Sklerotienporling, Polyporus tuberaster

DER SKLEROTIENPORLING IST JUNG ESSBAR

Bezeichnung

Sklerotienporling, Kleiner Schuppenporling, Kleiner Schuppiger Stielporling, Polyporus tuberaster

Gattung

Polyporus, Stielporlinge

Diese Art finden

Der Sklerotienporling ist ein Folgezersetzer, der seltener auch parasitär in Erscheinung tritt. Meist findet man den Sklerotienporling auf totem Laubholz. Seltener findet man die Art auf geschwächtem Lebendholz. Die Art kann dabei sowohl auf dünneren und größeren Ästen, dickeren Stämmen und seltener sogar auf vergrabenem, moderndem Laubholz erscheinen. Der Sklerotienporling löst Weißfäule im Substrat aus.

Am häufigsten finden wir den Sklerotienporling zwischen Mai und August und im Kalkbuchenwald auf totem Buchenholz. Seltener erscheint die Art aber auch in Auwäldern und ist dann oft nur durch genaue Betrachtung vom sehr ähnlichen Schuppigen Porling, Polyporus squamosus zu unterscheiden. Insgesamt finden kann man den Sklerotienporling vom späten Frühling bis in den Herbst hinein.

Speisewert

Im Vergleich zum Schuppigen Porling, Polyporus squamosus besitzt der Sklerotienporling einen etwas angenehmeren Geschmack, ist auf Grund der meist deutlich kleineren und dünnfleischigeren Fruchtkörper aber weniger ergiebig. Der leicht bitterliche Geschmack der rohen Fruchtkörper des Sklerotienporlings geht bei der Zubereitung verloren.

Für Feinschmecker ist der Sklerotienporling aus unserer Sicht aber trotzdem nichts. Die Konsistenz ist vor allem bei größeren und damit ergiebigeren Fruchtkörpern gewöhnungsbedürftig zäh und somit beim Essen eher unangenhem, als ein Genuss. Ebenfalls negative Einflüsse auf den Speisewert haben längere Trockenperioden. Besonders nach trockenen Witterungsphasen fallen Sklerotienporlinge unserer Erfahrung nach besonders zäh aus.



Beschreibung

Der Sklerotienporling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal zehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann dabei verschiedene bräunliche Farbschattierungen annehmen. Vor allem jung fallen die Hutfarben meist etwas dunkler aus. Im alter meist etwas heller und gelbbräunlicher. Die dann etwas hellere Huthaut ist häufig mit deutlich dunkleren bräunlich bis manchmal sogar etwas rotbräunlichen Schuppen besetzt. Der Hutrand fällt bewimpert aus. Typisch ist auch die meist kreisrunde Hutform.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Sklerotienporling weißlich bis hellcremeweißlich gefärbte Poren. Die Poren fallen jung noch relativ rundlich aus, werden mit zunehmendem Alter aber schnell eckig. Die Poren laufen dabei nicht selten deutlich am Stiel herab. Je nach Alter und Größe des Fruchtkörpers können die einzelnen Poren durchaus auch mal einen Durchmesser von bis zu zwei Millimetern erreichen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel der Sklerotienporlinge kann ebenfalls hellbräunlich, gelbbräunlich oder seltener auch mal etwas weißlich gefärbt ausfallen. Im Gegensatz zum Schuppigen Porling ist der Sklerotienporling fast immer relativ zentral gestielt. Die Stielbasis fällt zwar oft etwas filzig aus, ist aber nie dunkel bzw. schwarz gefärbt.

Das Fleisch der Sklerotienporlinge ist weißlich gefärbt. Das Fleisch besitzt jung eine relativ weiche und mit zunehmendem Alter schnell eine zähe Konsistenz. Der Geruch fällt angenehm pilzig und nicht gurkig, mehlig oder süßlich aus. Die Geschmacksprobe fällt vor allem bei älteren Fruchtkörpern gerne etwas bitterlich aus.

Verwechslung

Meist wird der Sklerotienporling mit dem Schuppigen Porling, Polyporus squamosus verwechselt. Während der Sklerotienporling nur bis zu ca. zehn Zentimeter große Fruchtkörper entwickeln kann, erreicht der Schuppige Porling teilweise einen Hutdurchmesser von bis zu fünfzig Zentimetern. Alleine schon durch die Größe lassen sich die beiden Arten also eigentlich gut voneinander unterscheiden. Weitere Unterschiede wären der oft schwärzlich gefärbte Stiel des Schuppigen Porlings, der beim Sklerotienporling insgesamt dünner ausfällt und bei gesunden, frischen Fruchtkörpern nie schwarz gefärbt ist. Sklerotienporling sind außerdem meist zentral gestielt und riechen angenehm pilzig, Schuppige Porlinge sind dagegen oft mehr seitlich gestielt und riechen nach Mehl, Gurke oder / und süßlich bzw. nach Honig.

Wird der Sklerotienporling im Auwald gefunden, dann könnte die Art auch mit dem dort sehr häufig vorkommenden Wabenporlingen, Neofavolus alveolaris verwechselt werden. Wabenporlinge sind auf der Hutoberseite aber in der Regel mehr gelborange, orange, oder orangerötlich gefärbt, deutlich dünnfleischiger und kaum gestielt. Wabenporlinge erreichen in der Regel meist auch nicht die Hutdurchmesser von Sklerotienporlingen.

Ebenfalls überwiegend im Auwald finden wir außerdem den Maiporling, Lentinus substrictus. Maiporlinge sind aber dünnfleischig, kleiner und eher gräulich gefärbt. Maiporlinge besitzen außerdem häufig einen langen, dünnen Stiel. Das Markenzeichen der Maiporlinge sind außerdem die extrem feinen Poren auf der Hutunterseite, die ein gutes Unterscheidungsmerkmal zu den groben Poren der Sklerotienporlinge bieten.

Ebenfalls gerne im Spätfrühling und Sommer erscheint der Kastanienbraune Stielporling, Polyporus badius. Der Kastanienbraune Stielporling ist dünnfleischiger, hat auf der Hutunterseite feinere Poren als der Sklerotienporling und eine glatte, kastanienbraune Hutoberseite (ohne Schuppen). Der Kastanienbraune Stielporling wird im Volksmund gerne auch Schwarzfußporling genannt und besitzt meist zur Basis hin einen schwärzlich gefärbten Stiel, den der Sklerotienporling so nicht besitzt.

Synonyme

Polyporus boucheanus, Polyporus lentus, Polyporus floccipes, Polyporellus tuberaster, Polyporellus boucheanus, Melanopus coronatus, Melanopus forquignonii, Boletus tuberaster, Favolus boucheanus, Cerioporus boucheanus, Leucoporus lentus