Dickfüßige Speisemorchel, Morchella crassipes

DIE DICKFUESSIGE SPEISEMORCHEL IST ESSBAR | VARIATION DER SPEISEMORCHEL

Bezeichnung

Dickfüßige Speisemorchel, Dickfüßige Morchel, Morchella crassipes

Synonyme

Morchella esculenta var. crassipes, Morchella crispa, Morchella crassipes var. crispa Mitrophora hybrida var. crassipes, Phalloboletus crassipes, Phallus crassipes

Verwechslung

Diese Art finden

Dickfüßige Speisemorcheln findet man vor allem in Auwäldern am Fuße von alten Eschen. Ebenfalls finden lassen sich die Dickfüßigen Speisemorcheln in Gärten, auf Streuobstwiesen, an Waldrändern, oder in Parks.

Bei uns in Oberbayern erscheinen die Dickfüßigen Speisemorcheln meist im Zeitraum vom 15. April bis 31. Mai. Als Morchelanzeiger gelten unter anderem Eschen, Schlüsselblumen, Bärlauch, Wildanemomen, Seidelbast, Pestwurz und Schuppenwurz.



Beschreibung

Die Dickfüßige Speisemorchel bildet bis zu zwanzig Zentimeter hohe und bis zu acht Zentimeter breite, sehr stattliche Fruchtkörper aus. Das Kopfteil der Dickfüßigen Speisemorcheln ist hellgelblich bis orangegelblich gefärbt und besitzt die typische, wabenartige Morchel-Struktur.

Im Vergleich zu anderen Varianten der Speisemorchel ist das Kopfteil der Dickfüßigen Speisemorcheln eher rundlich als Spitz. Die Dickfüßigen Speisemorcheln erscheinen bei uns in Oberbayern außerdem meist etwas später als andere Varianten der Speisemorchel.

Eines der wichtigsten Merkmale der Dickfüßigen Speisemorchel ist der Stiel. Der Stiel ist vergleichsweise dick und vor allem zur Stielbasis hin voll. Die meisten anderen Varianten der Speisemorchel besitzen einen mehr oder weniger komplett hohlen Stiel. Das Sporenpulver der Dickfüßigen Speisemorcheln ist cremeweißlich gefärbt.

Das Fleisch der Dickfüßigen Speisemorcheln besitzt die typische, wachsartige Morchel-Konsistenz und ist weißgelblich gefärbt. Der Geruch fällt angenehm pilzig-würzig aus. Die Geschmacksprobe ist mild, sollte auf Grund der Giftigkeit im rohen Zustand aber vermieden werden.

Dickfüßige Variante

Die Dickfüßige Speisemorchel ist eine Variatät der Standard-Speisemorchel, Morchella esculenta und zeichnet sich durch vergleichsweise große Fruchtkörper mit wuchtigem Stiel aus. Der Stiel der Dickfüßigen Speisemorchel ist im Schnittbild im unteren Bereich fast voll und längsgefurcht.

Speisewert / roh giftig

Dickfüßige Speisemorcheln sind hervorragende und sehr beliebte Speisepilze, die für eigentlich alle Zubereitungsarten geeignet sind. Wichtig ist bei der Zubereitung immer, dass die Dickfüßigen Speisemorcheln gut durchgegart werden, da Morcheln (wie fast alle Wildpilze) roh giftig sind.

Morchella-Syndrom

Einige Menschen vertragen Morcheln überhaupt nicht. Es kommt nach dem Verzehr zu Gleichgewichtsproblemen, Schwindel, Bewegungsstörungen und Trunkenheitsgefühl. Das Morchella-Syndrom kann sich tatsächlich wie ein Alkoholrausch anfühlen. Sollte man nach dem Verzehr von Morcheln die beschriebenen Symptome bekommen, dann sollte man in Zukunft auf den Verzehr von Morcheln besser verzichten.

Artenkomplex Speisemorchel

Bei den mehr oder weniger gelblich gefärbten Speisemorcheln handelt es sich um einen großen Artenkomplex mit vielen verschiedenen Varietäten, die sich über ihre optischen Merkmale kaum bis gar nicht sicher voneinander trennen lassen.

Es existieren hier viele fast gleich aussehende Varietäten, die sich an die verschiedensten Umweltbedingungen angepasst haben. Einige Speisemorcheln erscheinen dabei nur in Kombination mit Eschen und bilden teilweise sehr stattliche Fruchtkörper aus. Andere Varietäten sind deutlich zierlicher, oder / und können sogar auf Rindenmulch oder Holzabfällen bzw. bei Obstbäumen erscheinen.

Eine wirklich sichere Bestimmung der jeweiligen Varietät ist oft nur über Sequenzierungen möglich, weshalb wir die gelblich gefärbten Speisemorcheln fast alle unter Morchella esculenta zusammenfassen. Eine Ausnahme bildet hier eigentlich nur die Dickfüßige Speisemorchel.

Auf die Essbarkeit haben die verschiedenen Varietäten keinen Einfluss - alle Speisemorcheln sind Speisepilze. Der Speisewert der verschiedenen Speisemorchel-Varietäten variiert nur gering. Insgesamt lässt sich bei allen Morcheln zusammenfassen, dass die wild gewachsenen Morcheln (z. B. im Auwald bei Eschen oder bei Obstbäumen auf einer Streuobstwiese) einen feineren Geschmack besitzen, als Arten, die auf Holzabfällen, oder auch auf Rindenmulch erscheinen.