Erlengrübling, Gyrodon lividus

DER ERLENGRÜBLING IST ESSBAR ABER KEIN SPEISEPILZ | SELTEN & GESCHÜTZT

Bezeichnung

Erlengrübling, Erlengrünling, Gyrodon lividus

Gattung

Gyrodon, Röhrlinge

Diese Art finden

Der Erlengrübling ist ein Symbiosepilz und typischer Park- bzw. Auwaldbewohner. Auch auf anderen parkähnlichen Flächen, wie zum Beispiel Parkplätzen, Freizeitparks, Friedhöfen oder auch an Badeseen kann der Erlengrübling gefunden werden, aber immer nur dann, wenn es auf diesen Flächen auch Erlenbestände gibt. Unsere bisherigen Funde stammen zum Beispiel ausschließlich von zwei Badeseen mit vielen Erlen.

Wie viele Arten bildet auch der Erlengrübling die Fruchtkörper schubweise. So ist die Art über das Jahr verteilt an den bekannten Standorten zu 98% nicht anzutreffen, für wenige Tage dann aber ein, zwei oder dreimal im Jahr fast schon massenhaft. Gefunden werden kann die Art vom Sommer bis in den späten Herbst hinein.

Der Erlengrübling wird in der Regel als selten bis sehr selten beschrieben. Die Art ist auf Grund der Seltenheit durch die Bundesartenschutzverordnung geschützt und darf nicht gesammelt werden. Das Problem ist aber höchstwahrscheinlich nicht die Seltenheit der Art, sondern wie so oft das Fehlen passender Habitate.

Speisewert

Der Erlengrübling gilt zwar grundsätzlich als essbar, hat aber laut der Literatur eher einen geringen Speisewert. Die Art steht auf Grund der Seltenheit über die Bundesartenschutzverordnung außerdem unter besonderem Schutz und darf ohnehin nicht gesammelt werden.

Zwischenzeitlich stand der Erlengrübling im Verdacht (wie der Kahle Krempling) das Paxillus-Syndrom auslösen zu können. Aktuell geht man aber eher davon aus, dass vom Erlengrübling nicht wirklich eine konkrete Gefahr in diese Richtung aus geht. Dieser Sachverhalt ist dennoch ein weiterer Grund die Art nicht für Speisezwecke zu sammeln, sondern sie im Habitat zu belassen.



Beschreibung

Der Erlengrübling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite ist hellbräunlich bis olivgelblich gefärbt. Die Huthaut ist bei feuchter Witterung schmierig und die Oberfläche stellenweise grübchenartig vertieft. Jung ist der Hut relativ dünn und lange eingerollt. Im Alter wölbt sich der Hut nach oben.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Erlengrübling goldgelblich gefärbte Röhren, die sich im Alter etwas olivgelblich verfärben. Jung sind die Röhren extrem fein, im Alter aber deutlich gröber. Die Röhren sind dabei aber nicht rund, sondern vergleichsweise eckig. Die Röhren laufen außerdem weit am Stiel herab. Auf Druck verfärben sich die Röhren mehr grünlich als bläulich. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.

Der Stiel des Erlengrüblings erreicht eine Länge von bis zu acht und einen Durchmesser von bis zu zwei Zentimetern. Der Stiel ist jung hellbräunlich bis hellbraungelblich gefärbt und verfärbt sich mit zunehmendem Alter rotbräunlich bis dunkelbräunlich. Der Stiel ist faserig und zur Stielbasis hin verjüngt.

Das Fleisch des Erlengrüblings ist cremeweißlich gefärbt. Vor allem im Stielteil verfärbt sich das Fleisch bei Verletzung schnell bräunlich. Im Hutbereich verfärbt sich das Fleisch bei Verletzung eher bläulich. Der Erlengrübling besitzt einen angenehm pilzigen Geruch und einen leicht bitterlichen Geschmack.

Synonyme

Boletus brachyporus, Boletus lividus, Boletus brachyporus, Boletus sistotrema, Boletus sistotremoides, Boletus labyrinthicus, Cladomeris sistotrema, Uloporus sistotrema, Uloporus lividus, Gyrodon labyrinthicus, Gyrodon sistotremoides, Gyrodon sistotrema