Orangeroter Graustieltäubling, Orangeroter Moor-Täubling, Russula decolorans

DER ORANGEROTE GRAUSTIELTÄUBLING IST ESSBAR | SEHR GUTER SPEISEPILZ

Bezeichnung

Orangeroter Graustieltäubling, Russula decolorans

Diese Art finden

Der Orangerote Graustieltäubling ist ein Symbiosepilz, den man im Nadel- und Nadelmischwald finden kann. Der bevorzugte Symbiosepartner ist die Kiefer, aber auch bei Fichten und Tannen kann die Art gefunden werden. Der Orangerote Graustieltäubling ist vor allem in höheren Lagen zu finden und fehlt im Flachland oft komplett. 

Finden kann man den Orangeroten Graustieltäubling insgesamt vom Sommer bis in den Herbst hinein. Hauptsaison sollte die Art vor allem im Oktober und teilweise auch noch Anfang November haben. Alle unsere bisherigen Funde der Art sind im Zeitraum Oktober bis Anfang November gelungen. 

Wie der Gelbe Graustieltäubling erscheint auch der Orangerote Graustieltäubling gerne im Torf- bzw. vor allem in Hochmooren. Eines unserer liebsten Hochmoor-Habitate wird von einer Straße in einen Nord- und Südteil unterteilt. Obwohl das Habitat vom Baumbestand in beiden Teilen des Hochmoores nahezu identisch ausfallen dürfte, finden wir im Nordteil bei Birken regelmäßig den Gelben Graustieltäubling, während es im Südteil des Hochmoores mit mehreren Funden vom Orangeroten Graustieltäubling bei Kiefer geklappt hat. 

Speisewert

Der Orangeroten Graustieltäubling ist ein wunderbarer Speisepilz mit angenehm milden Geschmack. Durch sein festes Fleisch ist die Art außerdem sehr ergiebig und durch das auffällige Röten und später Schwärzen bei Verletzung sind Graustieltäublinge - im Vergleich zu vielen anderen orangerötlich oder rot gefärbten Täublingen – vergleichsweise leicht zu bestimmen. 

Wie immer sollte man darauf achten auch sehr gute Speisepilze wie der Orangeroten Graustieltäubling nur bei größeren Vorkommen für Speisezwecke zu sammeln. Bleibt es in eurer Region bei Einzelfunden der Art, dann sollten die gefundenen Fruchtkörper besser im Habitat verbleiben.



Beschreibung

Der Orangerote Graustieltäubling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist gelborange bis rotorange gefärbt und kann farblich zumindest auf den ersten Blick durchaus auch an eine helle Kiefernrotkappe erinnern.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Orangeroten Graustieltäubling weißlich bis cremegelblich gefärbte Lamellen. Die Lamellen verfärben sich bei Verletzung zunächst rötlich und nach einiger Zeit gräulich bis schwarzgräulich. Die einzelnen Lamellenschneiden sind weißgelblich gefärbt. Das Sporenpulver ist cremebräunlich gefärbt.

Der Stiel des Orangeroten Graustieltäubling erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern. Der Stiel ist dick und sehr fest. Wie die Lamellen verfärbt sich auch der Stiel bei Verletzung zunächst rötlich und später gräulich bis grauschwärzlich.

Das Fleisch des Orangeroten Graustieltäublings ist weißlich gefärbt und sehr fest. Auch das Fleisch verfärbt sich bei Verletzung zunächst rötlich und später gräulich bis grauschwärzlich. Die Art besitzt keinen besonderen Geruch und einen milden bis zu einem ganz schwach pfeffrig-scharfen Geschmack.

Mit Guajak verfärbt sich die Stielrinde der Orangeroten Graustieltäublinge zu einem intensiven blaugrün. Mit Eisensulfat verfärbt sich die Stielrinde zu einem eher dezenten, hellen rosagrau.

Graustieltäublinge

Graustieltäublinge („Russula subsect. decolorantes“) lassen sich durch das „Röten“ und später „Grauen / Schwärzen“ bei Verletzung sehr einfach der Sektion der Graustieltäublinge zuordnen. Da alle Graustieltäublinge essbar sind, ist das Einritzen der Stielrinde und das Beobachten der Farbveränderung eine gute Methode, um die sonst obligatorische Geschmacksprobe bei Täublingen zu umgehen – vor allem in einem Fuchsbandwurm-Risikogebiet ist das ein nicht zu vernachlässigender Vorteil aller Graustieltäublinge. 

Bei Verdacht auf einen Fund aus der Sektion der Graustieltäublinge sollte man also immer versuchen die Stielrinde mit dem Pilzmesser, oder auch dem Fingernagel zu verletzten bzw. einzuritzen. Handelt es sich um eine Täublingsart aus der Sektion der Graustieltäublinge, dann sollte sich die Stielrinde an der verletzten Stelle nach ca. zehn bis zwanzig Minuten orangerötlich bis rötlich verfärben. Nach spätestens ein bis zwei Stunden sollte diese orangerötliche bis rötliche Verfärbung in eine gräuliche bis grauschwärzliche Verfärbung übergehen.

Synonyme

Russula rubriceps, Russula constans sensu Rea, Russula decolorans var. tenera, Russula decolorans var. cinnamomea, Russula decolorans var. cichoriata, Russula decolorans var. albida, Russula decolorans var. rubriceps, Myxacium decolorans