Wurzelnder Schleimrübling, Grubiger Wurzelrübling, Hymenopellis radicata
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Buchenwald-Wasserfuß, Hydropus subalpinus
- Ungenießbar: Samtiger Wurzelrübling, Xerula pudens
- Giftig: Breitblättriger Holzrübling, Megacollybia plathyphylla
Diese Art finden
Der Wurzelnden Schleimrübling ist ein Folgezersetzer und bei uns in Oberbayern ein typischer Laubwaldbewohner. Besonders häufig finden wir die Art im Kalkbuchenwald, seltener in Laubmischwäldern. Die Art bevorzugt dabei morsche Stümpfe, oder vergrabenes, moderndes Laubholz. In der Literatur wird außerdem von seltenen Funden auf Nadelholz berichtet. Wir konnten den Wurzelnden Schleimrübling aber in all den Jahren bisher nicht auf Nadelholz entdecken.
Hauptsaison hat der Wurzelnde Schleimrübling bei uns vor allem in den typischen Sommermonaten Juni, Juli und August. Insgesamt gefunden werden kann der Wurzelnde Schleimrübling vom Frühsommer bis in den späten Herbst hinein, also ungefähr von Mai bis November.
Speisewert
Der Hut des Wurzelnden Schleimrüblings kann in Mischgerichten verwendet werden. Der leicht bitterliche Geschmack des Hutfleisches verliert sich bei der Zubereitung. Der Stiel ist im Vergleich zum Hutfleisch sehr zäh und sollte (vor allem bei älteren Exemplaren) nicht mehr auf dem Teller landen. Insgesamt ist der Wurzelnde Schleimrübling für uns eine von vielen Arten die man zwar für Speisezwecke sammeln kann, aber die man definitiv nicht unbedingt für Speisezwecke sammeln muss.
Beschreibung
Der Hut des Wurzelnden Schleimrüblings erreicht einen Durchmesser von bis zu zwanzig Zentimetern die Hutoberseite kann weißlich, braunweißlich, bräunlich, gelbbräunlich, graubräunlich oder auch mal haselnussbräunlich gefärbt ausfallen. Charakteristisch ist die radialrunzelige Riefung und Schmierigkeit der Hutaut. Nicht selten befindet sich in der Hutmitte ein deutlicher Buckel.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Wurzelnden Schleimrübling weißlich gefärbte Lamellen. Die Lamellen sind ausgebuchtet am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas mit Zahn herab. Oft wirken die Lamellen aber tatsächlich freistehend. Besonders im Alter können die Lamellen am Grund queraderig miteinander verbunden sein. Die einzelnen Schneiden fallen feinwellig gezahnt aus. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Wurzelnden Schleimrübling besitzt in der Regel einen überdurchschnittlich langen, dünnen aber dafür starren Stiel. Auffällig und namensgebend ist ein wurzelartiger Fortsatz an der Stielbasis. Schafft man es nämlich den Fund (ohne die Basis abzubrechen) aus dem Boden zu nehmen, so befinden sich unterhalb der eigentlichen Stielbasis oft tatsächlich noch mehrere Zentimeter, mit denen die Art tief im Substrat wurzelt.
Der Stiel des Wurzelnden Schleimrüblings fällt außerdem verdreht aus. An der Basis fällt der Stiel tendenziell eine Spur dunkler / bräunlicher und an der Stielspitze heller / weißlicher aus. Gerne fällt der Stiel auch etwas genattert aus.
Das Fleisch des Wurzelnden Schleimrüblings ist weißlich gefärbt, vergleichsweise dünn und zäh. Vor allem der Stiel ist dabei extrem zäh. Das Fleisch besitzt einen weitestgehend neutralen Geruch und eine milde bis leicht bitterliche Geschmacksprobe.
Besonderheit
Kann auf den ersten Blick aus einiger Entfernung auch leicht für einen der Scheidenstreiflinge gehalten werden. Spätestens die wurzelnde Stielbasis ohne Volva beim Wurzelnden Schleimrübling macht eine Unterscheidung zu den Scheidenstreiflingen bei genauerer Untersuchung einfach. Ansonsten sind die Statur (langer, dünner Stiel ohne Stielring und Hutform) teilweise ähnlich.