Riesenbecherling, Peziza varia
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Essbar: Ausgebreiteter Becherling, Peziza repanda
- Essbar: Kastanienbrauner Becherling, Peziza badia
- Ungenießbar: Blasigen Becherling, Peziza vesiculosa
- Ungenießbar: Buchenwaldbecherling, Peziza arvernensis
- Ungenießbar: Dottergelbe Scheibenlorchel, Gyromitra leucoxantha
- Ungenießbar: Gelber Wachsbecherling, Peziza cerea
- Ungenießbar: Blaubrauner Kohle-Becherling, Peziza petersii
Diese Art finden
Riesenbecherlinge findet man in Gärten oder Laubwald. Unseren Erstfund dieser Art machten wir auf einem alten Strohballen, der seit 2-3 Jahren in einem unserer Wälder liegt und dort vor sich hin rottet. In Laubwäldern findet man Riesenbecherlinge meist bei Buchen, was eine Unterscheidung mit dem sehr ähnlichen Buchenwaldbecherling, Peziza arvernensis schwierig macht. Die Riesenbecherlinge sind Folgezersetzer und erscheinen vor allem Frühjahr. Bei passender Witterung erscheinen Riesenbecherlinge aber über auch über die Sommermonate verteilt bis in den späten Herbst hinein.
Essbarkeit
Riesenbecherlinge sind ungiftig, aber ungenießbar. Je nach Fundort (in unserem Fall auf einem verrottenden Strohballen) sind Riesenbecherlinge ohnehin nicht sehr Appetitanregend. Auch die dünne, wachsartige Konsistenz sowie der neutrale Geschmack laden nicht zum Verzehr ein. Alles in allem für uns definitiv kein Speisepilz.
Beschreibung
Riesenbecherlinge erreichen einen Durchmesser von bis zu 15 Zentimetern. Sie sind hellbraun bis dunkelbraun gefärbt. Junge Exemplare sind becherartig geformt. Ältere, Größere Riesenbecherlinge gehen auseinander und wirken dann eher schüsselförmig. Hält man Riesenbecherlinge gegen das Licht, ist ein deutliches Durscheinen zu erkennen. Der Rand der Riesenbecherlinge ist meist eingekerbt oder gezahnt.
Die Außenseite der Riesenbecherlinge ist oft heller als die Außenseite. Auf der Innenseite älterer Riesenbecherlinge kann sich eine aderige Struktur befinden. Insgesamt ist der komplette Fruchtkörper sehr variabel, was den Riesenbecherlingen auch den Namen Veränderlicher Becherling gegeben hat. Einen sichtbaren Stiel besitzen die Riesenbecherlinge in der Regel nicht. In Ausnahmefällen können die Fruchtkörper einen längeren und dann sichtbaren, weißlichen bis hellbraunen Stiel besitzen.
Das Fleisch der Riesenbecherlinge ist hellbräunlich gefärbt, dünn und sehr brüchig. Die Bezeichnung Wachsbecherling haben Riesenbecherlinge wegen der an Wachs erinnernden Konsistenz der Fruchtkörper erhalten. Das Sporenpulver ist weiß.
Sporenpulver
Was wir bei unserem Fund der Riesenbecherlinge feststellen konnten ist, dass diese extrem auf Wind reagieren. Jeweils 2-3 Sekunden nachdem ein Windhauch die Fruchtkörper erreichte, begannen die Fruchtkörper deutlich sichtbar (und auch hörbar) die Sporen abzuwerfen. Im etwas weiter oben eingeblendeten Video haben wir einige Zeitlupensequenzen des Sporenabwurfs integriert.