Gelber Knollenblätterpilz, Amanita citrina

GELBE KNOLLENBLÄTTERPILZE SIND ROH GIFTIG | ENTHALTEN BUFOTENIN

Bezeichnung

Gelber Knollenblätterpilz, Zitronenfarbiger Knollenblätterpilz, Zitronengelber Knollenblätterpilz, Zitronenknolli, Amanita citrina

Diese Art finden

Der Gelbe Knollenblätterpilz ist ein Symbiosepilz, der keine großen Ansprüche an das Habitat und den Symbiosepartner stellt. Die Art ist dementsprechend weit verbreitet und häufig zu finden. Am häufigsten finden wir den Gelben Knollenblätterpilz im Nadel- und Nadelmischwald und dort gerne bei Fichte, Tanne oder Kiefer. Die Art ist aber nicht an Nadelholz gebunden und kann zum Beispiel auch mit Buchen und Eichen Symbiosepartnerschaften eingehen. 

Auch an die Bodenverhältnisse stellt der Gelbe Knollenblätterpilz keine besonderen Ansprüche. Man kann die Art sowohl auf sauren, als auch kalkreichen Böden finden. Hauptsaison hat der Gelbe Knollenblätterpilz bei uns in Oberbayern meist von August bis November. Je nach Witterung sind aber auch Funde im Zeitraum Mai bis Dezember keine Ausnahme.

Speisewert / Giftwirkung

Der Gelbe Knollenblätterpilz enthält das Krötengift "Bufotenin". Der Giftstoff sorgt (mit einer Latenzzeit von 30 Minuten bis zu 4 Stunden) für Halluzinationen und eine erhöhte Kreislaufaktivität. Durch eine Vergiftung können nicht nur lebensgefährliche Thrombosen entstehen, auch von ausschweifender Euphorie bis hin zu Psychosen und Angstzuständen wird in der Literatur berichtet.

Der Giftstoff "Bufotenin" ist allerdings hitzeinstabil. Das bedeutet, dass der Giftstoff durch ausreichendes Erhitzen der Fruchtkörper zerstört werden kann. Im Grunde könnte der Gelbe Knollenblätterpilz (ausreichend erhitzt) eventuell auch ohne Vergiftung verzehrt werden. Auf Grund der Verwechslungsgefahr mit tödlich giftigen Arten (vor allem dem Weißen Knollenblätterpilz, Amanita phalloides var. alba) ist davon aber dringend abzuraten, zumal man dem Gelben Knollenblätterpilz nicht wirklich einen angenehmen Geschmack zuschreiben kann.

Insgesamt ist und bleibt der Gelbe Knollenblätterpilz (auch erhitzt) für uns ein Giftpilz, den wir nie für Speisezwecke sammeln würden und der aus unserer Sicht im Speisepilzkorb nichts verloren hat.



Beschreibung

Der Gelbe Knollenblätterpilz erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite kann weißlich, cremeweißlich, gelbweißlich, gelblich oder auch mal zitronengelblich gefärbt ausfallen. Auf der etwas klebrigen Huthaut befinden sich flach aufliegende, flockige Hüllreste. Die Hauthaut ist vom Hutrand aus bis zur Hutmitte abziehbar.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Gelben Knollenblätterpilz hellweißgelblich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind meist frei, können manchmal aber auch ganz fein am Stiel angewachsen ausfallen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt. 

Jung sind die Lamellen des Gelben Knollenblätterpilzes noch von einem Schleier verdeckt. Mit zunehmendem Wachstum bzw. Hutdurchmesser löst sich der Schleier vom Hutrand und bleibt dann als Stielring im oberen Stieldrittel des Stiels zurück. Der Stielring kann verschiedene eher weißliche oder eher gelbliche Farben annehmen und hängt häutig am Stiel herab. 

Der Stiel der Gelben Knollenblätterpilze erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von maximal drei Zentimetern. Der Stiel ist ebenfalls weißlich bis gelblich gefärbt und kann dezent genattert ausfallen. Mit zunehmendem Alter kann der Stiel hohl werden. Die Art ist außerdem für die oft wuchtige, abgesetzte und zwiebelförmige Stielknolle an der Basis bekannt. Die Stielspitze lässt sich leicht vom Hutfleisch lösen. 

Der Gelbe Knollenblätterpilz besitzt weißliches bis gelbliches Fleisch, wobei das Fleisch gerne im Hutbereich etwas intensiver und im Stielbereich bzw. gerade in Richtung der Basis etwas blasser ausfällt. Das Fleisch besitzt einen an frisch geschälte Kartoffeln erinnernden Geruch und soll einen unangenehm dumpfen Geschmack besitzen, der an rohe Kartoffeln mit Rettichkomponente erinnert.

Synonyme

Amanita bulbosa, Amanita citrina, Amanita mappa, Amanita citrina f. crassior, Amanita citrina f. glabra, Amanita citrina f. carneifolia, Amanitina citrina f. glabra, Amanita citrina f. brunneoverrucosa, Amanita citrina f. grisea, Amanita virosa f. alba, Amanita citrina f. alba, Amanita citrina var. brunneoverrucosa, Amanita citrina var. microspora, Amanitina citrina var. gracilis, Amanita citrina var. gracilis, Amanita citrina var. grisea, Amanita mappa var. tenuipes, Amanitina citrina var. alba, Amanita mappa var. alba, Amanita venenosa var. alba, Amanita mappa var. citrina, Amanita bulbosa var. olivacea, Amanita citrina var. mappa, Amanita citrina var. vulgaris, Agaricus phalloides var. citrinus, Amanita bulbosa var. alba, Amanita venenosa var. mappa, Amanita citrina var. eucitrina, Amanita citrina var. mappalis, Amanita citrina var. alba, Amanita bulbosa var. citrina, Amanita phalloides subsp. mappa, Amanitina citrina, Venenarius mappa, Venenarius mappa var. tenuipes, Agaricus olivaceus, Agaricus mappa, Agaricus mappa, Agaricus citrinus, Agaricus bulbosus, Agaricus citrinus, Agaricus bulbosus subsp. mappa