Mairitterling, Calocybe gambosa

DER MAIRITTERLING IST ESSBAR | TYPISCHER FRÜHSOMMERPILZ IM MAI | TOLLER SPEISEPILZ

Bezeichnung

Mairitterling, Maipilz, Georgsritterling, Maischönkopf, Calocybe gambosa

Synonyme

Calocybe georgii, Lyophyllum gambosum, Tricholoma georgii

Gattung

Calocybe, Schönköpfe

Verwechslung

Diese Art finden

Mairitterlinge findet man in Auwäldern, in Parks oder auch Laub- & Mischwäldern und dort gerne bei Pappeln oder auch Espen. Die Mairitterlinge bevorzugen kalkreichen Boden.

Es handelt sich um einen typischen Frühlingspilz, der vom Frühjahr bis in den Sommer erscheint. Hauptsächlich finden wir den Mairitterling im Mai.



Beschreibung

Der Hut des Mairitterlings erreicht einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern. Die Hutoberseite ist weißlich gefärbt, kann aber auch einen leichten, gelben Farbstich besitzen. Bei jungen Exemplaren ist der Hutrand eingerollt. Mit zunehmendem Alter kann der Hut etwas ausbleichen und in der Hutmitte schuppig (aber nie (!) radialfaserig mit rötlicher Verfärbung) aufreißen.

Die Lamellen des Mairitterlings sind weißlich gefärbt, stehen sehr dicht und sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Der Stiel erreicht eine Länge von 5 bis 6 Zentimetern. Er ist weißlich gefärbt, faserig und sehr fest. Der Stiel ist glatt und es dürfen sich keine Velumreste und auch kein Ring am Stiel befinden.

Das Fleisch des Mairitterlings ist sehr ergiebig und fest. Das Fleisch ist weißlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung nicht. Tipp zur Bestimmung: Zerdrückt man ein kleines Stück des Fleisches zwischen den Fingern, dann muss ein gurkenähnlicher bis mehliger Geruch wahrnehmbar sein.

Verwechslungsgefahr

In diesem Abschnitt soll es um die Unterscheidung des Mairitterlings, Calocybe gambosa zu den gefährlichsten Verwechslungspartner gehen. Dazu zählen wir den Riesenrötling, Entoloma sinuatum, den Ziegelroter Risspilz, Inocybe erubescens, den Bleiweißen Trichterling, Clitocybe phyllophila, sowie den Feldtrichterling, Clitocybe dealbata.

Auch auf wichtige Merkmale zur Unterscheidung des Mairitterlings mit dem Mehlräsling, Clitopilus prunulus möchten wir hier eingehen.

Riesenrötling, Entoloma sinuatum
Der wohl ähnlichste Verwechslungspartner ist der "Riesenrötling". Er ist dem Mairitterling wirklich sehr ähnlich, erscheint laut Literatur aber in der Regel erst ab Juli / August und ist damit nicht gleichzeitig mit dem Mairitterling zu finden. Ausnahmen bestätigen aber bekanntlich die Regel, weshalb man auch hier besondere Vorsicht walten lassen muss. Unterscheidungsmerkmale: Der Riesenrötling hat eher gelbliche bis rosastichtige Lamellen. Die Sporenpulverfarbe wird in der Literatur mit fleischrötlich bis blassrosa beschrieben. Der Maipilz hingegen besitzt immer weiße Lamellen, sowie weißes Sporenpulver und erscheint in der Regel vor allem im Mai (auch Funde im April / Juni sind möglich).

Ziegelroter Risspilz, Inocybe erubescens
Der Ziegelrote Risspilz kann allenfalls ganz jung mit Mairitterlingen verwechselt werden. Er besitzt allerdings keinen Mehlgeruch (Geruch fällt beim Ziegelroten Risspilz eher süßlich / obstartig aus). Weitere Unterscheidungsmerkmale: Der Ziegelrote Risspilz hat weißliches Fleisch, das bei Verletzung rötet, er hat graubräunliche Lamellen und dunkelbraunes Sporenpulver. Außerdem reißt der radialfaserige Hut des Ziegelroten Risspilzes mit zunehmen dem Alter auf. Der Mairitterling rötet bei Verletzung nicht, hat immer weißliche Lamellen, weißes Sporenpulver und nie die typisch "rissige Hutform" eines Risspilzes.

Bleiweißer Trichterling, Clitocybe phyllophila & Feldtrichterling, Clitocybe dealbata
Trichterlinge wie der Bleiweiße Trichterling oder Feldtrichterlinge haben maximal einen schwachen Mehlgeruch, der nicht an den deutlichen mehlig - gurkigen Geruch des Mairitterlings heran kommt. Das sicherste Unterscheidungsmerkmal sind für uns aber die Fruchtkörper. So fallen diese bei Trichterlingen "trichterförmig" aus. Außerdem laufen die Lamellen bei Trichterlingen deutlich am Stiel herab (beim Mairitterling sind die Lamellen ausgebuchtet am Stiel angewachsen).

Mehlräsling, Clitopilus prunulus
Erscheint in der Regel frühestens ab Juli. Ebenfalls starker "Mehlgeruch". Fruchtkörper aber trichterförmig. Lamellen laufen am Stiel herab & sind nicht wie beim Mairitterling ausgebuchtet angewachsen.

Eines ist uns bei diesem Thema wirklich wichtig:
Wer Angst vor einer Vergiftung hat, oder sich unsicher ist, der sollte Mairitterlinge & auch andere, komplett weiße Speisepilze (z. B. den Mehlräsling) lieber nicht für Speisezwecke sammeln.

Nur wer sich sicher ist Mairitterlinge eindeutig als solche bestimmen zu können und dabei die Merkmale (vor allem der potentiell tödlich giftigen) Verwechslungspartner im Kopf hat, sollte Mairitterlinge sammeln und zubereiten.

Im Zweifel ist es keine Pilzmahlzeit wert die Gesundheit, oder gar sein Leben aufs Spiel zu setzen. Wer sich unsicher ist, kann auch versuchen Kontakt mit einem Pilzsachverständigen in seiner Region aufzunehmen.

Link: Deutschlandkarte der Pilzsachverständigen der Deutschen Gesellschaft für Mykologie

Blutzuckersenkend

Der Mairitterling soll durch eine blutzuckersenkende Wirkung einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben und wird deshalb zum Beispiel in der Naturheilkunde verwendet.

Geschmack

Der mehlige / gurkenähnliche Geruch und Geschmack vergeht bei der Zubereitung. Der Mairitterling ist für uns ein wunderbarer Speisepilz und überbrückt für uns oft die etwas pilzärmere Zeit zwischen der Morchelzeit und dem Spätsommer.

Gelber Schönkopf

Der essbare Doppelgänger des Mairitterlings ist der Gelbe Schönkopf, Calocybe flavida. Bis auf die gelbliche Hutfarbe beim Gelben Schönkopf unterscheiden sich die beiden Arten aber nicht.