Kaffeebrauner Gabeltrichterling, Pseudoclitocybe cyathiformis

KAFFEEBRAUNE GABELTRICHTERLINGE SIND ESSBAR ABER MINDERWERTIGE SPEISEPILZE

Bezeichnung

Kaffeebrauner Gabeltrichterling, Becherförmiger Gabeltrichterling, Kaffeebrauner Trichterling, Pseudoclitocybe cyathiformis

Synonyme

Clitocybe cyathiformis, Clitocybe cinerascens, Omphalia cyathiformis, Omphalia tarda, Cantharellula cyathiformis, Agaricus cinerascens, Agaricus sordidus, Agaricus tardus, Agaricus aithopus, Agaricus rufolamellatus, Agaricus cyathiformis

Gattung

Pseudoclitocybe, Gabeltrichterlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Kaffeebraune Gabeltrichterling ist bei uns in Oberbayern ein typischer Spätherbstpilz und lässt sich vor allem im Oktober und November finden. Bei passenden Bedingungen erscheint die Art aber manchmal auch im Frühling.

Der Kaffeebraune Gabeltrichterling ist ein Folgezersetzer und erscheint gerne auf Waldwegen, in Wiesen am Waldrand und auf vergrabenem Totholz.



Beschreibung

Der Kaffeebraune Gabeltrichterling erreicht einen Hutdurchmesser von maximal zehn Zentimetern. In der Regel bleibt es aber bei einem Hutdurchmesser von fünf bis sechs Zentimetern. Die Hutoberseite ist „kaffeebräunlich“ gefärbt, kann je nach Standort aber auch mal heller ausfallen. Der Hutrand fällt eingerollt aus und ist vor allem bei ausgewachsenen, älteren Fruchtkörpern teilweise gerieft. Insgesamt erinnert die Hutform stark an einen Trichter.

Die Lamellen des Kaffeebraunen Gabeltrichterlings sind weißgräulich bis weißbräunlich gefärbt und laufen deutlich am Stiel herab. Die Lamellen stehen gedrängt und besitzen Zwischenlamellen. Namensgebend ist die meist deutlich sichtbare Gabelung der Lamellen zum Stielansatz. Die Lamellen lassen sich außerdem leicht vom Hutfleisch lösen. Das Sporenpulver des Kaffeebraunen Gabeltrichterlings ist weißlich gefärbt.

Der Stiel des Kaffeebraunen Gabeltrichterlings ist sehr lang (bis zu zehn Zentimeter) und relativ dünn (maximal ein Zentimeter). Der Stiel ist bräunlich gefärbt und fast immer weißlich überfasert. Bei jungen Fruchtkörpern fällt der Stiel häufig noch voll aus. Mit zunehmendem Alter / zunehmender Größe der Fruchtkörper wird der Stiel aber schnell hohl. Die Stielbasis ist häufig von weißlichem Myzelfilz überzogen.

Das Fleisch des Kaffeebraunen Gabeltrichterlings fällt grauweißlich bis weißbräunlich aus und ist relativ dünn. Der Geruch und die Geschmacksprobe fallen angenehm pilzig aus. Die in der Literatur häufig erwähnte heuartige Komponente im Geruch konnten wir persönlich nicht feststellen.

Speisewert

Der Kaffeebraune Gabeltrichterling ist essbar und kann für Speisezwecke gesammelt werden. Aus unserer Sicht hat die Art aber keinen extrem großen Speisewert, weshalb wir die Art maximal für Mischgerichte verwenden.

Blausäure

Der Kaffeebraune Gabeltrichterling scheidet Blausäure aus, um sich vor Schneckenfraß zu schützen. In geringen Mengen ist Blausäure für den Menschen unbedenklich. Außerdem verflüchtigt sich die Blausäure beim Erhitzen. Wie immer ist bei Wildpilzen (bis auf einige ganz wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel den verschiedenen Steinpilz-Arten) von einer Giftigkeit roher Fruchtkörper auszugehen. Folglich muss bei der Zubereitung auf eine ausreichende Garzeit geachtet werden.

Blausäure allgemein: Insgesamt kann bereits ein Milligramm Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht tödlich sein. Ein Kilogramm an frischen (= ungetrockneten) Kaffeebraunen Gabeltrichterlingen kann dabei je nach Standort durchaus deutlich über 100 Milligramm Blausäure enthalten. Wie beschrieben verflüchtigt sich die Blausäure aber beim Erhitzen, weshalb einem Verzehr ausreichend gegarter Fruchtkörper nichts im Wege steht.

Ausblassender Gabeltrichterling

Der Ausblassende Gabeltrichterling sieht dem Kaffeebraunen Gabeltrichterling so ähnlich, dass eine Unterscheidung über makroskopische Merkmale kaum möglich ist. Alleine der meist deutliche Geruch nach Bittermandel (beim Ausblassenden Gabeltrichterling) bietet ein gutes Unterscheidungsmerkmal.

Ansonsten sind der Ausblassende Gabeltrichterling und der Kaffeebraune Gabeltrichterling nur mit dem Mikroskop sicher voneinander zu trennen. Da aber beide Arten (gut durchgegart) ungiftig sind und zudem einen ungefähr gleichen Speisewert besitzen, spielt das für den "normalen Speisepilz-Sammler" keine große Rolle.