Gelbstieliger Muschelseitling, Sarcomyxa serotina
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Austernseitling, Pleurotus ostreatus
- Essbar: Rillstieliger Seitling, Pleurotus cornucopiae
- Essbar: Geschichteter Zähling, Lentinellus ursinus
- Essbar: Sommer-Austernseitling, Pleurotus ostreatus f. florida
- Ungenießbar: Beschleierter Pappel-Seitling, Pleurotus calyptratus
- Ungenießbar: Herber Zwergknäueling, Panellus stipticus
- Ungenießbar: Orangeseitling, Phyllotopsis nidulans
- Ungenießbar: Laubholzknäueling, Panus conchatus
Diese Art finden
Der Gelbstielige Muschelseitling ist ein Folgezersetzer, der überwiegend auf totem Laubholz erscheint. Seltener tritt der Gelbstielige Muschelseitling auch parasitär in Erscheinung und wächst dann auf stark geschwächtem Lebendholz. Typische Habitate der Art sind Laubmisch- oder auch Auwälder.
Finden kann man Gelbstielige Muschelseitlinge vor allem in der kalten Jahreszeit. In manchen Jahren sind bereits Funde ab Oktober und bis in den Frühling hinein möglich. Hauptsaison hat die Art aber meist von November bis Februar.
Bei uns, in den Landkreisen Mühldorf und Altötting in Oberbayern, ist der Gelbstielige Muschelseitling weit verbreitet und sehr häufig anzutreffen.
Speisewert
Die Beurteilung des Speisewerts des Gelbstieligen Muschelseitlings fällt unterschiedlich aus. Von komplett unbrauchbar über jung essbar bis zu generell brauchbarer Speisepilz finden sich zur Art verschiedenste Informationen.
Aus unserer Sicht ist der Gelbstielige Muschelseitling auf Grund des (bei unseren Tests immer) bitterlichen Geschmacks nicht zu empfehlen. Es kann aber durchaus sein, dass individuelles Geschmacksprägungen und vielleicht auch das Substrat des Fundes bei der Beurteilung des Speisewerts eine Rolle spielen kann. Im Zweifel einfach ausprobieren.
Beschreibung
Der Gelbstielige Muschelseitling kann bei guten Bedingungen relativ große Fruchtkörper mit Hutdurchmessern von deutlich über zwanzig Zentimetern ausbilden. In der Regel bleibt es aber bei Hutdurchmessern zwischen acht und zwölf Zentimetern. Im Gegensatz zu den eher gräulich gefärbten Austernseitlingen fällt die Farbe beim Gelbstieligen Muschelseitling relativ bunt und variabel aus. Meist spielt sich die Farbgebung irgendwo zwischen grüngelblich und grünbräunlich ab. Seltener sind auch schwarzgrünliche, oder auch mal etwas violett gefärbte Hutfarben möglich. Die Hutform lässt sich am besten mit muschelförmig umschreiben, der Hutrand fällt bei jungen Fruchtkörpern außerdem eingerollt aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gelbstieligen Muschelseitling cremeweißlich bis cremegelblich gefärbte Lamellen, die im Alter auch mal etwas dunkler gelbocker ausfallen können. Die Lamellen sind gerade angewachsen und stehen gedrängt. Auf Druck verfärben sich die Lamellen nach einiger Zeit bräunlich ("bräunend"). Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.
Der Gelbstielige Muschelseitling besitzt einen namensgebenden immer irgendwie gelblich gefärbten Stielansatz. Der Stielansatz kann dabei gelblich, grüngelblich oder auch mal etwas dunkler, braungelblich, gefärbt sein und ist häufig mit kleinen, bräunlichen Schüppchen besetzt. Der Stiel fällt meist eher kurz aus und wirkt eher wie ein stummeliger Stielansatz. Seltener fällt der Stiel aber auch mal größer aus und wirkt dann wie ein "echter Stiel".
Das Fleisch des Gelbstieligen Muschelseitlings ist ockergelblich bis weißgelblich gefärbt und vergleichsweise zäh. Das Fleisch besitzt einen unauffälligen, leicht pilzigen Geruch. Der Geschmack kann bei ganz jungen Fruchtkörpern noch mild ausfallen, wird mit zunehmendem Alter aber schnell bitterlich.
Heilpilz / Vitalpilz
In Japan wird eine verwandte Art des Gelbstieligen Muschelseitling "Mukitake" genannt und als Heilpilz gezüchtet. Der Mukitake wird gegen Lebererkrankungen eingesetzt. Es gibt hierzu sogar eine wissenschaftliche Studie von der "Saga Universität" in Japan, welche die Heilwirkung des Mukitake bei einer Fettleber an Mäusen getestet und bestätigt hat. Der Gelbstielige Muschelseitling, Panellus serotinus und der Mukitake, Panellus edulis sind zwar eng miteinander verwandt, aber zwei unterschiedliche Arten.