Scharfer Korkstacheling, Blutender Korkstacheling, Hydnellum peckii
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: (Habichtspilz, Sarcodon imbricatus)
- Ungenießbar: Rotbrauner Korkstacheling, Hydnellum ferrugineum
- Ungenießbar: Grubiger Korkstacheling, Hydnellum scrobiculatum
Diese Art finden
Der Scharfe Korkstacheling ist ein typischer Nadelwaldbewohner und wird in der Regel als typischer Fichtenbegleiter beschrieben. Die Art ist auf ganz Deutschland bezogen sehr selten und befindet sich deshalb auf der “Roten Liste” bedrohter Arten (Status: RL3 - gefährdet). Der Scharfe Korkstacheling scheint eine Vorliebe für höhere Lagen zu besitzen und kann vom Sommer bis in den späten Herbst hinein gefunden werden.
Speisewert und Verwendbarkeit
Der Scharfe Korkstacheling ist kein Speisepilz. Die Art besitzt eine extrem scharfe Geschmacksprobe und eine holzig-korkige Konsistenz. Abgesehen von der tatsächlich vorhandenen Ungenießbarkeit durch Schärfe und Konsistenz wäre die Art insgesamt zu selten, um sie in größeren Mengen oder sogar regelmäßig für Speisezwecke zu sammeln.
Beschreibung
Der Scharfe Korkstacheling bildet bis zu zehn Zentimeter große, kreiselförmige Fruchtkörper aus. Die Fruchtkörper sind am Hutrand samtig-weißlich gefärbt und mit wunderschönen, blutroten Tropfen besetzt. Diese blutroten Tropfen haben dem Scharfen Korkstacheling auch den Namen Blutender Korkstacheling eingebracht.
Mit zunehmendem Hutdurchmesser drängt es den weißlichen und mit blutroten Tropfen besetzten Bereich des Fruchtkörpers immer weiter nach außen. Von der Hutmitte aus verfärbt sich der Fruchtkörper des Scharfen Korkstachelings braunrötlich bis schwarzrötlich.
Auf der Unterseite der Fruchtkörper befinden sich beim Scharfen Korkstacheling weißliche bis rotbräunliche Stacheln, die weit am Fruchtkörper herablaufen. Der Stiel ist, wie der nicht weiße Teil der Hutoberseite, braunrötlich bis schwärzlich gefärbt. Das Sporenpulver weißbräunlich gefärbt.
Das Fleisch des Scharfen Korkstachelings ist bräunlich bis rotbräunlich gefärbt und besitzt eine korkige Konsistenz. An Druckstellen verfärbt sich die Art, besonders im Bereich der weißlichen Zuwachszone, schnell orangerötlich.
Der Scharfe Korkstacheling besitzt einen nicht unangenehmen, würzigen Geruch aber eine scharfe, im Rachen brennende und dabei auch etwas mehlige Geschmacksprobe. Die Schärfe trat bei unserer Geschmacksprobe dabei nicht unmittelbar ein, sondern wurde langsam und von Sekunde zu Sekunde immer schärfer.
Mit Kalilauge verfärbt sich das Fleisch des Scharfen Korkstachelings schwarz. Ebenfalls mit Kalilauge verfärben sich die Stacheln zwar ebenfalls schwarz, aber mit einem dezenten, dunkelgrünen Farbstich. Die weiße Zuwachszone verfärbt sich unter Kalilauge gelborange.
Kernmerkmale des Scharfen Korkstachelings
- Erscheinen im Nadelwald (gern bei Fichte)
- Kreiselförmige Fruchtkörper
- Vor allem am Hutrand flaumig weißlich gefärbt & mit blutroten Tropfen besetzt
- Auf der Unterseite weißgräuliche bis rotbräunliche, weit herablaufende Stacheln
- Angenehm würziger Geruch & extrem scharf-mehlige Geschmacksprobe
- Finger nach Berührung mit dem Korkstacheling fleckig orange gefärbt
Warum eigentlich Scharfer / Blutender Korkstacheling?
- BLUTENDER Korkstacheling wegen der blutroten Guttationstropfen
- SCHARFER Korkstacheling wegen der scharfen Geschmacksprobe
- KORKstacheling wegen der korkigen Konsistenz des Fleisches
- KorkSTACHELING wegen der Stacheln auf der Unterseite der Fruchtkörper
Synonyme
Hydnellum diabolus, Hydnellum rhizopes, Hydnum peckii, Hydnum diabolus, Calodon peckii, Calodon diabolus