Rotbrauner Milchling, Lactarius rufus

DER ROTBRAUNE MILCHLING IST FÜR UNS KEIN SPEISEPILZ | EXTREM SCHARF

Bezeichnung

Rotbrauner Milchling, Braunroter Milchling, Paprikapilz, Lactarius rufus

Gattung

Lactarius, Milchlinge

Verwechslung

Diese Art finden

Der Rotbraune Milchling ist ein Symbiosepilz, der vor allem im Nadel- und Mischwald gefunden werden kann. Die bevorzugten Symbiosepartner sind die Fichte und die Kiefer. Seltener kann die Art aber auch Partnerschaften mit Buchen oder Birken eingehen.

Der Rotbraune Milchling bevorzugt feuchtere, moosige Stellen und kann in der Regel vom August bis in den November hinein gefunden werden. Hauptsaison hat die Art aber im September und Oktober.

Speisewert

Der Rotbraune Milchling ist für uns kein Speisepilz. Die Art kann zwar durch bestimmte Zubereitungsarten (z. B. wässern / silieren) verzehrbar gemacht werden. Solche Zubereitungsarten sind aber eher in Osteuropa und nördlichen Ländern verbreitet und im deutschsprachigen Raum kaum bekannt.



Beschreibung

Der Rotbraune Milchling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Die Hutoberseite ist dabei rotbräunlich gefärbt. In der Hutmitte befindet sich bei jungen Fruchtkörpern häufig ein kleiner Buckel. Der Hut ausgewachsener Fruchtkörper ist hingegen flach. Die Hutform fällt trichterartig aus und der Hutrand ist meist eingerollt. Insgesamt fällt der Hut häufig etwas uneben aus.

Auf der Hutunterseite befinden sich beim Rotbraunen Milchling cremerötlich bis hellfleischfarbene Lamellen. Die Lamellen sind am Stiel angewachsen und laufen dort auch etwas herab. Bei Verletzung sondern die Lamellen unveränderliche, weißlich gefärbte und extrem scharfe Milch ab. Das Sporenpulver ist cremeweißlich gefärbt.

Der Stiel des Rotbraunen Milchlings ist meist etwas heller als der Hut gefärbt. Insgesamt fällt aber auch die Stielfarbe meist rotbräunlich aus. Der Stiel ist jung voll und im Alter hohl. Das Stielfleisch ist außerdem relativ brüchig.

Das Fleisch des Rotbraunen Milchlings ist weißlich gefärbt, besitzt aber einen rotbräunlichen Farbstich. Das Fleisch ist außerdem fest und relativ spröde. Der Geruch des Rotbraunen Milchlings fällt pilzig-harzig aus.

Die Geschmacksprobe fällt beim Rotbraunen Milchling zwar zunächst mild, wird nach einigen Sekunden aber extrem scharf. In der Literatur wird oft beschrieben, dass die extreme Schärfe erst nach einer Minute eintritt. Bei unseren Funden dauerte der Umschlag von mild zu extrem scharf aber in der Regel nie länger als dreißig Sekunden.

Extrem scharf

Der Rotbraune Milchling besitzt extrem scharfe und aggressive Milch. Die Milch ist so scharf, dass häufige Geschmacksproben zur starken Reizung von Lippen und Rachen und so zum Beispiel zu Lippenbläschen führen können. Vor allem empfindliche Personen sollten die Geschmacksprobe beim Rotbraunen Milchling daher lieber vermeiden.

Synonyme

Lactarius mollis, Lactarius rubescens, Lactarius boughtonii, Lactarius rufus var. exumbonatus, Lactifluus rufus, Lactifluus rubescens, Agaricus variabilis, Agaricus rubescens, Galorrheus rufus, Agaricus rufus