Gelber Graustieltäubling, Russula claroflava

DER GELBE GRAUSTIELTÄUBLING IST ESSBAR | SELTEN | RL3

Bezeichnung

Gelber Graustieltäubling, Gelber Moor-Täubling, Moor-Täubling, Russula claroflava

Diese Art finden

Der Gelbe Graustieltäubling ist ein Symbiosepilz, der moorige, saure Böden bevorzugt. Unsere einzigen Funde der Art stammen aus einem der größten Hochmoore in Südostbayern. Diese Standortansprüche haben dem Gelben Graustieltäubling auch die Namen Moor-Täubling bzw. Gelber Moor-Täubling eingebracht.

Als Symbiosepartner scheint der Gelbe Graustieltäubling die Birke zu bevorzugen. Aber auch bei Espen und Erlen soll der Gelbe Graustieltäubling vorkommen. Durch das Fehlen bzw. wegfallen passender, mooriger Habitate ist die Art in Deutschland selten geworden und befindet sich mit dem Status "RL3" - "gefährdet" auf der Roten Liste bedrohter Arten.

Speisewert

Wie die meisten essbaren Arten aus der Gattung der Täublinge wäre auch der Gelbe Graustieltäubling ein guter bis sehr guter Speisepilz.

In Gegenden in denen die Art kein Massenpilz ist, solle der Gelbe Graustieltäubling auf Grund der Seltenheit aber geschont und nicht für Speisezwecke gesammelt und werden.



Beschreibung

Der Gelbe Graustieltäubling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite ist leuchtend gelblich gefärbt. Bei feuchter Witterung fällt die Huthaut schmierig und glänzend aus. Bei trockener Witterung fällt die bis zur Hälfte des Hutes leicht abziehbare Huthaut dagegen matt aus. Im Alter kann der Hutrand außerdem etwas gerieft ausfallen.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gelben Graustieltäubling jung weißliche und im Alter weißgräulich gefärbte Lamellen. Die Lamellenschneiden fallen dabei nicht selten etwas gelblich überhaucht aus. Das Sporenpulver ist hellocker gefärbt.

Der Stiel des Gelben Graustieltäublings erreicht eine Länge von bis zu zehn und einen Durchmesser von bis drei Zentimetern. Der Stiel ist weißlich gefärbt, vergleichsweise hart und bei jungen Exemplaren voll. Bei älteren Exemplaren kann der Stiel kammerartig-wattig hohl ausfallen und auch die Konsistenz des Stiel wechselt von vergleichsweise hart zu deutlich schwammiger.

Charakteristisch und Namensgebend ist das Verhalten des Stiels bei Verletzung. Ritzt man zum Beispiel die Stielrinde des Gelben Graustieltäublings etwas ein, dann beginnt der Stiel an der verletzten Stelle zu röten. Nach einiger Zeit wechselt diese rötliche Verfärbung dann zu grau.

Der Gelbe Graustieltäubling besitzt weißlich gefärbtes, sehr festes Fleisch. Wie der Stiel verfärbt sich auch das Fleisch bei Verletzung erst rötlich und später grauschwärzlich. Das Fleisch besitzt einen relativ neutralen bis einen schwach pilzig-fruchtigen Geruch und einen milden bis ganz schwach schärfliche Geschmack.

Mit Eisensulfat verfärbt sich die Stielrinde rosa. Mit Guajak verfärbt sich die Stielrinde blaugrünlich.

Graustieltäublinge

Graustieltäublinge („Russula subsect. decolorantes“) lassen sich durch das „röten“ und später „grauen / schwärzen“ bei Verletzung sehr einfach der Sektion der Graustieltäublinge zuordnen. Da alle Graustieltäublinge essbar sind, ist das Einritzen der Stielrinde und das Beobachten der Farbveränderung eine gute Methode, um die sonst obligatorische Geschmacksprobe bei Täublingen zu umgehen – vor allem in einem Fuchsbandwurm-Risikogebiet ist das ein nicht zu vernachlässigender Vorteil aller Graustieltäublinge!

Synonyme

Russula flava, Russula constans, Russula flaviceps, Russula ochroleuca var. claroflava, Russula decolorans var. constans