Perlpilz, Rötender Wulstling, Amanita rubescens

PERLPILZE SIND GUTE UND LEICHT ZU BESTIMMENDE SPEISEPILZE

Bezeichnung

Perlpilz, Rötender Wulstling, Rötender Knollenblätterpilz, Perlen-Wulstling, Amanita rubescens

Synonyme

Amanita annulosulphurea, Limacium rubescens, Amanita magnifica, Lepiota magnifica, Amplariella rubescens , Agaricus verrucosus, Agaricus rubescens, Agaricus magnificus

Diese Art finden

Der Perlpilz ist ein Symbiosepilz, der keine besonderen Ansprüche an sein Habitat und den Symbiosepartner stellt und dementsprechend weit verbreitet ist. Die Art kann sowohl in reinen Nadel-, reinen Laub- und in Mischwäldern erscheinen und eine Symbiose mit verschiedenen Nadel- und Laubbäumen eingehen.

Der Perlpilz ist außerdem als Frühstarter bekannt und kann in manchen Jahren bereits ab Mai, spätestens aber ab dem Pilzmonat Juni gefunden werden. Hauptsaison hat die Art vom Juni bis in den September, aber auch bis in den November hinein sind, bei passender Witterung, eigentlich fast in jedem Jahr noch ergiebige Funde der Art möglich.



Beschreibung

Der Perlpilz kann in Ausnahmefällen Hutdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern erreichen. In der Regel bleibt es aber bei Hutdurchmessern zwischen acht und zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich extrem variabel. Von weißlich, über braungelblich und fleischrötlich bis zu dunkleren, rotbräunlichen Farben ist hier eigentlich fast alles möglich. Die Huthaut lässt sich abziehen und ist mit weißgräulichen, kleinen Schüppchen besetzt, die sich leicht von der Huthaut abwischen lassen.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Perlpilz weißlich gefärbte Lamellen, die nach Verletzung und im Alter auch etwas rosa bzw. rötlich verfärbt ausfallen können. Die Lamellen wirken frei, sind häufig aber leicht am Stiel angeheftet. Das Sporenpulver ist weißlich gefärbt.

Der Stiel des Perlpilzes erreicht eine Länge von bis zu sechzehn und einen Durchmesser von bis zu fünf Zentimetern. Bei perfekten Wuchsbedingungen sind aber auch hier deutlich größere Längen bzw. Durchmesser möglich. Der Stiel ist insgesamt weißlich gefärbt, an Fraßstellen aber typisch rötlich verfärbt. An der Stielbasis befindet sich eine rübenartig geformte Stielknolle mit Warzengürtel.

Im oberen Stieldrittel befindet sich beim Perlpilz ein stark geriefter und in der Regel weißlich gefärbter Stielring. Der Ring fällt vergleichsweise häutig aus und hängt am Stiel herab. Die Stielspitze lässt sich außerdem fast immer leicht vom Hutfleisch lösen.

Das Fleisch der Perlpilze ist insgesamt weißlich gefärbt. Charakteristisch ist das typische Röten der Art bei Verletzung. Besonders an Fraßstellen von Schnecken, oder auch bei Madengängen im Schnittbild fällt das Röten meist besonders deutlich auf.

Der Geruch der Perlpilze fällt angenehm pilzig aus. Die Geschmacksprobe fällt mild aus. Wie die meisten Wildpilze ist auch der Perlpilz roh giftig. Da die Geschmacksprobe beim Perlpilz nicht bestimmungsrelevant ist, sollte die Geschmacksprobe vermieden werden.

Speisewert

Der Perlpilz ist ein toller, ergiebiger und (mit etwas Erfahrung) leicht zu bestimmender Speisepilz. Die Art ist weit verbereitet, dementsprechend häufig zu finden und bildet meist stattliche, ergiebige Fruchtkörper aus. Außerdem erscheint der Perlpilz gerne relativ früh im Jahr und ist damit ein toller Speisepilz, der häufig schon erscheint, wenn viele andere Arten noch fehlen.

Der Perlpilz hat im Bezug auf den Speisewert aber auch einige Nachteile. So gehört der Perlpilz unserer Meinung nach mit zu den Arten, die am häufigsten wurmstichtig ausfallen. Viele Perlpilze sehen dabei auf den ersten Blick super aus, sind im Schnittbald dann aber leider schon komplett von Madengängen durchzogen.

Der Perlpilz gehört leider außerdem zu den typischen Verwechslungspartnern des potentiell tödlich giftigen Pantherpilzes. Die Art sollte auch aus diesem Grund nur für Speisezwecke gesammelt werden, wenn keine Restzweifel bestehen.

Die wichtigsten Merkmale auf einen Blick

Der Perlpilz besitzt eine tolle Merkmalkombination, die es (mit etwas Übung) einfach macht die Art zu bestimmen:

  • Der Perlpilz wird auf Grund der rötlichen Verfärbungen an Fraßstellen bzw. verletzten Stellen auch Rötender Wulstling genannt.
  • Der Stielring fällt nie glatt, sondern immer gerieft aus
  • Der Übergang von Stiel zur Stielknolle fällt relativ glatt aus. Beim stark giftigen Pantherpilz wird der Stiel und die Stielknolle von einem ringförmigen Gebilde ("Bergsteigersöckchen") getrennt.