Gemeiner Spaltblättling, Schizophyllum commune
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- (Essbar: Austernseitling, Pleurotus ostreatus)
- Ungenießbar: Herber Zwergknäueling, Panellus stipticus
- Ungenießbar: Gallertfleischiges Stummelfüßchen, Crepidotus mollis
- Ungenießbar: Gallertfleischiger Fältling, Phlebia tremellosa
- Ungenießbar: Großes Stummelfüßchen, Crepidotus autochthonus
- Ungenießbar: Violetter Knorpelschichtpilz, Chondrostereum purpureum
- Ungenießbar: Milder Zwergknäueling, Panellus mitis
- Ungenießbar: Flaumiges Krüppelfüßchen, Crepidotus luteolus
- Ungenießbar: Grauer Adermoosling, Arrhenia acerosa
Diese Art finden
Der Gemeine Spaltblättling ist ein Folgezersetzer, der sowohl auf Laub- wie auch Nadelholz erscheinen kann. Am häufigsten finden wir die Art auf totem Laubholz, gerne Birke. Der Gemeine Spaltblättling ist ein extremer Massenpilz, der eigentlich überall zu finden ist, wo es Totholz gibt. Die Art kann dabei sowohl auf dünneren Ästen wie auch dicken Stämmen erscheinen.
Auch wenn der Gemeine Spaltblättling ganzjährig gefunden werden kann, so fällt er uns vor allem im Zeitraum November bis März am häufigsten auf. Die Art ist zwar kein klassischer Winterpilz, findet in der artenreicheren Zeit von April bis November in der Regel wenig Beachtung und wird auf Grund der meist eher kleinen Fruchtkörper gerne übersehen.
Möchte man den Gemeinen Spaltblättling gezielt suchen sind oft Auwälder, oder Laub- bzw. Laubmischwälder sehr gute Anlaufstellen. Die Art scheint außerdem lichtere Stellen im Wald zu bevorzugen und ist nur selten in dichteren, dunkleren Ecken des Waldes zu finden.
Speisewert
Der Gemeine Spaltblättling ist kein Speisepilz. Der Art werden in der Naturheilkunde aber verschiedene Heilpilz- / Vitalpilzeigenschaften zugesprochen. Unter anderem sollen Extrakte der Art immunstärkend wirken und begleitend bei der Behandlung von Krebserkrankungen eingesetzt werden können.
Beschreibung
Der Gemeine Spaltblättling erreicht in der Regel einen Hutdurchmesser von ein bis drei Zentimetern. Bei besonders guten Bedingungen sind aber auch mal Hutdurchmesser von vier bis fünf Zentimetern möglich. Die Hutoberseite kann weißgräulich, hellbraungräulich oder einfach nur gräulich ausfallen. Die Hutoberseite wirkt behaart und ist filzig. Insgesamt besitzt der Gemeine Spaltblättling eine muschelartige Hutform.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gemeinen Spaltblättling fleischgräulich bis gräulich gefärbte und vor allem (Namensgebend) gespaltene Lamellen. Die Lamellen sind außerdem relativ zäh und biegsam. Das Sporenpulver ist hell rosaweißlich gefärbt.
Der Gemeine Spaltblättling besitzt in der Regel keinen Stiel und wächst direkt muschelförmig aus dem Substrat heraus. Seltener, besonders wenn die Fruchtkörper nicht seitlich, sondern oben auf dem Substrat wachsen, kann der Gemeine Spaltblättling einen minimalen Stielansatz besitzen.
Das Fleisch der Gemeinen Spaltblättlinge ockerweißlich bis hellgräulich gefärbt und sehr dünn. Die Art besitzt einen neutralen Geruch und Geschmack. Da das Sporenpulver der Art auf keinen Fall eingeatmet werden sollte, sollte man unbedingt darauf verzichten an der Art zu riechen.
Vorsicht vor dem Sporenpulver!
Es gibt in der Literatur verschiedene Berichte darüber, dass sich das eingeatmete Sporenpulver des Gemeinen Spaltblättlings bei immungeschwächten Personen in verschiedenen Organen entwickelt hat. Die durch das entstandene Myzel geschädigten Organe können dann zu schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Das bei vielen Arten zur Bestimmung obligatorische Riechen an den Fruchtkörpern (um zum Beispiel eine bestimmte Geruchskomponente wie Anis festzustellen) sollte beim Gemeinen Spaltblättling unbedingt vermieden werden. Auch wenn das Immunsystem der allermeisten Menschen mit dem eingeatmeten Sporenpulver ohne Probleme umgehen können sollte, so muss man sich dem Risiko nicht unnötig aussetzen. Der Geruch ist beim Gemeinen Spaltblättling nämlich kein Bestimmungsfaktor.