Runzelige Koralle, Runzeliger Keulenpilz, Clavulina rugosa

DIE RUNZELIGE KORALLE WÄRE ESSBAR | SELTENER ALS KAMMKORALLE & GRAUE KORALLE | WENIG ERGIEBIG

Bezeichnung

Runzelige Koralle, Runzeliger Korallenpilz, Runzeliger Keulenpilz, Runzelige Keule, Weiße Keule, Weißer Keulenpilz, Runzelige Blasskoralle, Clavulina rugosa

Gattung

Clavulina, Keulenpilze

Verwechslung

Diese Art finden

Die Runzelige Koralle ist ein Folgezersetzer, der typischerweise vor allem zum Finale der Hauptsaison gefunden werden kann. Finden kann man die Runzelige Koralle in verschiedenen Waldarten. Am häufigsten ist die Art bei uns in Oberbayern in Nadel- und Nadelmischwäldern und dort gerne auf Waldwegen und an Wegesrändern zu finden. 

Die Runzelige Koralle ist nicht selten, aber bei uns in Oberbayern dann doch deutlich seltener als die Graue Koralle und die Kammkoralle, die in vielen Jahren im November teilweise sogar als Massenpilz in Erscheinung treten. Insgesamt finden kann man die Runzelige Koralle vom Spätsommer bis zum ersten harten Frost im November oder Dezember. Hauptsaison hat die Art vor allem im November.

Speiswert & Verwendbarkeit

Die Runzelige Koralle wäre essbar, ist aus folgenden Gründen für uns kein Speisepilz: Die Art ist bei uns in der Region deutlich seltener zu finden als geschmacklich gleichwertige Arten, wie zum Beispiel die Graue Koralle und die Kammkoralle. Die Runzelige Koralle besitzt außerdem nur dünne, wenig ergiebige, keulenartige Fruchtkörper. Das Sammeln vor allem der Graue Koralle, die zahlreiche büschelig ineinander verschlungene Fruchtkörper mit einem Gesamtdurchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern ausbilden kann, lohnt sich einfach deutlich mehr. Man müsste 30-40 Fruchtkörper der Runzeligen Koralle entnehmen, um ungefähr auf die gleiche Menge eines großen Büschels der Grauen Koralle zu kommen. Dementsprechend würden wir eher dazu raten die Runzelige Koralle zu schonen und auf häufigere, ergiebigere Arten aus gleicher Gattung auszuweichen.



Beschreibung

Die Runzelige Koralle bildet Fruchtkörper aus, die einen Durchmesser von einem Zentimeter nur sehr selten überschreiten. Die Fruchtkörper sind weißlich bis maximal hellgrauweißlich gefärbt und können im Alter auch leicht gelbstichig ausfallen. In der Regel findet man die Fruchtkörper der Art zwar in größeren Gruppen, aber einzeln stehend und nur selten büschelig wachsend. 

Der Stiel der Runzelige Koralle erreicht eine maximale Länge von bis zu acht Zentimetern. Der Stiel ist, wie der Rest des Fruchtkörpers, weißlich bis weißgräulich gefärbt und fällt fast immer deutlich gerunzelt und oft auch verdreht aus. Die Enden der Runzelige Koralle fallen meist kaum bis gar nicht verzweigt und vergleichsweise stumpf aus.

Auch das Fleisch der Runzelige Koralle ist weißlich bis weißgräulich gefärbt. Das Fleisch besitzt die typische brüchige Konsistenz der Keulenpilze. Der Geruch fällt unbedeutend und die Geschmacksprobe pilzig aus. Unter Kalilauge verfärbt sich das Fleisch der Art blassgelblich. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.

Kernmerkmale

  • Erscheinen in Nadel(misch)wäldern & gern auf und direkt neben Waldwegen
  • Erscheinen vor allem in und um den Pilzmonat November
  • Gruppenartiges, aber fast nie büscheliges Wachstum
  • Meist einzelne, weiße, keulenartige Fruchtkörper
  • Nicht oder nur wenig verzweigte & stumpfe Spitzen
  • Insgesamt dünne, zierliche & gerunzelte Fruchtkörper

Die Runzelige Koralle ist kein "echter Korallenpilz"

Auch wenn die Runzelige Koralle die Koralle im Namen trägt und zmindest rudimentär ein korallenartiges Erscheinungsbild besitzen kann: Die Runzelige Koralle ist kein Korallenpilz aus der Gattung Ramaria. Die Graue Koralle ist ein Keulenpilz aus der Gattung Clavulina. Unterscheiden lassen sich die beiden Gattungen am einfachsten über die Sporenpulverfarbe: Die Arten aus der Gattung der Keulenpilze besitzen helles (weißliches, transparentes oder cremeweißliches) Sporenpulver. Die Arten aus der Gattung der Korallenpilze besitzen ockergelblich bis ockerlich gefärbtes Sporenpulver.

Synonyme

Clavaria herveyi, Clavaria macrospora, Clavaria canaliculata, Clavaria grossa, Clavaria damicornis, Clavaria cornu-alces, Clavaria rugosa, Clavaria rugosa var. cornu-alces, Clavaria rugosa var. damicornis, Clavaria rugosa var. hercynica, Clavaria rugosa var. tuberculosa, Clavulina rugosa var. canaliculata, Clavaria rugosa var. grisea, Clavaria rugosa var. fuliginea, Clavaria rugosa f. mitruloides, Clavulina herveyi, Clavulina rugosa var. fuliginea, Clavulina rugosa f. fuliginea, Clavulina rugosa var. macrospora, Clavulina rugosa var. alcyonaria, Clavulina rugosa var. olivacea, Clavicorona rugosa, Clavicorona rugosa var. olivacea, Holocoryne rugosa, Ramaria rugosa, Ramaria grossa