Tauber Reizker, Hypomyces lateritius

VOM TAUBEN REIZKER BEFALLENE PILZE KÖNNEN ZU EINER LEBENSMITTELVERIFTUNG FÜHREN

Bezeichnung

Tauber Reizker, Tauber Steinreizker, Schmarotzerpustelpilz, Hypomyces lateritius

Gattung

Hypomyces, Steinreizker

Verwechslung

Diese Art finden

Der Taube Reizker, oder auch Taube Steinreizker, ist ein Parasit, der auf anderen Pilz-Arten erscheint und deren Wachstum behindert. Durch dieses Vorgehen verändert der Taube Steinreizker nicht nur das Aussehen, sondern auch die Konsistenz des befallenen Pilzes.

Der Taube Steinreizker bevorzugt Milchlinge und ist dementsprechend vor allem in typischen Milchlingshabitaten (zum Beispiel gerne bei Birken und dort beim Blassen Birkenmilchling) zu finden. Seltener befällt der Taube Steinreizker aber auch Täublinge. Finden kann man den Tauben Steinreizker vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein.

Speisewert / Giftigkeit

Da der Taube Steinreizker andere Arten befällt und zur Zersetzung des Wirtspilzes beiträgt, ist davon auszugehen, dass auch befallene Arten, die sonst eigentlich zu den Speisepilzen gehören, nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Es droht eine Lebensmittelvergiftung. Im Prinzip kann man den Tauben Steinreizker auf Milchlingen und Täublingen durchaus etwas mit dem Goldschimmel vergleichen, der vor allem Rotfußröhrlinge befällt.

Kurz zusammengefasst: Sich bereits zersetzende, oder von anderen Arten befallene Speisepilze, sollten grundsätzlich nicht mehr für Speisezwecke gesammelt werden. Laut der Literatur soll der Taube Steinreizker ansonsten essbare Pilze auch bitter werden lassen, weshalb auch aus diesem Grund vom Verzehr befallener Milchlinge nur abgeraten werden kann.



Beschreibung

Der Taube Steinreizker befällt Milchlinge und Täublinge, behindert deren Wachstum und veränderte die befallenen Pilze sowohl vom Aussehen, wie auch der Konsistenz. Befallene Pilze erreichen eine Größe von bis zu 25 Zentimetern und erinnern von der Konsistenz und Größe her oft an Stielporlinge

Dort wo sich beim Milchlingen und Täublingen die Lamellen befinden, befinden sich bei vom Tauben Steinreizker befallenen Pilzen oft nur noch leistenähnliche Verdickungen, die zudem ockerbräunlich bis ockerrötlich verfärbt sind und porlingsähnlich wirken.

Das Fleisch des Tauben Steinreizkers ist weißlich bis schwachweißgelblich gefärbt und vergleichsweise hart bis fast holzig und erinnert von der Konsistenz her ebenfalls stark an Porlinge. Bei Milchlingen unterbindet der Taube Steinreizker außerdem die Milchproduktion in den Fruchtkörpern.

Der Taube Steinreizker besitzt weißgelblich gefärbtes Sporenpulver und einen relativ neutralen Geruch. Vom Tauben Steinreizker befallene Pilze sollen einen bitterlichen Geschmack entwickeln. Mit Kalilauge verfärbt sich die Hutunterseite befallener Pilze dunkelviolett bis fast schwarz.

Synonyme

Hypomyces floccosus, Sphaeria lateritia, Hypocrea lateritia, Peckiella lateritia, Byssonectria lateritia, Hypocrea floccosa