Blasshütiger Purpurröhrling, Rubroboletus rhodoxanthus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Flockenstieliger Hexenröhrling, Neoboletus erythropus
- Essbar: Gelbfüßiger Hexenröhrling, Neoboletus xanthopus
- Essbar: Netzstieliger Hexenröhrling, Suillellus luridus
- Essbar: Kurznetziger Hexenröhrling, Suillellus mendax
- Essbar: Glattstieliger Hexenröhrling, Suillellus queletii
- Essbar: Ochsenröhrling, Imperator torosus
- Giftig: Blaufleckender Purpurröhrling, Imperator rhodopurpureu
- Giftig: Wurzelnder Bitterröhrling, Caloboletus radicans
- Giftig: Schönfußröhrling, Caloboletus calopus
- Giftig: Satansröhrling, Rubroboletus satanas
Diese Art finden
Der Blasshütige Purpurröhrling ist ein seltener Symbiosepilz und typischer Laubwaldbewohner. Die Art bevorzugt die Buche als Symbiosepartner und kalkreiche Böden. Der Blasshütige Purpurröhrling wird außerdem als wärmeliebend beschrieben. Auch unser Fund der Art stammt aus einem Kalkbuchenwald, in dem sich auch sonst viele eher wärmeliebende Arten finden lassen.
Der Blasshütige Purpurröhrling gehört zu den typischen Sommerröhrlingen. Hauptsaison dürfte die Art vor allem im Juli und August haben. Insgesamt finden kann man die Art vom Sommer bis in den Herbst hinein. Der Blasshütige Purpurröhrling wird als sehr selten beschrieben und befindet sich deshalb auf der Roten Liste bedrohter Arten (Status: RL3 - gefährdet).
Speisewert, Verwendbarkeit & Giftwirkung
Der Blasshütige Purpurröhrling ist vor allem roh stark Magen-Darm-Giftig. Es drohen die üblichen Symptome einer mittleren bis schweren Magen-Darm-Reizung mit Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und heftigen Durchfällen. Mit Folgeschäden oder gar Todesfällen ist zwar nicht wirklich zu rechnen, gerade eine Kombination aus unzureichend oder überhaupt nicht gegarten Blasshütigen Purpurröhrlingen und der Verzehr durch in irgendeiner Form stark geschwächten Personen ist auf keinen Fall ungefährlich. Es drohen zusätzlich zu den heftigen Magen-Darm-Beschwerden Sehstörungen, Schwindel und Kreislaufprobleme.
Beschreibung
Der Blasshütige Purpurröhrling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu sechzehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann weißlich, grauweißlich, hellolivgräulich und im Alter auch hellpurpurrosa gefärbt ausfallen. Unter dieser meist sehr hell gefärbten Huthaut befindet sich eine rötliche Hutunterhaut (Subkutis). Die Huthaut wirkt vor allem am Hutrand samtig bis schwach filzig. Der Hutrand fällt lange eingerollt aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Blasshütigen Purpurröhrling blutrötlich bis rotbräunlich gefärbten Röhren. Besonders bei jüngeren Fruchtkörpern sind manchmal auch hellere, rotorange bis rotorangegelbe Röhrenfarben möglich. Die Röhren sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen und lassen sich leicht vom Hutfleisch lösen. Das Sporenpulver ist olivbräunlich gefärbt.
Der Stiel der Blasshütigen Purpurröhrlinge erreicht eine Länge von bis zu zwölf und einen Durchmesser von maximal sechs Zentimetern. An der Stielbasis fällt der Stiel eher rötlich marmoriert aus. Je weiter oben man den Stiel betrachtet desto deutlicher zeigt sich ein extrem stark ausgeprägtes, purpurrotes Stielnetz auf gelblichem Grund.
Das Fleisch des Blasshütigen Purpurröhrlings ist gelblich gefärbt. Das bei Röhrlingen obligatorische Schnittbild zeigt ein eher dezentes Blauen nur im Hutbereich, das maximal bis in den oberen Stielbereich hineinragt. Der Stiel selbst verfärbt sich im Schnittbild meist kaum bis gar nicht und bleibt weitestgehend gelb bis gelbweißlich gefärbt.
Das Fleisch der Blasshütigen Purpurröhrlinge besitzt bei jungen Fruchtkörpern einen nicht super unangenehmen, pilzig-säuerlichen Geruch. Im Alter fällt der Geruch unangenehm aasartige aus. Die Geschmacksprobe soll mild ausfallen, ist aber nicht bestimmungsrelevant und sollte auf Grund der starken Giftigkeit im rohen Zustand deshalb besser vermieden werden.
Kernmerkmale
Der Blasshütige Purpurröhrling lässt sich über die folgenden Kernmerkmale bestimmen:
- Habitat: Wärmebegünstigter Buchenmischwald auf kalkhaltigen Böden
- Helle, weißliche, gräuliche bis purpurrosa gefärbte, Hutoberseite
- Oragengelb bis blutrot gefärbte Röhren
- Obere zweidrittel vom Stiel mit extrem intensiv ausgeprägtem Stielnetz
- Fleisch überwiegend gelblich nur dezent im Hutbereich blauend
Synonyme
Suillellus rhodoxanthus, Boletus rhodoxanthus, Boletus sanguineus var. rhodoxanthus, Boletus rhodopurpureus var. rhodoxanthus, Boletus purpureus var. rhodoxanthus