Hasel-Kleiebecherling, Haselbecherling, Encoelia furfuracea

HASELBECHERLINGE SIND KEINE SPEISEPILZE | REGIONAL SELTEN

Bezeichnung

Haselbecherling, Hasel-Kleiebecherling, Kleiiger Haselbecherling, Kleiiger Büschelbecherling, Encoelia furfuracea

Gattung

Encoelia, Kleiebecherlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Haselbecherlinge sind Folgezersetzer, die überwiegend auf abgestorbenen Ästen von Hasel erscheinen. Seltener soll die Art aber auch auf anderen Laubhölzern, wie zum Beispiel auf Erlen, gefunden werden können. Typische Habitate sind Waldränder oder Auwälder mit Haselbeständen.

Haselbecherlinge kann man theoretisch ganzjährig finden. Frisches Wachstum gibt es aber vor allem im Winter und Frühling. Hauptsaison hat die Art bei uns in Oberbayern dabei meist im Februar und März.

Bei uns in der Region konnten wir den Haselbecherling mittlerweile in zwei Habitaten an der nördlichen Landkreisgrenze von Mühldorf am Inn entdecken. Insgesamt wird die Art als vergleichsweise selten beschrieben, allerdings steht und fällt das Vorkommen der Art sicher mit dem Vorkommen von Hasel. Kein Hasel, keine Haselbecherlinge.

Da die Haselbecherlinge zudem in einer Zeit erscheinen, in der sich nur die Wenigsten für Pilze interessieren und die Art nicht als Speisepilz in Frage kommt, dürfte das breite Interesse für die wunderschöne Art leider relativ gering ausfallen, weshalb die Art bestimmt nur von ganz wenigen aktiv gesucht und gefunden wird.

Speisewert

Haselbecherlinge sind zwar ungiftig, aber vollkommen geruchs- und geschmacksneutral und besitzen eine harte, holzige, brüchige, oder bei feuchter Witterung eine ledrig zähe Konsistenz. Die Art ist damit als Speisepilz unbrauchbar.



Beschreibung

Haselbecherlinge bilden bis zu fünf Zentimeter große Fruchtkörper aus. Die Fruchtkörper sind außen graubräunlich bis rotbräunlich und im Inneren deutlich dunkler gefärbt. Jung fallen die Fruchtkörper noch halbkugelig aus, später reißen die Fruchtkörper auf und nehmen dann becher- bis kronenartige Formen an.

An der Anwachsstelle kann sich bei den Haselbecherlingen ein kaum sichtbarer Stielansatz befinden, der fest mit dem Substrat verwächst. Das Sporenpulver ist braun gefärbt.

Das Fleisch der Haselbecherlinge kann sowohl eine relativ harte, holzige bis korkige Konsistenz, als auch eine eher zähe, ledrige Konsistenz besitzen. Entscheidend ist dabei meist das Wetter. Je kälter und trockener die Luft, desto härter die Haselbecherlinge. Je milder und feuchter die Luft, desto weicher, aber zäher (und weniger brüchig) fällt die Konsistenz aus.

Die Haselbecherlinge sind vollkommen geruchs- und geschmacksneutral.

Frühlingsbote und Fotoobjekt

Haselbecherlinge gehören bei uns in Oberbayern zu den typischen Frühlings- bzw. eher Vorfrühlingsboten und erscheinen meist im Verlauf des Februars. Für uns markieren die Haselbecherlinge dabei regelmäßig den Übergang zwischen gefühltem Winter und gefühltem Frühling. Kurz nach den Haselbecherlingen geht es nämlich häufig mit anderen Frühlingsboten, wie zum Beispiel den Anemonenbecherlingen, weiter.

Auch wenn die Haselbecherlinge wie beschrieben keine Speisepilze sind, so freuen wir uns jedes Jahr über Funde der Art. In besonders guten Jahren zeigt sich die Art dabei teilweise mit hunderten Fruchtkörpern pro Standort und es lassen sich wir tolle Bilder machen.

Synonyme

Peziza furfuracea, Dermea furfuracea, Phibalis furfuracea, Cenangium furfuraceum, Peziza furfuracea var. caespitosa