Bitterer Kiefernzapfenrübling, Strobilurus tenacellus

DER BITTERE KIEFERNZAPFENRUEBLING IST ESSBAR | IN DER REGEL KAUM ERGIEBIG

Bezeichnung

Bitterer Kiefernzapfenrübling, Kiefernzapfenrübling, Kiefernzapfen Nagelschwamm, Strobilurus tenacellus

Gattung

Strobilurus, Zapfenrüblinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Bittere Kiefernzapfenrübling ist ein Folgezersetzer, der auf Kiefernzapfen gefunden werden kann. Typische Habitate sind somit natürlich reine Kiefernbestände, aber auch Mischwälder mit eingestreuten Kiefern. 

Typisch für die Kiefernzapfenrüblinge ist, dass diese (ganz im Gegensatz zu den Fichtenzapfenrüblingen) immer nur einzeln auf Kiefernzapfen gefunden werden können. Kiefernzapfenrüblinge sind deshalb meiner Erfahrung nach viel unscheinbarer und schwieriger zu finden als Fichtenzapfenrüblinge.

Hauptsaison hat der Bittere Kiefernzapfenrübling vor allem im Frühling, also von Februar bis April. Es sind dann vom Sommer bis in den späten Herbst hinein zwar weitere Funde der Art möglich, in der Regel bildet die Art abseits des Frühlings aber deutlich seltener Fruchtkörper als im Frühjahr.

Speisewert und Verwendbarkeit

Der Bittere Kiefernzapfenrübling ist ungiftig, soll aber einen tendenziell etwas bitterlichen Geschmack besitzen. Während sich das Sammeln von Fichtenzapfenrüblingen aus meiner persönlichen Sicht gerade im Frühling lohnt, halte ich das Sammeln der Kiefernzapfenrüblinge für Speisezwecke für zu mühsam. 

Fichtenzapfenrüblinge sind nicht nur insgesamt deutlich häufiger zu finden, sondern bilden auf einem Zapfen gut und gerne auch mal zehn, zwölf oder mehr brauchbare, große Fruchtkörper. 

Bei Kiefernzapfenrüblingen müsste man für die gleiche Menge nicht ein Vorkommen, sondern zehn, zwölf oder mehr einzelne Kiefernzapfen mit einem Vorkommen des Kiefernzapfenrüblings entdecken. Insofern lohnt es sich wahrscheinlich kaum Kiefernzapfenrüblinge alleine für Speisezwecke zu sammeln.



Beschreibung

Der Bittere Kiefernzapfenrübling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal drei Zentimetern. Die Hutoberseite ist farblich variabel und kann gelbbräunlich, rotbräunlich, hellbräunlich, bräunlich oder dunkelbräunlich ausfallen. Die Hutoberseite ist weitestgehend glatt, kann am Hutrand aber ganz schwach gerieft ausfallen. 

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Bitteren Kiefernzapfenrübling weißlich bis weißgelblich gefärbte Lamellen. Die Lamellen wirken fast frei, sind aber ganz schmal ausgebuchtet am Stiel angeheftet. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt. 

Der Bittere Kiefernzapfenrübling besitzt direkt unter den Lamellen einen weißlich gefärbten Stiel. Nach wenigen Millimetern geht der Stiel in ein kräftiges gelb- bis orangebraun über. Der Stiel wirkt trotz des geringen Durchmessers von ein bis zwei Millimetern sehr stabil.

Das Fleisch der Bitteren Kiefernzapfenrüblinge ist dünn und wenig ergiebig. Das Fleisch besitzt einen Farbverlauf von weiß am Hut und im oberen Stielbereich zu gelb- bis orangebräunlich im restlichen Stiel. Das Fleisch kann einen milden, würzigen, herben oder sogar leicht pfeffrig-scharfen Geschmack besitzen. 

Bei unserem Fund der Art fiel die Geschmacksprobe pilzig-herb, aber nicht unangenehm bitterlich aus, wie es der Name vielleicht suggeriert. Insgesamt also nicht wirklich mild, nicht wirklich bitterlich und nicht scharf. Der Geschmack soll aber total unterschiedlich ausfallen können. Wichtig: Eine milde Geschmacksprobe schließt den Bitteren Kiefernzapfenrübling definitiv nicht aus.

Milder oder Bitterer Kiefernzapfenrübling?

Der Milde Kiefernzapfenrübling und der Bittere Kiefernzapfenrübling bilden prinzipiell die identischen Fruchtkörper

  • Identische Farben
  • Identische Größen
  • Beide Arten erscheinen einzeln auf Kiefernzapfen
  • Beide Arten können einen eher milden oder bitterlichen Geschmack besitzen
  • Beide Arten sind ungiftig

Unterscheiden lassen sich beide Arten deshalb nur mikroskopisch. Wähend der Bittere Kiefernzapfenrübling Inkrustierungen an der Spitze der Cystiden besitzt, besitzt der Milde Kiefernzapfenrübling diese nicht.

Synonyme

Strobilurus tenacellus f. lacteus, Collybia stolonifera, Collybia tenacella, Collybia esculenta var. tenacella, Collybia conigena var. tenacella, Collybia tenacella var. stolonifera, Collybia esculenta var. stolonifera, Collybia tenacella f. minor, Marasmius tenacellus, Marasmius esculentus var. tenacellus, Pseudohiatula tenacella, Agaricus stolonifer, Agaricus tenacellus, Agaricus tenacellus var. eumeces