Traubenstieliger Sklerotienrübling, Dendrocollybia racemosa

DER TRAUBENSTIELIGE SKLEROTIENRÜBLING IST KEIN SPEISEPILZ | SELTEN | RL3

Bezeichnung

Traubenstieliger Sklerotienrübling, Traubenstieliger Zwergrübling, Dendrocollybia racemosa

Gattung

Dendrocollybia, Sklerotienrüblinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Traubenstielige Sklerotienrübling ist ein Folgezersetzer, der auf alten modernden und sich zersetzenden Täublingen oder Milchlingen erscheint. Theoretisch kann die Art also überall dort gefunden werden, wo es Arten aus dem Bereich der Täublinge und Milchlinge gibt.

Finden kann man den Traubenstieligen Sklerotienrübling vom Sommer bis in den Herbst. Hauptsaison dürfte die Art vor allem von August bis Oktober besitzen. Die Art wird als sehr selten beschrieben und befindet sich auf der Roten Liste bedrohter Arten (Status: “RL3” – gefährdet). 

Unser Erstfund der Art gelang im September 2024. Nach einer längeren heißen und trockenen Phase gab es endlich Regen. Auf einer Bergwaldrunde im völlig durchnässten Bergmischwald zeigte sich der Traubenstielige Sklerotienrübling in einem Habitat gemeinsam mit Pfifferlingen, dem Grubigen Weißtannenmilchling und dem Grünblättrigen Hautkopf. 

Speisewert & Verwendbarkeit

Der Traubenstielige Sklerotienrübling ist kein Speisepilz. Die Art bildet nur extrem kleine und dünnfleischige Fruchtkörper aus, die zudem auf sich zersetzenden Pilzen und damit an extrem unappetitlichen Stellen erscheinen. Geruch und Geschmack werden beim Traubenstieligen Sklerotienrübling zudem als neutral beschrieben – auch aromatisch gibt es also keinen Grund die Art zu sammeln.



Beschreibung

Der Traubenstielige Sklerotienrübling erreicht einen maximalen Hutdurchmesser von bis zu eineinhalb Zentimetern. Die Hutoberseite ist weißweißlich bis weißgräulich gefärbt, wobei die Hutmitte gerne etwas dunkler und der Hutrand etwas heller ausfällt. Die Hutmitte kann etwas gebuckelt und die Huthaut faserig ausfallen. Nicht selten zeigen sich bei oder zwischen Fruchtkörpern mit Hut auch Fruchtkörper ohne Hut. Es ist dann nur der Stiel mit den typischen Seitensprossen zu sehen.

Ist ein Hut vorhanden, dann befinden sich beim Traubenstieligen Sklerotienrübling weißlich bis grauweißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind ganz fein am Stiel angewachsen und stehen gedrängt. Die Lamellen sind sehr dünn und die Strukturen durch die kleinen Fruchtkörper bzw. Hutdurchmesser oft nur schwer und mit einer Lupe gut zu erkennen. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel der Traubenstieligen Sklerotienrüblinge ist grundsätzlich fast weißlich gefärbt, besitzt aber oft einen bräunlichen bis rotbräunlichen Farbstich. Typisch sind die vielen Seitensprossen, die wie kleine Stecknadeln quer aus dem Stiel entspringen. Diese ungewöhnliche Form des Stiel erinnert tatsächlich an die Stängel von Weintrauben und hat der Art den Namen Traubenstieliger Sklerotienrübling eingebracht.

Das Fleisch des Traubenstieligen Sklerotienrüblings ist weißlich bis weißbräunlich gefärbt und sehr dünn. Die Art besitzt einen neutralen Geruch und eine ebenfalls neutrale Geschmacksprobe.

Wirklich selten?

Der Traubenstielige Sklerotienrübling wird zwar als sehr selten beschrieben und befindet sich mit dem Status „RL3 – gefährdet“ auf der Roten Liste bedrohter Arten, allerdings ist fraglich, ob die Art nicht vielleicht doch viel häufiger ist, aber aus Unkenntnis nicht erkannt, oder gar nicht wahrgenommen wird, weil die Art durch die Größe unscheinbar ausfällt und teilweise gar nicht wirklich nach einem Pilz aussieht.

Synonyme

Sclerotium lacunosum, Sclerotium fungorum, Sclerotium fungorum var. lacunosum, Sclerostilbum septentrionale, Tilachlidiopsis racemosa, Collybia racemosa, Microcollybia racemosa, Mycena racemosa, Agaricus racemosus