Brauner Riesenscheidenstreifling, Amanita spadicea

DER BRAUNE RIESENSCHEIDENSTREIFLING WÄRE ESSBAR | SELTEN & SCHONENSWERT

Bezeichnung

Brauner Riesenscheidenstreifling, Brauner Riesenstreifling, Amanita spadicea

Diese Art finden

Der Braune Riesenscheidenstreifling ist (wie alle Scheidenstreiflinge) ein Symbiosepilz. Die Art scheint beim Symbiosepartner nicht sehr wählerisch zu sein. Der Braune Riesenscheidenstreifling wurde sowohl bei Laubholz (z. B. Rotbuche) als auch bei Nadelholz (Fichte) gefunden & kartiert. Finden kann man die wärmeliebende Art vor allem im Zeitraum Juli bis September.

Da der Braune Riesenscheidenstreifling vor allem südlich der Alpen heimisch ist, sind Funde der Art im deutschsprachigen Raum bisher noch die absolute Ausnahme. Kartiert sind vor allem Funde im Südosten Deutschlands. Drei Funde im Bayerischen Wald in den Jahren 2020 und 2022 & ein Fund im Ebersberger Forst im Jahr 2020. Unser Fund 2023 stammt exakt aus dem gleichen Habitat, in dem der Braune Riesenscheidenstreifling bereits im Jahr 2020 im Ebersberger Forst kartiert wurde.

Durch das mildere Klima in den letzten Jahrzehnten fühlen sich, gerade im Süden Deutschlands, immer mehr wärmeliebende Arten wohl. Es ist aus meiner Sicht vorerst eher damit zu rechnen, dass der Braune Riesenscheidenstreifling in den kommenden Jahren häufiger gefunden wird.

Speisewert & Verwendbarkeit

Wie eigentlich alle Scheidenstreiflinge ist auch der Braune Riesenscheidenstreifling ein toller und ergiebiger Speisepilz. Da der Braune Riesenscheidenstreifling besonders groß und dickfleischig wird handelt es sich mit um die ergiebigste Art aus der Artengruppe der Scheidenstreiflinge. Scheidenstreiflinge sind in der Regel über die folgende Merkmale ohne Restzweifel sehr einfach als Scheidenstreifling zu erkennen:

  • Hutrand stark gerieft (vor allem aufgeschirmt deutlich zu sehen & dann gerne mit bis zu einem Drittel des Hutradius)
  • Langer, schlanker und meist hohler Stiel. IMMER ohne Stielring
  • Scheide an der Stielbasis IMMER ohne Knolle

Dennoch handelt es sich bei den verschiedenen Scheidenstreiflingen um Arten aus der Gattung der Knollenblätterpilze, in der sich verschiedene stark bis tödlich giftige Arten befinden. Wer Scheidenstreiflinge für Speisezwecke sammelt, muss sich seiner Sache absolut sicher sein. Sollten Restzweifel bei der Bestimmung bestehen, sollten Scheidenstreiflinge nicht für Speisezwecke gesammelt werden.



Beschreibung

Der Braune Riesenscheidenstreifling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern. Die Hutoberseite ist meist einheitlich bräunlich gefärbt. Manchmal bzw. vor allem aufgeschirmt fällt nur die Hutmitte etwas dunkler gefärbt aus. Der Hutrand fällt stark gerieft aus. Aufgeschirmt bleibt in der Hutmitte ein Buckel zurück.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Braunen Riesenscheidenstreifling weißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen stehen in der Regel frei, können aber auch mal fein am Stiel angewachsen sein. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel des Braunen Riesenscheidenstreiflings erreicht eine Länge von maximal zwanzig und einen Durchmesser von maximal drei Zentimetern. Der Stiel ist hohl, weißlich gefärbt und ausgewachsen graubräunlich genattert. Jung fällt die Natterung noch sehr dezent und mehr weißlich gefärbt aus. Erst mit zunehmendem Alter verfärbt sich die Natterung dann graubräunlich.

An der Stielbasis befindet sich beim Braunen Riesenscheidenstreifling eine eierförmige, vergleichsweise dicke Scheide. Die Scheide ist außen weißlich gefärbt. Jung fällt die Scheide innen noch hellcremegräulich gefärbt aus. Im Alter verfärbt sich die Scheide innen deutlich gräulich.

Der Braune Riesenscheidenstreifling besitzt weißliches bis weißgelbliches Fleisch. Der Geruch fällt unbedeutend pilzig aus. Die Geschmacksprobe fällt mild aus. Durch die Größe und Dickfleischigkeit fällt der Braune Riesenscheidenstreifling deutlich ergiebiger aus, als andere Arten aus der Artengruppe der Scheidenstreiflinge

Seltenheit

Der Braune Riesenscheidenstreifling scheint in Deutschland bisher noch extrem selten zu sein. Die Kartierung der DGfM (pilze-deutschland.de) zeigt aktuell nur fünf gemeldete Funde der Art. Unser bisher einziger Fund stammt "leider" aus einem bereits bekannten Habitat der Art, in dem sie 2020 das erste Mal gefunden und kartiert wurde.

Synonyme

Amanita spadicea var. fulva, Amanita spadicea var. subviscida, Amanitopsis spadicea, Vaginata spadicea, Agaricus spadiceus, Agaricus subviscidus, Agaricus vaginatus var. spadiceu