Gemeiner Erdritterling, Tricholoma terreum

SCHWERE VERGIFTUNGEN DURCH INHALTSSTOFFE DIE MUSKELZERSETZUNG AUSLÖSEN KÖNNEN MÖGLICH

Bezeichnung

Gemeiner Erdritterling, Graublättriger Ritterling, Silbriger Erdritterling, Silber-Erdritterling, Mäuseritterling, Tricholoma terreum

Synonyme

Tricholoma myomyces, Tricholoma bisporigerum, Cortinellus terreus, Gymnopus myomyces, Agaricus pullus, Agaricus madreporeus, Agaricus terreus, Agaricus myomyces

Gattung

Tricholoma, Ritterlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Den Gemeinen Erdritterling findet man vor allem auf Wiesen in Parks oder Gärten. Seltener findet man Erdritterlinge auch in Mischwäldern.

Der Erdritterling erscheint vom Sommer bis in den späten Herbst hinein. Hauptsächlich zu finden ist die Art häufig ab der zweiten Oktoberhälfte bis zum ersten harten Frost.



Beschreibung

Der Gemeine Erdritterling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu acht Zentimetern. Der Hut ist silbergräulich bis graubräunlich gefärbt. Der Hut ist in der Hutmitte gebuckelt und insgesamt mit feinen Schuppen besetzt. Die Hutoberfläche wirkt insgesamt filzig.

Die Lamellen des Erdritterlings sind grauweißlich gefärbt und ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Die einzelnen Lamellenschneiden sind in der Regel ebenfalls grauweißlich gefärbt, können aber auch schwärzlich ausfallen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel der Erdritterlinge ist weißlich bis weißgräulich gefärbt und kahl. Besonders bei ausgewachsenen Erdritterlingen ist der Stiel oft hohl. Das Fleisch des Erdritterlings ist weißlich gefärbt und verfärbt sich bei Verletzung nicht.

Der Geruch fällt komplett neutral aus. Die Geschmacksprobe fällt mild aus. Der neutrale Geruch und Geschmack sind bei Unsicherheit ein einfaches Unterscheidungsmerkmal zum Tigerritterling, Tricholoma pardalotum.

Speisewert

Der Erdritterling wurde lange als unumstrittener Speisepilz beschrieben. Inzwischen wurde aber herausgefunden, dass der Erdritterling unter bestimmten Umständen zur Muskelzersetzung führen kann. Noch aktuellere Studien gehen davon aus, dass beim Verzehr handelsüblicher Mengen vom Erdritterling doch keine konkrete Gefahr ausgeht.

Es finden sich im Netz (z. B: Wikipedia-Artikel: Gemeiner Erdritterling, Tricholoma terreum) immer wieder Hinweise auf Mengen zwischen 40-50 Kg frische Erdritterlinge, die ein durchschnittlicher Erwachsener verzehren müsste, um sich so zu vergiften, dass eine Muskelzersetzung möglich ist.

Da es viele unstrittige Speisepilze gibt, muss der Erdritterling aus unserer nicht unbedingt auf dem Teller landen. Wir schätzen die Gefahr einer Muskelzersetzung durch den Gemeinen Erdritterling zwar nicht sehr hoch ein, sammeln die Art dennoch nicht für Speisezwecke.

Muskelzersetzung / Rhabdomyolyse

Der Erdritterling steht im Verdacht (wie der Grünling) Muskelzersetzung (Rhabdomyolyse) auslösen zu können. Dabei kommt es bei häufigem Verzehr oder auch ungünstigen Umständen (z. B. Einnahme von Medikamenten, die Muskelzersetzung als Nebenwirkung verursachen können) zu schweren Vergiftungserscheinungen. Auch Todesfälle sind in diesem Zusammenhang bekannt.

Anzeichen einer Vergiftung mit Muskelzersetzenden Stoffen sind vor allem Muskelschmerzen und starke Müdigkeit. Durch die im Pilz enthaltenen Stoffe kommt es zur Zersetzung von Muskelfasern bzw. Muskeln im Allgemeinen. Durch die Muskelzersetzung kommt es zu einem Nieren- oder / und Herzversagen.