Pfeffermilchling, Lactifluus piperatus
Bezeichnung
Gattung
Verwechslung
- Ungenießbar: Grünender Milchling, Lactifluus glaucescens
- Ungenießbar: Weißlicher Zonenmilchling, Lactarius evosmus
- Giftig: Wolliger Milchling, Lactifluus vellereus
- Giftig: Fleischblasser Milchling, Lactarius pallidus
- Giftig: Blasser Birkenmilchling, Lactarius pubescens
Diese Art finden
Der Pfeffermilchling ist ein Symbiosepilz und bei uns in Oberbayern ein typischer Buchenbegleiter. Wir finden die Art überwiegend von Juni bis August in unseren Kalkbuchenwäldern. Selbst wenn es im Sommer, auf Grund von Hitze- und Trockenperioden, mal nur wenig zu finden gibt: Pfeffermilchlinge gibt es quasi immer.
Laut der Literatur soll der Pfeffermilchling aber auch in anderen Waldarten gefunden werden können. Insgesamt wird die Art meist auch nicht als typischer Sommerpilz beschrieben. Funde nach August sind in unserer Region aber definitiv die Ausnahme. Insgesamt wird der Pfeffermilchling als vergleichsweise häufig beschrieben. In passenden Habitaten gehört die Art in den meisten Jahren sicherlich zu den häufigsten Pilzen des Sommers.
Speisewert
Der Pfeffermilchling ist essbar. Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Art verzehrbar zu machen bzw. die Schärfe zu reduzieren, oder auch zu nutzen. Im Norden und Osteuropa wird die Art gerne gesammelt und dann über silieren verzehrbar gemacht. Manche sammeln den Pfeffermilchling alle zwei bis drei Jahre in größeren Mengen, um die Art zu trocknen. Die getrockneten Pilze werden dann gemahlen und das Pulver als Pfefferersatz genutzt. Wer schärfe mag, kann die Pfeffermilchlinge auch pur probieren und scharf anbraten. Wir sammeln Pfeffermilchlinge in der Regel nicht für Speisezwecke.
Beschreibung
Der Pfeffermilchling erreicht einen Hutdurchmesser von bis zu zwölf Zentimetern. Bei besonders guten Bedingungen können selten aber auch etwas größere Hutdurchmesser erreicht werden. Die Hutoberseite ist weißlich gefärbt, aber cremegelblich bis hellgelbbräunlich gefleckt. Bei trockener Witterung kann die Huthaut felderartig aufreißen. Die Hutform fällt trichterartig aus. Bei jungen Fruchtkörpern fällt der Hut eingerollt aus.
Auf der Hutunterseite befinden sich beim Pfeffermilchling weißlich bis hellcremegelblich gefärbte Lamellen. Die einzelnen Lamellen laufen am Stiel herab, sind sehr schmal und stehen extrem dicht. Bei Verletzung sondern die Lamellen des Pfeffermilchlings weißlich gefärbte ab. Das Sporenpulver ist weiß gefärbt.
Der Stiel der Pfeffermilchlinge ist weißlich gefärbt, voll und kann wie die Hutoberseite aber ebenfalls cremegelblich bis hellgelbbräunlich gefleckt ausfallen. Charakteristisch ist außerdem das sehr feste Fleisch vor allem auch im Stielbereich.
Die Geschmacksprobe der Milch fällt in den ersten Sekunden noch mild aus. Nach wenigen Sekunden entwickelt sich eine brennende, pfeffrige Schärfe. Die Milch verfärbt sich auf keinen Fall grünlich. Der Pfeffermilchling gehört sicherlich zu den Arten, die bei Verletzung mit am meisten Milch absondern.
Das Fleisch der Pfeffermilchlinge ist grundsätzlich weißlich gefärbt, kann aber (vor allem zur Stielbasis hin) gelblich ausfallen. Der Geruch fällt schwach pilzig bis neutral aus. Die Geschmacksprobe fällt pfeffrig scharf aus.
Kernmerkmale
Der Pfeffermilchling besitzt einige Kernmerkmale, über die sich die Art vergleichsweise leicht bestimmen lässt:
- Weißlich gefärbt aber hellcremegelblich gefleckt
- Sehr eng stehende Lamellen
- Weißliche Milch bei Verletzung, die sich nicht grünlich verfärbt
- Geschmacksprobe der Milch 3-4 Sekunden mild, dann pfeffrig scharf
- Sehr festes Fleisch
Naturheilkunde
Der Pfeffermilchling wird in der Naturheilkunde gegen Nieren- und Blasenleiden verwendet.