Seidiger Tigerritterling, Tricholoma filamentosum

DER SEIDIGE TIGERRITTERLINGE IST STARK GIFTIG | SELTENE VARIETÄT VOM NORMALEN TIGERRITTERLING

Bezeichnung

Seidiger Tigerritterling, Faseriger Tigerritterling, Tricholoma filamentosum

Gattung

Tricholoma, Ritterlinge

Diese Art finden

Der Seidige Tigerritterling ist ein Symbiosepilz, der gerne in wärmebegünstigten Habitaten erscheint. Der mit Abstand häufigste Symbiosepartner dürfte die Buche sein, aber auch bei Weißtanne wurde die Art häufiger kartiert. Vereinzelt wurde der Seidige Tigerritterling auch bei Eiche, Erle und sogar Traubenkirsche kartiert. Die Art soll kalkreiche Böden bevorzugen. 

Finden kann man den Seidigen Tigerritterling vom Sommer bis in den Herbst hinein. Die Hauptsaison der Art dürfte vor allem im August, September und teilweise auch noch im Oktober liegen. Der Seidige Tigerritterling wird als sehr selten beschrieben, wobei die Verbreitung je nach Bundesland stark variieren kann. Gerade in höheren Lagen im Süden, aber auch ganz im Westen scheint die Art sporadisch, aber immer wieder gefunden zu werden. Am häufigsten wurde die Art aber im Nordosten Deutschlands kartiert.

Unser Erstfund des Seidigen Tigerritterlings wurde im Bergnadelwald zwischen verschiedenen Bachläufen bei Weißtanne gemacht. Die Art zeigte sich dort mit zahlreichen Fruchtkörpern jeweils im August und September.

Giftwirkung

Der Seidige Tigerritterling wird in der Regel nur als Varietät zum “normalen” Tigerritterling beschrieben und ist deshalb ebenso als stark bis (in extremen Einzelfällen) potentiell tödlich giftig zu beschreiben. Der Seidige Tigerritterling ist stark Magen-Darm-Giftig. Selbst eine ausgespuckte Geschmacksprobe soll laut der Literatur für Übelkeit und Unwohlsein sorgen können. Wird der Seidige Tigerritterling sogar verzehrt, dann drohen schwerste Vergiftungen. Erste Vergiftungssymptome können bereits nach 15-30 Minuten auftreten. Tödlich verlaufende Vergiftungen sind, vor allem bei vorerkrankten oder anderweitig geschwächten Personen, nicht auszuschließen.



Beschreibung

Der Seidige Tigerritterling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu sechzehn Zentimetern. Charakteristisch ist raue Hutoberfläche, die mit silbergrauen bis schwarzbraunen Schüppchen besetzt ist. Die Schuppen fallen dabei oft sehr grob und weit abstehend aus. Der Hutrand fällt lange eingerollt aus. Die Hutfarben reichen insgesamt von grauweißlich bis dunkelgräulich. 

Auf der Hutunterseite besitzt der Seidige Tigerritterling weißlich gefärbte Lamellen, die sich mit zunehmendem Alter aber gerne etwas gelblich verfärben. Die Lamellen sind deutlich ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die Lamellenschneiden fallen jung tränend und deutlich rissig aus. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt. 

Der Stiel des Seidigen Tigerritterlings erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Der Stiel ist weißlich bis weißgelblich gefärbt und gerne etwas bräunlich überfasert. Die Stielspitze ist bei jungen Fruchtkörpern außerdem gerne mit Guttationstropfen besetzt. An Druckstellen kann sich der Stiel kupferrötlich verfärben.

Das Fleisch des Tigerritterlings ist weißlich gefärbt und kann, vor allem im Bereich der Stielbasis, im Schnittbild dezent bräunen. Die Art fällt sehr dickfleischig aus und wäre dementsprechend ergiebig. Das Fleisch besitzt einen intensiven, mehlartigen Geruch und Geschmack. Auf Grund der starken Giftigkeit sollten Geschmacksproben auch beim Seidigen Tigerritterling vermieden werden.

Kernmerkmale

  • Fast ausschließlich bei Buche & Weißtanne zu finden
  • Bevorzugt wärmebegünstigte Habitate & kalkreiche Böden
  • Hutoberfläche silbergrau bis graubräunlich & mit charakteristischen großen, abstehenden Schuppen 
  • Hutrand lange eingerollt
  • Weißliche bis gelbstichige, ausgebuchtet angewachsene & jung tränende Lamellen
  • Voller, weißlich gefärbter & zur Basis keulig verdickter Stiel
  • Stiel jung mit transparenten Guttationstropfen besetzt
  • Stark mehliger Geruch

"Normaler" oder "Seidiger" Tigerrittling?

Folgende Merkmale deuten auf den Fund des Seidigen Tigerritterlings hin:

  • Hutdurchmesser von oder über zwölf Zentimeter
  • Grobe, weit abstehende Schuppen

Synonyme

Tricholoma pardinum var. filamentosum