind die Fruchtkörper eher becherförmig, im Alter eher flach ausgebreitet (scheibenförmig). Die Schildförmige Scheibchenlorchel ist dabei meist hellbräunlich bis rotbräunlich gefärbt. Die Außenseite des Fruchtkörpers kann zumindest dezent aderig ausfallen.

Die Schildförmige Scheibchenlorchel besitzt einen kurzen, rilligen Stiel mit dem die Scheibchenlorchel mit dem meist morschen Substrat verbunden ist. Ein wichtiges Merkmal ist der neutrale Geruch, der eine sehr einfache Unterscheidung zum Morchelbecherling, Disciotis venosa bietet.

Das Fleisch der Schildförmige Scheibchenlorchel besitzt die für Lorcheln, Morcheln und Verpeln typische, brüchige, wachsartige Konsistenz, ist hellrotbräunlich bis weißlich gefärbt und besitzt einen angenehmen milden Geschmack. Wichtig: Geschmacksproben der rohen Fruchtkörper sollten wegen des Gyromitringehalts auf keinen Fall durchgeführt werden. Das Sporenpulver der Scheibchenlorchel ist weißlich bis transparent gefärbt.

Giftwirkung

Die Schildförmige Scheibchenlorchel enthält das hitzeinstabile Gift Gyromitrin. Gyromitrin schädigt die Leber und die Nieren und ist potentiell tödlich. Die Schildförmige Scheibchenlorchel enthält (im Gegensatz zu anderen Lorcheln, wie zum Beispiel der Frühjahrs-Giftlorcel, Gyromitra esculenta) vergleichsweise wenig Gyromitrin, weshalb die Scheibchenlorchel ausreichend gegart durchaus als Speisepilz in Frage kommt.

Synonyme

Discina parma, Discina perlata