Violettblättriges Tausendblatt, Baeospora myriadophylla
Bezeichnung
Synonyme
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Samtfußrübling, Flammulina velutipes
- Essbar: Früher Faserling, Psathyrella spadiceogrisea
- Ungenießbar: Winter-Helmling, Mycena tintinnabulum
- Ungenießbar: Reichbeschleierter Mürbling, Psathyrella spintrigeroides
- Ungenießbar: Wintertrompetenschnitzling, Tubaria furfuracea
- Giftig: Gemeiner Rettichhelmling, Mycena pura
- Giftig: Rosa Rettichhelmling, Mycena rosea
Diese Art finden
Das Violettblättrige Tausendblatt ist ein Folgezersetzer, der auf den deutschsprachigen Raum bezogen nur selten bis sehr selten gefunden werden kann. Fast alle Fundmeldungen der Art (Quelle: pilze-deutschland.de / Stand: März 2023) in Deutschland sind im Süden und Südwesten zu verorten. Am häufigsten gefunden wird die Art dabei in Baden-Württemberg und im Allgäu. Ansonsten sind nur sehr vereinzelt Funde der Art kartiert. Bei unserem Fund handelte es sich tatsächlich auch um den ersten erfassten Fund der Art im Landkreis Mühldorf / Oberbayern.
Wie der Name Violettblättriger Winterrübling schon andeutet kann die Art vor allem im Winter und Spätwinter gefunden werden. Aber auch noch zum Start in den Frühling sind Funde der Art möglich. Unser Fund der Art stammt aus der ersten Märzhälfte und wurde in einem Auwald / Mischwald am Inn mit Esche, Fichte und Ahorn gemacht. Das Substrat war ein alter, vermodernder Nadelholzstumpf.
Beschreibung
Das Violettblättrige Tausendblatt erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu vier Zentimetern. Die Hutoberseite kann weißbräunlich oder graubräunlich gefärbt sein, wobei die Art in der Hutmitte meist dunkler (bräunlich) und am Hutrand heller (weißlich, gräulich) ausfällt. Jung fällt der Hut noch lange eingerollt aus. Mit zunehmendem Alter fällt der Hutrand dann wellig und gerne auch etwas gezackt aus. Ebenfalls typisch ist der im Alter deutlich geriefte Hutrand.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Violettblättrigen Tausendblatt immer irgendwie violettstichtig gefärbte Lamellen. Bei ganz jungen Fruchtkörpern sind die Lamellen dabei mehr violett und im Alter mehr bräunlich gefärbt. Typisch sind die extrem gedrängt stehenden Lamellen mit vielen Zwischenlamellen (vor allem Hutrand). Die Lamellen wirken frei, sind aber ganz fein am Stiel angeheftet. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Stiel des Violettblättrigen Tausendblattes kann weißgräulich, graubräunlich oder auch mal gelbbräunlich gefärbt sein und besitzt außerdem ebenfalls gerne eine gewisse Violettstichigkeit. Der Stiel fällt faserig aus und ist im Alter meist hohl. Ebenfalls typisch ist auch der (eigentlich gerade für Helmlinge typische) weißliche Myzelfilz an der Stielbasis.
Das Violettblättrige Tausendblatt besitzt grauviolett (am Hut) bis graubräunlich (am Stiel) gefärbtes, dünnes und wässriges Fleisch. Das Fleisch besitzt einen unbedeutenden, pilzigen Geruch. Die Geschmacksprobe soll laut Literatur mild, aber relativ geschmacksneutral ausfallen.
Speisewert
Das Violettblättrige Tausendblatt ist kein Speisepilz. Die Art ist nicht nur viel zu selten, um sie als Speisepilz zu sammeln. Die Art bildet außerdem relativ kleine, dünnfleischige und mehr oder weniger geschmacklose Fruchtkörper aus. Außerdem ist das Violettblättrigen Tausendblatt weitestgehend unbekannt. Auch wir haben vor unserem Erstfund der Art noch nichts vom Violettblättrigen Tausendblatt gehört und so wird es sicher den meisten Sammlern gehen.
Die wichtigsten Merkmale der Art auf einen Blick
Der Violettblättrige Winterrübling ist an sich relativ leicht und ohne Hilfstmittel (wie z. B. Chemikalien oder ein Mikroskop) zu bestimmen - vorausgesetzt man hat von der Art schon einmal etwas gehört. Wichtig für die Bestimmung sind vor allem die folgenden Merkmale.
- Hutmitte vertieft & mit Buckel
- Auffällig gezackter & geriefter Hutrand
- sehr dicht stehende Lamellen mit vielen Zwischenlamellen
- Lamellen violettstichig
- Stiel bei großen Exemplaren hohl
- Basis mit auffälligem (weißlichem) Myzelfilz
- Folgezersetzer / erscheint auf Totholz