Nadelstreu-Käsepilzchen, Käsepilzchen, Marasmius wettsteinii

DAS NADELSTREUKÄSEPILZCHEN IST EIN ABSOLUTER MASSENPILZ | WINZIG KLEINE NADELWALDBEWOHNER

Bezeichnung

Nadelstreukäsepilz, Nadelstreu-Käsepilzchen, Käsepilzchen, Käseschwindling, Käsezwergschwindling, Marasmius wettsteinii

Gattung

Marasmius, Zwergschwindlinge, Schwindlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Das Nadelstreu-Käsepilzchen ist ein typischer Nadelwald-Bewohner und bei uns in Oberbayern ein absoluter Massenpilz. Gerade bei ausreichend Feuchtigkeit kann die Art in unseren Nadel- und Nadelmischwäldern mit tausenden Fruchtkörpern angetroffen werden. Es handelt sich beim Nadelstreu-Käsepilzchen um einen Folgezersetzer, den man vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein finden kann.

Speiswert & Verwendbarkeit

Das Nadelstreu-Käsepilzchen ist alleine auf Grund der extrem kleinen, dünnfleischigen Fruchtkörper kein Speisepilz. Die Art besitzt außerdem keinen besonderen Geruch und eine wenig aromatische Geschmacksprobe. Die Art ist also im Habitat deutlich besser aufgehoben als im Speisepilzkorb.



Beschreibung

Das Nadelstreu-Käsepilzchen erreicht einen maximalen Hutdurchmesser von einem Zentimeter. In der Regel spielt sich der Hutdurchmesser aber tatsächlich deutlich unter einem Zentimeter und oft eher im Bereich zwischen vier und sechs Millimetern ab. Die Hutoberseite ist jung weißlich gefärbt und verfärbt sich mit zunehmendem Alter schnell ockerlich. Die Hutmitte fällt trichterartig vertieft und der Hutrand fällt stark gerieft aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Nadelstreu-Käsepilzchen weißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen besitzen einen sehr großen Lamellenabstand. Kurz vor dem Lamellenansatz am Stiel befindet sich ein ringförmiges Gebilde ("Kollar"), dass die Stielspitze umfasst und so die Lamellen optisch deutlich vom Stiel trennt. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Der Stiel der Nadelstreukäsepilzchen erreicht eine Länge von bis zu fünf Zentimetern und kommt nicht über einen Durchmesser von ein bis zwei Millimetern hinaus. Die Stiele sind im Vergleich zur Größe des kompletten Fruchtkörpers sehr lang, extrem dünn und ebenso extrem zerbrechlich. Am Stiel befindet sich ein Farbverlauf von weißlich über rotbräunlich an der Stielspitze bis zu schwärzlich in Richtung der Stielbasis. 

Das Nadelstreu-Käsepilzchen besitzt extrem dünnes Fleisch. Im Hutbereich fällt das Fleisch meist eher weißlich, im Stielbereich bräunlich aus. Ein Schnittbild ist auf Grund der extremen Dünnfleischigkeit nicht möglich. Auch wenn der Name Nadelstreu-Käsepilzchen etwas anderes verspricht: Die Art besitzt einen weitestgehend neutralen Geruch und eine milde, wenig aromatische Geschmacksprobe.

Artabgrenzung

Der Halsbandschwindling bildet zwar auch sehr kleine, aber dann doch die etwas größeren Fruchtkörper aus und erscheint auf dünnem Totholz von verschiedenem Laubholz, also nicht auf Nadelstreu.

Das Laubstreu-Käsepilzchen bildet zum Nadelstreu-Käsepilzchen nicht unterscheidbare Fruchtkörper aus, erscheint aber nicht auf Nadel- sondern (wer hätte es bei dem Namen gedacht) auf Blattstreu.

Der Nadelstreu-Stinkschwindling bildet ebenfalls ähnliche Fruchtkörper aus und erscheint sogar im exakt gleichen Habitat, also gerne Nadel- und Nadelmischwäldern und dort auf Nadelstreu. Allerdings besitzt Art einen intensiven Geruch nach fauligem Kohl. Sollte der Geruch nicht sofort auffallen und Zweifel bestehen: Hut zusammendrücken und dann nochmal riechen. Ein fauliger, kohlartiger Geruch würde das Nadelstreu-Käsepilzchen kategorisch ausschließen.

Synonyme

Marasmius tenerrimus, Chamaeceras tenerrimus