Mehlräsling, Clitopilus prunulus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Ungenießbar: Zystidenräsling, Clitopilus cystidiatus
- Ungenießbar: Grauer Mehltrichterling, Clitocybe ditopa
- Giftig: Nebelkappe, Clitocybe nebularis
- Giftig: Keulenfüßiger Trichterling, Ampulloclitocybe clavipes
- Giftig: Weißer Büschel-Rasling, Leucocybe connata
- Giftig: Weißer Gifttrichterling, Clitocybe dealbata
- Giftig: Bleiweißer Trichterling, Clitocybe phyllophila
- Giftig: Rinnigbereifter Trichterling, Clitocybe rivulosa
Diese Art finden
Der Mehlräsling ist ein Symbiosepilz, der keinen großen Ansprüche an sein Habitat stellt und dementsprechend weit verbreitet ist. Wir finden den Mehlräsling vor allem in Nadel- und Nadelmischwäldern und dort überwiegend bei Fichten.
Die Mehlräslinge lassen sich bei uns außerdem deutlich häufiger am Waldrand, oder auch auf Waldwegen und Lichtungen finden, als direkt im Wald. Erscheinen kann der Mehlräsling vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsaison hat Mehlräsling bei uns in Oberbayern meist von August bis einschließlich Oktober.
Auch wenn der Mehlräsling meist immer nur als "Steinpilz-Anzeiger" beschrieben wird, so funktioniert das Ganze natürlich auch umgekehrt. So kann man den Fichtensteinpilz und den Pfefferröhrling durchaus auch als "Mehlräslings-Anzeiger" beschreiben. Die Arten haben sehr ähnliche bis gleiche Ansprüche an ihr Habitat, sind dementsprechend gerne miteinander zu finden und können somit jeweils auf ein Vorkommen der jeweils anderen Arten hindeuten.
Speisewert
Der Mehlräsling wird in der Regel als guter bis sehr guter Speisepilz beschrieben, aber im deutschsprachigen Raum höchstwahrscheinlich kaum aktiv für Speisezwecke gesammelt.
Es besteht insgesamt eine hohe Verwechslungsgefahr mit potentiell tödlich giftigen kleinen weißen Trichterlingen wie zum Beispiel beim "Bleiweißen Trichterling", oder auch dem "Rinnigbereiften Trichterling". Das Problem dabei ist, dass immer die Möglichkeit besteht, dass man auf einer Waldrunde auf beide Arten trifft.
Erntet man dann zuerst einen Mehlräsling, dann kann der starke Mehlgeruch an den Fingern haften. Erntet man kurz danach einen nicht (oder nur dezent) nach Mehl riechenden, stark giftigen weißen Trichterling und prüft den Mehlgeruch, dann riecht man das Mehl von den Fingern und es kommt zur Fehlbestimmung mit der Gefahr einer starken bis potentiell auch tödlich verlaufenden Vergiftung.
Zwar haben die stark giftigen Trichterlingsarten alle weißes bis cremeweißlich gefärbtes Sporenpulver und der Mehlräsling dazu im Gegensatz rosabräunlich gefärbtes Sporenpulver, in der Regel lassen Sammler den Fund aber vor der Zubereitung wohl kaum aussporen, weshalb man insgesamt eher vom Verzehr des Mehlräslings abraten muss. In jedem Fall muss auf die besonders hohe Verwechslungsgefahr und eine noch größere Sorgfaltspflicht beim Mehlräsling, als bei vielen anderen Arten hingewiesen werden.
Eine Grundregel (gerade für Neulinge beim Thema Pilze) sollte sein: Kleine, weißlich gefärbte Pilze mit Lamellen und trichterartigem Aufbau des Fruchtkörpers sollten vorsichtshalber nicht für Speisezwecke gesammelt werden, oder sollten zumindest vor der Zubereitung von einem Pilzsachverständigen bei einer Pilzkontrolle zum Verzehr freigegeben werden.
Beschreibung
Der Mehlräsling erreicht in der Regel einen Hutdurchmesser von vier bis zwölf Zentimetern. Bei besonders guten Wuchsbedingungen sind seltener aber auch deutlich größere Hutdurchmesser möglich.
Die Hutoberseite ist weißlich bis grauweißlich gefärbt und wirkt samtig. Die Hutmitte kann sowohl leicht gebuckelt, als auch unregelmäßig vertieft ausfallen. Der Hutrand fällt eingerollt aus. Je größer der Fruchtkörper, desto welliger fällt in der Regel aus der Hutrand aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Mehlräsling jung weißlich und im alter rosaweißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch weit herab.
Die Lamellen sind relativ weich und dementsprechend biegsam. Die Lamellen lassen sich außerdem sehr leicht vom Hutfleisch lösen. Das Sporenpulver ist rosabräunlich gefärbt.
Der Stiel des Mehlräslings ist weißlich gefärbt, vergleichsweise kurz und dick. Zwischen Stielbasis und Lamellenansatz liegen oft nur ein bis drei Zentimeter. Der Stiel ist voll und die Stielbasis häufig von weißem Myzelfilz überzogen.
Der Mehlräsling besitzt weißlich bis weißgräulich gefärbtes und vergleichsweise zerbrechliches Fleisch. Durch die meist relativ kleinen Fruchtkörper fällt das Fleisch außerdem nicht ganz so ergiebig aus wie bei vielen anderen Arten.
Das Fleisch des Mehlräslings besitzt einen extrem aromatischen Geruch nach nassem Mehl, der auch mal etwas an den Geruch einer frisch aufgeschnittenen Gurke erinnern kann. Am intensivsten fällt der Geruch aus, wenn man die Lamellen verletzt. Auch die Geschmacksprobe fällt beim Mehlräsling mehlartig aus.