Verzweigte Becherkoralle, Artomyces pyxidatus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Ästiger Stachelbart, Hericium coralloides
- Essbar: Tannenstachelbart, Hericium flagellum
- Essbar: Zierliche Koralle, Ramaria garicilis
- Ungenießbar: Steife Koralle, Ramaria stricta
- Ungenießbar: Flattrige Fichtenkoralle, Phaeoclavulina flaccida
- Ungenießbar: Trompetenflechte, Cladonia fimbriata
- Giftig: Bauchwehkoralle, Ramaria pallida
Diese Art finden
Die Verzweigte Becherkoralle kurz Becherkoralle ist ein Folgezersetzer, der sowohl auf totem Laub- wie auch Nadelholz erscheinen kann. Besonders häufig ist die Art dabei auf verrottenden Stämmen oder Stümpfen. Seltener kann die Art aber auch auf vergrabenem Totholz erscheinen, was dann so wirkt, als würde die Becherkoralle direkt aus dem Boden wachsen.
Finden kann man die Becherkoralle vom Frühsommer bis in den Herbst hinein. Insgesamt wird die Becherkoralle aber meist als relativ selten beschrieben. Uns ist bisher nur ein einziger Fund der Art auf einem toten Buchenstamm gelungen. Laut pilze-deutschland.de sind bei uns in Bayern (Stand 29.05.2023) nur rund zehn Funde der Art kartiert. Weit im Westen und im Nordosten Deutschlands scheint die Art deutlich weiter verbreitet zu sein.
Speisewert & Verwendbarkeit
Die Becherkoralle wird als selten oder zumindest regional selten und zusätzlich als vergleichsweise unverträglich beschrieben. Es finden sich hier in der Literatur immer wieder Hinweise auf Magen-Darm-Störungen nach dem Verzehr der Art. Die Art besitzt außerdem keinen außergewöhnlich guten, laut manchen Quellen wohl sogar auch mal einen leicht bitterlichen Geschmack.
Zusammengefasst: Regional selten und dort damit schonenswert, kein besonders guter Geschmack und zusätzlich auch noch unverträglich - Die Becherkoralle ist im Wald deutlich besser aufgehoben, als im Speisepilzkorb.
Beschreibung
Die Becherkoralle bildet büschelig verzweigte Fruchtkörper aus, die insgesamt durchaus mal einen Durchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern erreichen können. Die einzelnen Fruchtkörper kommen dabei meist nicht über einen Durchmesser von ein bis zwei Zentimetern hinaus, wachsen dann aber oft so ineinander, dass sich daraus die erwähnten, größeren Büschel ergeben. Die einzelnen Äste der Becherkoralle erreichen dabei eine Länge von bis zu acht Zentimetern.
Farblich ist die Becherkoralle relativ variabel. Von ockergelblich über cremeweißlich bis zu mehr hellgelben, oder auch mal etwas mehr rosa- bis roten Farbtönen kann die Becherkoralle je nach Standort und Alter verschiedenen Farben annehmen. Charakteristisch sind die becher- oder manchmal auch kronenartigen Stielspitzen. Diese Form der Stielspitzen ist vergleichsweise einzigartig und das Kernmerkmal der Becherkoralle. Die Basis fällt strunkartig verbunden aus.
Das Fleisch der Becherkoralle ist weißlich bis weißgelblich gefärbt. Das Fleisch besitzt eine zähe, elastische Konsistenz und beginnt bei Verletzung zu bräunen. Die Art besitzt zwar einen angenehm kräftigen, würzigen Geruch, aber meist eine schwach bitterliche und manchmal sogar eine leicht schärflich wirkende Geschmackskomponente. Das Sporenpulver der Becherkoralle ist weiß gefärbt.
Mit Kalilauge verfärbt sich die Becherkoralle insgesamt bräunlich bis dunkelbräunlich. An der Basis fällt die Farbänderung unter Kalilauge sogar schwärzlich aus.
Bestimmbarkeit von Korallenpilzen
Korallenartige Pilze sind nur selten ohne Mikroskop sicher auf Artebene zu bestimmen. Die Becherkoralle ist da eine Ausnahme. Durch die einzigartigen, becher- bis kronenförmigen Stielspitzen ist die Becherkoralle vergleichsweise leicht zu erkennen und auch ohne Mikroskop sicher auf Artebene zu bestimmen.
Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, dass die Becherkoralle streng genommen gar nicht zu den Korallenpilzen (Gattung "Ramaria") gehört, sondern mit der Gattung der Becherkorallen (Artomyces) in einer eigenen Gattung zu Hause ist.
Synonyme
Artomyces pyxidatus f. luteovirescens, Ramaria pyxidata, Merisma pyxidatum, Calocera digitata, Clavaria pyxidata, Clavaria coronata, Clavaria petersii, Clavicorona coronata, Clavicorona pyxidata, Clavaria pyxidata var. asperospora