Gifthäubling, Nadelholzgifthäubling, Galerina marginata

GIFTHÄUBLINGE SIND STARK GIFTIG | VORSICHT BEIM SAMMELN VON STOCKSCHWÄMMCHEN!

Bezeichnung

Gifthäubling, Nadelholzhäubling, Nadelholzgifthäubling, Galerina marginata

Synonyme

Galerina autumnalis, Galerina unicolor, Galera unicolor, Galera marginata, Galerula marginata, Galerula unicolor, Dryophila marginata, Dryophila unicolor, Pholiota marginata, Pholiota autumnalis, Pholiota unicolor, Flammula marginata

Gattung

Galerina, Häublinge

Diese Art finden

Der Gifthäubling erscheint überwiegend auf totem Nadelholz, gerne auf alten Nadelholzstümpfen, aber auch mal auf vergrabenem, modernden Totholz im Boden. Es handelt sich um einem Folgezersetzer der einzeln, oder auch gesellig wachsend gefunden werden kann.

Die Fruchtkörper der Art erscheinen vom Frühling bis in den späten Herbst hinein, aber auch im Dezember konnten wir den Gifthäubling bereits finden. Auf Laubholz kommt der Gifthäubling eher selten vor. Komplett auszuschließen sind Funde auf Laubholz aber auf keinen Fall.

Es gibt mehrere Berichte darüber, dass Gifthäublinge bei, oder sogar direkt unter Stockschwämmchen gefunden wurden. Somit ist beim Sammeln von Stockschwämmchen unbedingt jedes Exemplar einzeln und genau auf die markanten Schüppchen am Stiel zu kontrollieren. Sind keine Schüppchen vorhanden, dann könnte es sich auch um den Gifthäubling handeln.

Gerade wenn es um eine Verwechslung zwischen Gifthäubling und Stockschwämmchen geht, sollten Funde bei jeglichem Restzweifel auf keinen Fall zubereitet werden.



Beschreibung

Der Gifthäubling erreicht einen Hutdurchmeser von maximal sechs Zentimetern. In der Regel spielt sich der Hutdurchmesser aber im Bereich ziwsch zwei und vier Zentimetern ab. Die Hutoberseite kann gelbbräunlich, hellbräunlich oder auch mal dunkelbräunlich gefärbt ausfallen. Gifthäublinge sind hygrophan und können die Hutfarbe je nach Feuchtigkeitsgehalt ändern. Die Hutoberseite fällt oft gebuckelt aus. Der Hutrand fällt glatt bis maximal etwas durchscheinend gerieft aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gifthäubling hellbräunlich gefärbte Lamellen, die sich durch das rostbräunliche Sporenpulver im Alter zimtbräunlich verfärben. Die Lamellen sind am Stiel angeheftet und können dort auch etwas herablaufen. Die Lamellen stehen gedrängt. Die einzelnen Lamellenschneiden fallen meist etwas heller aus.

Der Stiel der Gifthäublinge erreicht eine Länge von maximal acht Zentimetern und einen Durchmesser von vier bis acht Millimetern. Der Stiel ist gelbbräunlich bis schwarzbräunlich gefärbt, aber silbrig überfasert. Im oberen Stieldrittel befindet sich ein dünner, vergänglicher Stielring. Der Stiel fällt trotz des geringen Durchmessers oft hohl aus. Die Stielbasis fällt gerne weißfilzig aus.

Das Fleisch der Gifthäublinge riecht meist unangenehm muffig. Manchmal sind auch leicht mehl- oder rettichartige Geruchskomponenten wahrnehmbar. Der Geschmack der Gifthäublinge soll leider vergleichsweise mild, aber ebenso muffig ausfallen. Selbst eine Geschmacksprobe bei Gifthäublingen kann im Zweifelsfall zu Organschäden führen, weshalb unbedingt auf Geschmacksproben verzichtet werden sollte.

Stark giftig

Die Bezeichnung Gifthäubling hat sich die Art redlich verdient. Je nach körperlicher Verfassung und Körpergewicht können bereits weniger als 100 Gramm des Gifthäublings zu einer tödlichen Vergiftung führen. Selbst Kleinstmengen der Art können zu Organschäden führen. Insgesamt soll die Giftwirkung des Gifthäublings tatsächlich bis zu 35% des Grünen Knollenblätterpilzes erreichen.

Häublinge allgemein

In der Gattung der Häublinge gibt es sehr viele sehr ähnlich aussehende Arten die makroskopisch kaum bis gar nicht voneinander unterschieden werden können. Viele dieser Arten lassen sich nur mikroskopisch voneinander trennen.

Hohe Verwechslungsgefahr

Wer Stockschwämmchen für Speisezwecke sammelt muss den Unterschied zum stark giftigen Gifthäubling kennen. Im Gegensatz zum Gifthäubling besitzt das Stockschwämmchen unterhalb einer häutigen Manschette deutlich sichtbare weißliche bis bräunliche Schüppchen. Der Stiel ist bei Stockschwämmchen nie glatt und ebenfalls nie weißlich / glänzend überfasert. Gifthäublinge besitzen dazu im Gegensatz nur eine minimal ausgeprägten, oder fehlenden Ring und der Stiel ist nicht mit Schüppchen besetzt, sondern silbrig überfasert.