Laubwald-Rotkappe, Eichenrotkappe, Leccinum aurantiacum

DIE LAUBWALD-ROTKAPPE IST EIN SEHR GUTER SPEISEPILZ | SEHR ERGIEBIG & NIE WURMSTICHIG

Bezeichnung

Laubwald-Rotkappe, Eichenrotkappe, Eichenraufuß, Leccinum aurantiacum

Diese Art finden

Die Laubwald-Rotkappe ist ein Symbiosepilz und typischer Eichenbegleiter, der umgangssprachlich deswegen auch gerne als Eichenrotkappe bezeichnet wird. Beide Begriffe sind aber irreführend. Die Laubwald-Rotkappe erscheint nämlich häufig im Nadel- und Nadelmischwald bei eingestreuten Eichen und kann auch eine Symbiose mit anderem Laubholz, zum Beispiel Hasel, Pappel und Buche eingehen, weshalb also auch Eichenrotkappe nicht direkt passt.

Während die Laubwald-Rotkappe in vielen Regionen selten ausfällt, oder sogar komplett fehlt, gehört sie in anderen Regionen zu den häufigsten Rotkappen-Arten überhaupt und wird dort dann sehr gerne als Speisepilz gesammelt. Finden kann man die Art vom Sommer bis in den Herbst hinein. Die Hauptsaison dürfte sich über den Zeitraum Juli bis September erstrecken. 

Speisewert & Verwendbarkeit

Die Laubwald-Rotkappe ist ein hervorragender Speisepilz. Die Art bildet stattliche Fruchtkörper aus, das Fleisch ist fest und der Geschmack sehr aromatisch. Rotkappen und andere Raufußröhrlinge sind außerdem fast nie wurmstichig und kaum bis gar nicht mit ungenießbaren oder gar stark giftigen Arten zu verwechseln. 

Wie die meisten Wildpilze ist auch die Laubwald-Rotkappe als “roh giftig” bzw. “stark unverträglich” zu beschreiben. Auf eine ausreichende Garzeit ist zu achten. Pauschalangaben (fünf, zehn, fünfzehn Minuten) sind bezüglich der Garzeit aber kaum sinnvoll. Die benötigte Garzeit hängt immer davon ab, wie viele Pilze sich in der Pfanne befinden, wie dick die einzelnen Stücke, wie hoch der Wassergehalt der Fruchtkörper war und wie viel Power der Herd hat. In der Regel schadet es aber nicht die Pilze lieber eine Minute zu lang als zu kurz zu garen.



Beschreibung

Die Laubwald-Rotkappe kann bei besonders guten Wuchsbedingungen tatsächlich Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern erreichen. In der Regel spielt sich der maximale Hutdurchmesser ausgewachsener Fruchtkörper aber eher im Bereich zwischen zehn und sechzehn Zentimetern ab. Die Hutoberseite fällt filzig aus und ist für Rotkappen vergleichsweise dunkel, rotbräunlich bis ziegelrot, gefärbt. 

Auf der Hutunterseite befinden sich bei der Laubwald-Rotkappe grauweißlich bis gelbbräunlich gefärbte Röhren, die sich mit zunehmendem Alter bräunlich verfärben. Die Röhren sind stark ausgebuchtet am Stiel angewachsen. Das Sporenpulver ist gelbbräunlich gefärbt. 

Der flockig raue Stiel der Laubwald-Rotkappe erreicht eine Länge von bis zu zwanzig und einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Ein absolutes Kernmerkmal der Art sind die meist intensiven roten Farben am Stiel. Es befinden sich hier auf weißem Grund zahlreiche rote, rotgraue oder rotbraune Flocken am Stiel. 

Das Fleisch der Laubwald-Rotkappe ist fest, sehr ergiebig und grundsätzlich weißlich gefärbt. Im Schnittbild verfärbt sich das Fleisch zuerst dezent (rosa)rötlich. Nach längerer Wartezeit verfärbt sich das Fleisch vom Kern des Fruchtkörper aus dann intensiver violettgraubläulich. Die Laubwald-Rotkappe besitzt einen aromatisch pilzigen Geruch und eine milde, angenehme Geschmacksprobe.

Kernmerkmale

  • Erscheinen typischerweise bei Eiche, nur selten auch bei anderem Laubholz
  • Hutfarben vergleichsweise dunkel (dunkelrot, rotbräunlich, ziegelrötlich)
  • Am Stiel stark ausgebuchtet angewachsene, grauweißliche bis bräunliche Röhren
  • Harter, ergiebiger, flockig rauer Stiel mit vielen Rottönen
  • Fleisch im Schnittbild erst schwach rötend und später violettgraubläulich verfärbend
  • Pilziger Geruch & angenehme Geschmacksprobe

Synonyme

Leccinum quercinum, Leccinum decipiens, Leccinum salicicola, Leccinum populinum, Leccinum quercinum, Leccinum aurantiacum var. sanguinescens, Boletus quercinus, Boletus aurantiacus, Boletus salicola, Boletus sanguinescens, Boletus rufus, Boletus aurantiacus var. rufus, Boletus scaber var. Rufus, Boletus viscidus var. aurantiacus, Boletus scaber var. aurantiacus, Boletopsis rufa, Suillus aurantiacus, Krombholziella rufa, Krombholziella quercina, Krombholziella salicola, Krombholzia aurantiaca, Krombholziella aurantiaca, Krombholzia rufescens var. quercina, Solenia rufa, Tubiporus rufus, Gyroporus rufus, Trachypus aurantiacus