Grubiger Milchling, Lactarius scrobiculatus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Edelreizker, Lactarius deliciosus
- Essbar: Fichtenreizker, Lactarius deterrimus
- Essbar: Lachsreizker, Lactarius salmonicolor
- Ungenießbar: Löwengelber Milchling, Lactarius leonis
- Ungenießbar: Violettmilchender Zottenmilchling, Lactarius repraesentaneus
- Giftig: Grubiger Weißtannenmilchling, Lactarius intermedius
- Giftig: Blasser Birkenmilchling, Lactarius pubescens
- Giftig: Zottiger Birkenmilchling, Lactarius torminosus
- Giftig: Olivbrauner Milchling, Lactarius turpis
Diese Art finden
Den Grubigen Milchling findet man im Nadelwald, gern bei Tanne oder Fichte auf kalkreichen Böden. Es handelt sich um einen Symbiosepilz der vom Sommer bis in den späten Herbst erscheinen kann.
In Deutschland ist der Grubige Milchling selten. Er befindet sich deshalb auf der Roten Liste bedrohter Arten und besitzt den Status "RL3 - gefährdet".
Speisewert
Gerade in Osteuropa ist der Grubige Milchling immer noch ein beliebter Speisepilz. Allerdings sind hier mehrere Schritte nötig um die eigentlich giftige Art einigermaßen verträglich zu machen.
Zunächst muss der Grubige Milchling mindestens eine Nacht - besser 24 Stunden - in Salzwasser eingelegt werden. Anschließend werden die Grubigen Milchlinge bis zu einer Stunde lang ausgekocht und das Kochwasser weggeschüttet.
Nach dieser Vorbehandlung wird der Grubige Milchling in einer Pfanne scharf angebraten und verzehrt.
Beschreibung
Der Grubige Milchling kann relativ groß werden und einen Hutdurchmesser von bis zu 25 Zentimetern erreichen. Der Hut ist wunderbar strohgelblich gefärbt und besitzt dunklere, konzentrisch verlaufende Zonen auf der Hutoberseite. Vor allem der Hutrand fällt leicht zottig aus. Insgesamt ist die Hutform als trichterförmig einzustufen.
Die Lamellen des Grubigen Milchlings sind cremeweißlich gefärbt. Bei Verletzung der Lamellen tritt sofort weißliche Milch aus, die sich nach wenigen Sekunden gelblich verfärbt. Das Sporenpulver des Grubigen Milchlings ist hellbräunlich gefärbt.
Der Grubige Milchling besitzt einen hohlen & weißlich gefärbten Stiel. Auf der Außenseite des Stiels sind deutlich sichtbare, gelbbräunliche Grübchen. Diese Grübchen sind ein wichtiges Bestimmungsmerkmal dieser Art und können zur Verwechslung mit essbaren Milchlings-Arten (wie zum Beispiel dem Edelreizker, Lactarius deliciosus) führen.
Das Fleisch des Grubigen Milchlings ist relativ kompakt und brüchig. Das Fleisch ist weißgelblich gefärbt und sondert bei Verletzung ebenfalls weißlich gefärbte Milch ab, die sich schnell gelblich verfärbt. Der Geruch des Grubigen Milchlings fällt säuerlich aus. Der Geschmack ist unangenehm bitterlich & extrem scharf.
Stark belastet
Insgesamt ist der an sich giftige Grubige Milchling leider nicht nur giftig, sondern auch stärker radioaktiv belastet als andere Arten. Im Vergleich zu anderen Arten enthält der Grubige Milchling nämlich sehr hohe Cäsium-Werte, die einen häufigeren Verzehr der Art insgesamt (auch vorbehandelt) gefährlich erscheinen lassen.
Nichts für den Teller
Insgesamt ist der Grubige Milchling aus unserer Sicht aus den folgenden Punkten auf keinen Fall etwas für den Teller:
- Artenschutz: Der Grubige Milchling ist in Deutschland selten und sollte geschont werden / im Wald bleiben
- Giftig: Der Grubige Milchling ist giftig und daher nur nach bestimmter Vorbehandlung essbar (= hoher Aufwand)
- Belastet: Der Grubige Milchling reichert in seinen Fruchtkörpern Cäsium an und ist damit stark belastet
Das sind aus unserer Sicht drei sehr gute Gründe den Grubigen Milchling im Wald zu lassen.