Kastanienbrauner Stielporling, Süßriechender Porling, Picipes badius

KASTANIENBRAUNE STIELPORLINGE SIND JUNG ESSBAR | KÖNNEN JUNG VERZEHRT UND AUSGEKOCHT ALS SUPPEN- UND SOSSENBASIS VERWENDET WERDEN

Bezeichnung

Kastanienbrauner Stielporling, Kastanienbrauner Porling, Schwarzroter Stielporling, Kastanienbrauner Schwarzfußporling, Kastanienbrauner Schwarzfuß Stielporling, Süßriechender Porling, Picipes badius

Gattung

Polyporus, Stielporlinge

Diese Art finden

Der Kastanienbraune Stielporling ist ein Folgezersetzer, den man auf totem und gerne morschem Laubholz finden kann. Typische Habitate sind zum Beispiel Auwälder mit Esche, Erle, Pappel oder Weide. Aber auch in Mischwäldern mit passendem Substrat ist der Kastanienbraune Stielporling häufig anzutreffen. 

Bei uns in der Region beobachten wir das Wachstum des Kastanienbraunen Stielporlings seit mehreren Jahren im gleichen Habitat. In unserem Lieblingswald zersetzt die Art eine umgestürzte Weide. In manchen Jahren erscheint der Kastanienbraune Stielporling dort mehrmals mit unzähligen Fruchtkörpern. Besonders häufig ist der Kastanienbraune Stielporling bei uns im Frühsommer zu finden. Nicht selten wächst die Art aber auch im Herbst nochmal in größeren Mengen.

Finden kann man frische Kastanienbraune Stielporlinge theoretisch vom Frühling bis in den späten Herbst hinein. Alte Fruchtkörper sind sogar häufig auch im tiefsten Winter noch zu finden. Die Hauptsaison ist bei uns meist zweigeteilt und liegt einmal im Mai / Juni und einmal zwischen August und Oktober.

Verwendung als Speisepilz

Verwendet wird der Kastanienbraune Stielporling vor allem als Würzpulver. Junge, weiche Exemplare die noch angenehm riechen können in dünne Streifen geschnitten und dann auch direkt verwendet werden. Oft wurde der Kastanienbraune Stielporling laut Literatur auch ausgekocht und der aromatische "Pilzsud" als Basis für Suppen und Soßen verwendet.

In vielen Pilzbüchern wird der Kastanienbraune Stielporling aber auch als ungenießbar beschrieben. Vermutlich kommt es hier also auf den individuellen Geschmack, das alter der Fruchtkörper, die Zubereitungsart und vielleicht auch das Substrat des Fundes an. Wir freuen uns über jeden Fund des Kastanienbraunen Stielporlings, nutzen die Art aber in der Regel nicht für Speisezwecke.



Beschreibung

Der Kastanienbraune Stielporling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu dreißig Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich extrem variabel. Von cremebräunlich über rotbräunlich bis hin zu kastanien- oder dunkelbraun sind hier die verschiedensten Farben möglich. Im Gegensatz zu vielen anderen häufigen Porlingen im Frühsommer fällt die Hutoberfläche glatt aus. In Richtung Hutrand fällt der Kastanienbraune Stielporling papierdünn aus. Jung fällt der Hutrand häufig noch etwas eingerollt aus. Im Alter lässt sich der Hutrand am besten mit unregelmäßig wellig beschreiben.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Kastanienbraunen Stielporling extrem feine, kaum sichtbare Poren. Die Poren erreichen teilweise nur einen Durchmesser von einem achtel Millimeter, dafür aber teilweise eine Tiefe von bis zu zwei Millimetern. Die Poren laufen weit am Stiel herab und sind weißlich gefärbt. Mit zunehmendem Alter fallen die Röhren schnell braunfleckig aus. Das Sporenpulver ist cremeweißlich gefärbt.

Der Stiel des Kastanienbraunen Stielporlings erreicht eine Länge von bis zu acht und einen Durchmesser von maximal zwei Zentimetern. Charakteristisch sind beim Stiel die relativ weit herablaufenden Poren und die dunklen, meist komplett schwarzen Farben in Richtung Basis. Der Stielbereich ist außerdem meist der dickfleischigste, härteste & zäheste Teil des kompletten Fruchtkörpers.

Der Kastanienbraune Stielporling besitzt jung weißlich gefärbtes Fleisch, das sich mit zunehmendem alter schnell ockerlich verfärbt. Das Fleisch fällt im Stielbereich vergleichsweise dick und zäh aus. In Richtung Hutrand fällt das Fleisch dafür sehr dünn und weicher aus. Grob zusammengefasst: Je jünger der Fund, desto elastischer und weicher die Konsistenz. Je älter der Fund, desto zäher und lederartiger fällt die Konsistenz aus.

Vor allem junge Kastanienbraune Stielporlinge besitzen einen extrem angenehmen, aromatisch, pilzigen Geruch. Die Geschmacksprobe fällt angenehm pilzig bis sogar leicht süßlich aus. 

Synonyme

Polyporus badius, Polyporus durus, Royoporus badius, Polyporus badius f. carpaticus, Polyporus picipes f. carpaticus, Polyporellus badius, Polyporellus picipes f. carpaticus, Grifola badia, Boletus badius, Boletus badius var. nummularius, Boletus durus