Voreilender Ackerling, Agrocybe praecox

VOREILENDE ACKERLINGE SIND ESSBAR | EINER DER ERSTEN SPEISEPILZE NACH DER MORCHELSAISON

Bezeichnung

Voreilender Ackerling, Früher Ackerling, Frühlingsschüppling, Voreilende Erdschüpplinge, Agrocybe praecox

Synonyme

Agaricus candicans, Agaricus niveobrunneus, Agaricus praecox, Dryophila praecox, Hylophila praecox, Naucoria praecox, Togaria praecox, Agaricus cereolus, Agaricus togularis, Agaricus aestivalis, Agaricus togularius, Agaricus propinquatus

Gattung

Agrocybe, Ackerlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Voreilende Ackerling ist ein weit verbreiteter Folgezersetzer, den man vor allem vom Frühsommer bis in den Sommer hinein finden kann. Da die Art gerne auf Rindenmulch erscheint, ist die Art vor allem in Gärten und anderen parkähnlichen Flächen häufig. Aber auch auf alten Holzlagerplätzen, auf Waldwegen und Waldrändern fühlt sich der Voreilende Ackerling wohl.

Hauptsaison hat der Voreilende Ackerling vor allem im Mai und Juni. Insgesamt sind aber auch Funde im Zeitraum April bis zum ersten harten Frost im November nicht auszuschließen.



Beschreibung

Der Voreilenden Ackerling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die Hutoberseite kann gräulich, graugelblich, ockergräulich, gelbbräunlich oder auch hellbräunlich gefärbt ausfallen. Meist ist die Hutoberseite dabei in der Hutmitte dunkler und am Hutrand heller gefärbt. Der Hutrand fällt lange eingerollt aus und ist oft mit Velumresten behangen.

Auf der Hutunterseite besitzt der Voreilende Ackerling weißlich gefärbte Lamellen. Mit zunehmendem Alter verfärben sich die Lamellen, durch das bräunlich gefärbte Sporenpulver, schnell graubräunlich. Die Lamellen sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas mit Zahn herab. Die einzelnen Lamellenschneiden fallen uneben wellig aus.

Der Stiel des Voreilenden Ackerlings erreicht eine Länge von bis zu acht und einen Durchmesser von maximal einem Zentimeter. Jung ist der Stiel vergleichsweise hell, im Alter etwas dunkler (bräunlich) gefärbt. Im oberen Stieldrittel zeigt sich bei fast allen Fruchtkörpern ein häutiger Stielring. Der Stielring ist vergänglich aber +- eigentlich fast immer (zumindest angedeutet) zu sehen. Die Stielbasis fällt häufig etwas verdickt aus besitzt viele weißliche Myzelfäden, die teilweise tatsächlich wie kleine Wurzeln wirken.

Das Fleisch der Voreilenden Ackerlinge ist im Hutbereich weißlich und im Stielbereich häufig weißbräunlich gefärbt. Das Fleisch besitzt einen mehlig-gurkigen Geruch, der aber nicht so intensiv ausfällt, wie beim Mairitterling. Auch die Geschmacksprobe fällt leicht mehlig aus, besitzt zusätzlich aber auch eine leicht bittere Geschmackskomponente.

Speisewert

Der bittere, mehlige Geschmack des Voreilenden Ackerlings sagt nicht jedem zu. Es besteht außerdem die Gefahr den Pilz mit einigen potentiell tödlich giftigen Arten zu verwechseln. Insgesamt ist der Voreilende Ackerling eine von vielen Arten, die man theoretisch verzehren kann, aber die man nicht unbedingt verzehren muss, vor allem dann nicht, wenn es rein um den Geussfaktor bei Speisepilzen geht.

Mairitterling

Da der Voreilende Ackerling zur gleichen Zeit wie die beliebten Mairitterlinge erscheint kommt es immer wieder vor, dass bei Bestimmungsanfragen mit Voreilenden Ackerlingen die Frage kommt "sind das Mairitterlinge?". Bis auf die Erscheinungszeit und teilweise ähnliche Hutfarben haben die beiden Arten aber eigentlich mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten.

Der Voreilende Ackerling erscheint vor allem auf Holzabfällen. Die Art besitzt kleinere, schmächtigere Fruchtkörper, einen fast immer (zumindest angedeutet) zu sehenden Stielring und dunkelbraunes Sporenpulver, das die Lamellen im Alter bräunlich verfärbt.

Der Mairitterling erscheint vor allem auf Wiesen und in Wäldern und in der Regel nicht direkt auf Holzabfällen / Rindenmulch. Die Art besitzt deutlich größere, stämmigere Fruchtkörper, nie einen Stielring und weißes Sporenpulver. Die Lamellen bleiben also auch im Alter mehr oder weniger weißlich.